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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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Textilfabrikant, mehrfacher Millionär. Er besitzt eine der größten Fabriken in Texas.«
    Frank Narrow rasselte den bürgerlichen Steckbrief, wie ihn jede Bank vorliegen hat, herunter.
    Bei einer Gallup-Umfrage würde Marvin an Beliebtheit gleich hinter dem Präsidenten der Vereinigten Staaten stehen, ergänzte ich im Geiste.
    »Und William Akers?«, fragte ich.
    »Lastwagenfahrer bei Marvin. Genauer gesagt, der Chef der Lastwagenfahrer. Ein rauflustiger Geselle. Er hat seine eigene Gewerkschaft in Fort Worth aufgemacht.«
    Leider hatte ich weder Marvin noch Akers vor Gericht erlebt. Die Zeugenvernehmungen waren bereits abgeschlossen gewesen, als ich in Fort Wörth eintraf.
    »Vor neun Monaten wurde Georg LeClerc ermordet. Was wollte LeClerc in Fort Wörth? Stand er unter dem besonderen Schutz der Polizei?«, fragte ich Narrow.
    Mein Kollege nahm die Pfeife aus dem Mund.
    »Seit fünfundzwanzig Jahren sitze ich hier in Fort Worth. Bald solange wie Hoover in Washington. Bis jetzt ist noch kein Mensch ermordet worden, der unter meinem Schutz stand«, knurrte er beleidigt.
    »Okay, Mr. LeClerc hielt sich also rein privat in Fort Worth auf?«
    Narrow zuckte die Schultern.
    Ich verabschiedete mich und versprach, am Nachmittag anzurufen.
    Als ich in der Tür stand, rasselte das Telefon.
    Frank Narrow griff zum Hörer.
    »Hier FBI«, sagte Narrow und lauschte. Seine buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen.
    »Wie sah der Wagen aus?«, fragte Narrow.
    »Okay. Ihre Adresse habe ich mir notiert.«
    Er legte auf.
    »Der Wagen des Kidnappers ist gesehen worden. Ein hellblauer Mercury«, sagte Narrow, »sogar den ersten Teil der Nummer hat ein Zeuge erkannt. Hier ist sie.«
    Der Wagen war aus Waco, einer Stadt ganz in der Nähe. »Und nicht jeder besitzt einen hellblauen Mercury in Waco«, triumphierte Frank Narrow.
    »Allerdings, wenn er nur nicht gestohlen ist«, dämpfte ich seinen Optimismus. Nach zehn Minuten wussten wir, dass der Wagen in Waco vor zwei Tagen gestohlen worden war.
    ***
    Am Nachmittag erhielt ich die telegrafische Antwort aus Washington. Georg LeClerc war Mitglied mehrerer Untersuchungsausschüsse gewesen. Für seine Reise nach Fort Worth fand sich aber keine Erklärung in dem Fernschreiben.
    Eine halbe Stunde später zog ich aus dem Montreal aus.
    Die Glasscheibe und die Dekoration waren bereits auf meine Kosten ersetzt und in Ordnung gebracht worden. Von der Hotelleitung erhielt ich sogar die Genehmigung, meinen Jaguar weiterhin in der Tiefgarage unterzustellen.
    Ich suchte mir ein weniger komfortables Hotel aus. Das Restaurant Springfield bot Einzelzimmer zu mäßigen Preisen und lag in unmittelbarer Nähe der Textilfabrik. Das passte besser in meinen Plan.
    ***
    Gegen fünf Uhr nachmittags stand ein Mann im abgetragenen Mantel im Personalbüro der Firma Marvin. Er nannte seinen Namen und legte seine Identitätskarte auf den Tisch.
    »Sie heißen Fred Crange«, sagte Marvin und betrachtete erst die Karte und dann den Bewerber. »Stimmt. Wir suchen Lastwagenfahrer. Aber keine Anfänger, sondern Männer, die anpacken können.«
    Er warf Crange einen abschätzenden Blick zu.
    »Dann bin ich der richtige Mann für Sie«, antwortete Crange.
    »Okay. William wird dir auf den Zahn fühlen, mein Junge.«
    »Ist William der Chef?«, fragte Crange. Er ließ seine Hände in den abgewetzten Manteltaschen verschwinden.
    Leonard Marvin brach in ein Gelächter aus. »Nein, Bürschchen. William versteht was von Autos und Menschen. Deshalb verlasse ich mich auf sein Urteil.«
    »Okay, wann kann ich anfangen?«
    »Du hat es sehr eilig. Ist dir das Geld ausgegangen? Brauchst du einen Vorschuss?«
    »Nein, Sir. Aber schließlich will man sich ein bisschen bewegen, wenn man ein halbes Jahr auf der faulen Haut gelegen hat.«
    Mr. Marvin griff zum Telefon. »Komm mal ’rüber, William. Hier ist ein Neuer, der bei uns als Lastwagenfahrer anfangen will?«, brummte er in die Muschel, dann legte er auf.
    Wilham Akers kam ins Büro. Er war fast sechs Fuß groß. Sein Rücken war breit wie ein Kleiderschrank.
    Er stierte den Neuen aus seinen Froschaugen an, rieb sich das stoppelige Kinn und knurrte wütend.
    »Dann komm mit.«
    Fred Crange nahm seine Identitätskarte vom Schreibtisch und trottete hinter Akers her. Sie landeten in der Reparaturwerkstatt, wo drei Lastwagen standen.
    »Verstehst du was von diesem Kram?«, fragte Akers mürrisch.
    »Ich glaub’ schon, William«, antworte Crange und packte den
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