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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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Als Mrs. Dale, eine üppige Blondine von dreißig Jahren, die Haustür aufriss, starrte sie in das hohlwangige Gesicht eines Mannes, der eine fingerbreite Narbe am Kinn hatte.
    »Sie wünschen?«, fragte Alice Dale mit trockener Kehle.
    »Ich möchte Mr. Dale sprechen«, hustete der Mann. »Ich bin ein Kriegskamerad von ihm.« Alice Dale wich einen Schritt zurück. Der Hohlwangige kam in die Diele.
    »Mein Mann ist nicht zu Hause«, räusperte sich die Frau.
    »Wie lange wird es dauern, bis er kommt?«, fragte der Hohlwangige.
    »Tom ist im Gericht. Heute ist Urteilsverkündung. Er hat diesen Jim Slaker verteidigt, ohne Erfolg, wie ich glaube«, erklärte sie.
    »Haben Sie ein Stück Papier und einen Kugelschreiber? Ich hinterlasse ihm einige Zeilen.«
    Mrs. Dale erhob sich und trippelte zum Schrank. Sie nahm einen Block und einen Kugelschreiber aus einem Fach. Als sie sich wieder umdrehte, stieß sie einen Schrei aus.
    ***
    Es klopfte dreimal an der Tür des Gerichtssaales. Die Jury meldete sich. Die Gesichter der Zuschauer erstarrten. Jim Slaker saß wie eine Wachsfigur in seinem Kasten aus schusssicherem Glas. Nicht einmal seine Hände bewegten sich.
    Max Bausy, der erste der zwölf Geschworenen, klopfte.
    Seit zehn Tagen lief der Prozess. Seit zehn Tagen befanden sich die Geschworenen in der abgeschlossenen Welt des Gefängnisses, um das Urteil für Jim Slaker zu finden.
    Die Jury hatte sich entschieden.
    Die hohe Eichentür links vom Richtertisch öffnete sich. Die Geschworenen traten ein, drei Frauen und neun Männer. Max Bausy reichte das Urteil an einen Gerichtsdiener. Dieser gab es dem Richter. Der Richter verlas den Spruch der Jury: »Schuldig im Sinne der Anklage. Todesstrafe!«
    Das bedeutete, Jim Slaker musste auf den Elektrischen Stuhl von Hunstville sterben.
    In diesem Moment schwang die Saaltür auf. Ein Gerichtsdiener ruderte auf Anwalt Dale zu. Er legte ihm einen Zettel vor. Tom Dale sprang auf, nickte dem Richter zu und stürzte aus dem Gerichtssaal.
    Ich schnellte hoch. Mit zwei Schritten war ich an der Tür, die auf den Gerichtsflur führte.
    Im selben Augenblick lief Anwalt Dale vorbei Er verschwand im Office, das dem Gerichtssaal gegenüberlag.
    Die Tür stand offen. Mit zitternden Händen griff Dale nach dem Telefon. Er wählte eine Nummer.
    Dann redete er hastig auf seinen Gesprächspartner ein. Nach dreißig Sekunden warf er den Hörer auf die Gabel und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. Er sah sich Hilfe suchend um.
    »Hat jemand einen Wagen?«, keuchte Anwalt Dale.
    »Ja. Warum?«, fragte ich.
    »Fragen Sie nicht, junger Mann! Es ist etwas Fürchterliches passiert. Fahren Sie mich nach Granbury!«
    »Ja. Mein Wagen steht unten.«
    Ich drehte mich um und hastete hinunter. Tom Dale war ein fülliger Mann Anfang fünfzig. Er war ein bekannter Rechtsanwalt und sehr reich.
    Ich befand mich seit vier Tagen auf Urlaub in Fort Worth. Mr. High hatte mir das niedliche Städtchen in Texas als Urlaubsort empfohlen. Ebenso das Hotel Montreal.
    Seit drei Tagen verfolgte ich die Gerichtsverhandlung gegen Jim Slaker. Und seit drei Tagen versuchte ich den Staranwalt zu sprechen.
    »Glauben Sie, dass Slaker unschuldig ist?«, fragte ich ihn, als er neben mir in meinem roten Jaguar hockte und wir über die Straße nach Granbury jagten.
    »Hätte ich sonst seine Verteidigung übernommen?«, konterte er ungeduldig. »Mann, fahren Sie, holen sie aus der Mühle ’raus, was ’rauszuholen ist. Meine Frau ist überfallen worden. In meinem Haus. Die Hausgehilfin ist völlig durcheinander. Fahren Sie!«
    Ich scheuchte den Jaguar mit 100 Meilen über die gerade Landstraße. Die 45 Meilen bis Granbury schafften wir in siebenundzwanzig Minuten.
    ***
    Thomas Dale sprang aus meinem Jaguar. Er lief den schmalen Fußweg zu seiner Villa hinauf. Ich zog den Zündschlüssel ab und folgte ihm. An der Haustür holte ich ihn ein.
    Die Hausgehilfin stürzte uns entgegen.
    »Es ist fürchterlich«, heulte sie, »der kleine Dave ist weg. Ihr Sohn, Mr. Dale, ist entführt.«
    Hinter ihr tauchte ein grauhaariger Mann auf. Es war der Arzt. Er klopfte dem Mädchen auf die Schulter und sagte: »Lassen Sie Mr. Dale erst einmal hereinkommen.«
    Wir gingen in die Diele. Sie war mit echten Teppichen ausgelegt. Wertvolle Gemälde schmückten die Wände. Man sah auf den ersten Blick, dass der Hausherr sehr vermögend war.
    »Wo ist Alice?«, keuchte der Anwalt und schüttelte die Hand des Doc ab.
    »Sie liegt im Wohnzimmer auf
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