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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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und das Urteil über Slaker berichtet. Merkwürdig, kein Blatt fand einen Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen.
    Ich fuhr los. Mr. Dale machte ein erstauntes Gesicht, als ich um halb sieben vor seiner Haustür stand.
    »Sie, Mr. Cotton? Hat man Sie in Fort Worth nicht schlafen lassen?«
    »Erraten, Mr. Dale«, antwortete ich.
    In kurzen Zügen berichtete ich ihm von meinem nächtlichen Besucher. Dale wurde weiß wie eine Kalkwand.
    Dann stotterte er: »Mensch, Cotton, wenn die Akten… Wenn die Akten weg sind, dann sind wir aufgeschmissen.«
    »Genau das haben sich Ihre Gegner auch gedacht«, erwiderte ich.
    »Wie war das nur möglich?«, fragte Tom Dale.
    »Sie, Mr. Dale, werden beobachtet. Die Burschen haben gesehen, dass ich mit einer Akte das Haus verließ. Inzwischen haben die Gangster herausgefunden, dass ich FBI-Agent bin. In der Tiefgarage vom Montreal, wo jeder Wagen seinen festen Platz hat, gab es Gelegenheit genug, zu spionieren. Ich stieg mit der Akte unter dem Arm aus und fuhr mit dem Aufzug direkt nach oben. Bis halb zwölf Uhr brannte bei mir das Licht. Gegen drei Uhr kam der nächtliche Besucher. Nur der heruntergerissene Vorhang verhalf dem Burschen zur Flucht. Jedenfalls wissen wir, dass die Gang es auf die Akte Jim Slaker abgesehen hatte.«
    »Und leider befindet sich die Akte jetzt im Besitz dieser Gangster«, seufzte Thomas Dale.
    »Der Aktendeckel, ja«, erwiderte ich, »aber nicht die Akte.«
    »Bitte?«
    »Hier ist die Akte«, sagte ich und zog sie aus meiner Tasche. »Ich hatte nämlich so etwas Ähnliches vermutet. Ich habe die Akte aus dem Deckel genommen und dafür die Getränkekarte eingeheftet.«
    »Mensch, Cotton, Sie sind ja ein brauchbarer junger Mann«, krächzte Dale. Ich wich seinem Schlag auf die Schulter aus.
    Der Anwalt lud mich zum Frühstück ein. Ich lehnte ab und fuhr zurück in die Stadt. Auf der Hauptpost gab ich ein Fernschreiben nach Washington auf. Anschließend ging ich in einen Drugstore und frühstückte ausgiebig.
    ***
    Frank Narrow rauchte seine Stummelpfeife, als ich sein Office betrat.
    »Nennst du das Urlaub?«, fragte er.
    »Hallo, Frank, gibt es etwas Neues im Fall Dale?«
    »Es hört sich so an, als wenn du scharf auf Arbeit wärst.«
    »Keineswegs. Es ist reiner Zufall, dass ich in die Geschichte verwickelt wurde. Dale brauchte einen Wagen, um von Fort Worth nach Granbury zu kommen. Ich habe ihm meine Dienste angeboten. Sonst nichts.«
    »Seit wann ist der FBI ein Transportunternehmen?«, knurrte Narrow.
    »Okay, es ist dein District, Narrow. Ich mische mich selbstverständlich nicht ein. Ich habe dir nur gesagt, wenn du mich brauchst, ich wohne im Montreal. Außerdem gehe ich jetzt angeln.«
    Ich drehte mich um und ging zur Tür. Narrow sprang auf, kam um den Schreibtisch herum und zog mich am Ärmel.
    »Das ist doch Unsinn, Cotton. Selbstverständlich nehme ich deine Unterstützung an, ehe ich Hilfe von Dallas anfordere. Du kannst dir denken, ich arbeite lieber mit sympathischen Kollegen«, brummte er und schlug mir jovial auf die Schulter.
    »Danke für das Kompliment, Frank. Ich habe gestern Abend die Akte Slaker studiert und bin der Überzeugung, dass der Mann unschuldig ist.«
    Die Nachricht wirkte auf ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel.
    »Jim Slaker… ist was?«
    »Unschuldig.«
    »Und die Indizien?«
    »Sind vorhanden. Aber das Motiv?«
    »Und die Geschworenen?«, japste er.
    »Haben sich bluffen lassen. Der Fall geht zu glatt auf. Das hätte euch warnen müssen. Auch ohne das Kidnapping und den nächtlichen Besuch in meinem Hotelzimmer hätte ich den Verdacht gehabt.«
    »Wer hat dich im Montreal besucht«, fragte Frank.
    »Ich vermute, dass es jemand war, der im Aufträge einer Gang arbeitet, die ein Interesse daran hat, dass Jim Slaker als Mörder auf den Elektrischen Stuhl kommt.«
    »Was wollte der Besucher bei dir?«
    »Einen kurzen Bück in die Akte Slake werfen, nehme ich an.«
    »Und?«
    »Er wird die Getränkekarte auswendig lernen können.«
    Ich berichtete Narrow ausführlich über den kleinen Zwischenfall.
    Frank kratzte seinen Kopf.
    »Wann war das letzte Kidnapping in Fort Worth?«, fragte ich.
    »Vor elf Jahren. Damals wurde eine hübsche Blondine, die Tochter eines steinreichen Kaufmanns, entführt. Vier Tage später wurde sie ermordet aufgefunden.«
    »Wo?«
    »In einem Waldstück bei Weatherford.«
    »Kennst du Marvin persönlich?«
    Wieder starrte mich Narrow wegen meiner Gedankensprünge entsetzt an.
    »Marvin ist
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