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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens
Autoren: Christina Brooke
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erlauben, für seine Ehre zu kämpfen.“
    Und so wollte sie es auch.
    Wenn Constantine erfuhr, dass sie zusah, könnte es seine Konzentration beeinträchtigen. Daher schwieg sie und bemühte sich, alles zu sehen, ohne selbst entdeckt zu werden.
    Die Männer schienen sich in Lager aufgeteilt zu haben, wobei sich die deVeres entschieden auf Trents Seite gegen die Blacks stellten. Oliver, Lord de Vere, fungierte als Trents Sekundant, trotz seiner unverhohlenen Abneigung gegenüber seinem Neffen. Montford vertrat Constantine, was Jane tröstlich fand. Der Duke würde dafür sorgen, dass es keine Unregelmäßigkeiten gab.
    Constantine hatte anscheinend Degen gewählt, denn ein Paar glänzender, tödlich wirkender Florette wurde gerade zur Inspektion hereingebracht, während Diener beiden Kontrahenten halfen, Rock und Stiefel abzulegen.
    Ohne Rock wirkte Constantines muskulöser Oberkörper nur noch kräftiger. Seine Haltung war entspannt und locker. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er zu einem der Zuschauer etwas sagte. Man hätte meinen können, dass er einen Freundschaftskampf bei Galliano vor sich hatte und kein gefährliches Duell mit einem Mann, der ihn töten wollte.
    Trent mochte halb verrückt sein vor selbstgerechtem Zorn, aber seine Körperkraft stand außer Frage. Er sah aus wie ein Fechter, war schlank und geschmeidig. Sein rotblondes Haar glänzte engelhaft im Kerzenschein, doch sein Gesicht war immer noch wutverzerrt.
    Jane krampfte sich der Magen zusammen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass Trent Zurückhaltung zeigen würde.
    Das Kommando ertönte, die Duellanten grüßten voreinander. Jane zuckte zusammen, als die Klingen klirrten.
    Während sie sich zum Kampf bereit machten, murmelte Montford Constantine zu: „Ich dachte, Sie hätten gesagt, Sie seien kein Fechter.“
    „Was ich sagte war, dass ich nicht fechte.“
    „Ich weiß zufällig, dass Trent in der Fechtkunst recht bewandert ist. Warum zum Teufel haben Sie nicht Pistolen gewählt, Mann?“
    „Wenn ich Pistolen gewählt hätte, hätte ich ihn töten oder selbst den Tod riskieren müssen. So hat er wenigstens eine Chance, die Sache zu überleben.“
    Montford betrachtete ihn aus schmalen Augen, sagte aber nichts weiter.
    Constantine hatte in den letzten Monaten nicht viel trainiert und war ein wenig eingerostet, daran bestand kein Zweifel. Er brauchte beinahe zu lange, um wieder hineinzufinden. Ein geübter Stoß von Trent und die Klinge blitzte an Constantines Arm. Sie teilte sein Hemd auf und brannte sich wie Feuer in sein Fleisch.
    Es war sein Schwertarm, aber das spielte keine Rolle. Der Schmerz schien ihn zur Besinnung zu bringen. Er erinnerte seine Muskeln und seinen Verstand daran, dass sie in die gewohnten Routinen zurückfinden mussten, wollte er nicht in einer Blutlache auf Montfords gewachstem Boden enden.
    Er wusste, dass Trent fechten konnte. Als junger Mann war der Kerl ganz verrückt darauf gewesen. Er focht im französischen Stil, während Constantine den italienischen bevorzugte. Sie waren einander ungefähr ebenbürtig, doch Trent war ein wenig betrunken und sehr zornig, daher machte er Fehler. Constantine bewahrte einen kühlen Kopf. Er zog den Kampf in die Länge, um seinen Gegner langsam zu ermüden.
    Er kämpfte losgelöst von jedem Gedanken an das Blut, das sein Hemd rot färbte, und befreit von Schmerz und Zorn. Wenn sich ein Bild von Jane in seine Vorstellung schob, verbannte er es. Er brauchte all seine Geistesgegenwart und all seinen Willen, um zu überleben.
    Und er brauchte all seine Fechtkunst, um eine Blöße in Trents Abwehr zu finden. Er wartete auf den richtigen Moment, in dem er den Mann entwaffnen konnte, ohne ihn zu töten.
    Es war sehr viel schwieriger, Trent nicht zu töten, als er gedacht hatte.
    Zu Constantines Glück war Trents Kondition nicht so groß wie sein Können. Bald entdeckte Constantine kleine Fehltritte, hier und da ein Schwanken.
    Es war an der Zeit. Constantine steigerte das Tempo und drängte Trent immer weiter zurück, bis er ihn durch die halbe Galerie gejagt hatte. Trents Abwehr schwankte nur einen Augenblick, doch mehr war auch nicht nötig. Constantine tat einen Ausfallschritt und traf seinen Gegner mit einem kraftvollen Stoß direkt an der Schulter.
    Trents Florett fiel klirrend zu Boden. Er stolperte rückwärts und hielt sich den Arm. Sein Blick war erstaunt. Aus seinem Gesicht war alle Farbe gewichen.
    Constantine warf sein Florett hin und drehte sich um, um seine
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