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0229a - Der Teufel kam nach Texas

0229a - Der Teufel kam nach Texas

Titel: 0229a - Der Teufel kam nach Texas
Autoren: Der Teufel kam nach Texas
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wohne im Hotel Montreal.«
    Er brummte irgendetwas und sog an seiner Stummelpfeife. Ich unterrichtete ihn mit wenigen Worten.
    »Und wie ist es mit Prints?«, fragte Narrow.
    »Der Gangster trug Handschuhe«, erwiderte ich.
    Wir gingen in den Salon. Er begrüßte das Ehepaar Dale und den Doc.
    Nach einer halben Stunde fuhren wir nach Fort Worth zurück.
    Wir gingen die Kartei der Vorbestraften durch. Es gab eine Reihe von Männern mit hohlwangigem Gesicht.
    Aber keiner hatte eine fingerbreite Narbe am Kinn wie der Kidnapper.
    ***
    Noch am selben Abend jagte ich nach Granbury zurück.
    Ich ließ mir von Anwalt Dale die Akte Jim Slaker aushändigen. Dann verabschiedete ich mich und fuhr zurück.
    Gegen neun Uhr abends parkte ich meinen Wagen in der Tiefgarage des Hotels, klemmte die Akte Jim Slaker unter den Arm und fuhr mit dem Aufzug in die dritte Etage. Dort hatte ich mein Zimmer.
    Nachdem ich die Vorhänge in meinem Zimmer zugezogen hatte, machte ich Licht. Über das Haustelefon bestellte ich einen Drink. Nach zwei Minuten klopfte der Boy. Er stellte den Whisky und die Sodaflasche auf den Tisch und verschwand wieder. Ich schloss die Tür hinter ihm ab und hockte mich in den Sessel, legte die Beine auf den Tisch und studierte die Akte Jim Slaker.
    Nach zwei Stunden war ich überzeugt, dass Jim Slaker unschuldig war.
    ***
    Dies hatte sich vor neun Monaten in Fort Worth zugetragen. Auf offener Straße war Georg LeClerc durch zwei Schüsse aus einer Lugger ermordet worden. Der Mörder feuerte aus einem Erdgeschossfenster der Firma Marvin auf LeClerc. Die Waffe wurde später in einem Papierkorb im Aufenthaltsraum für Lastwagenfahrer der Firma gefunden. Die Lugger gehörte Jim Slaker. Seine Fingerabdrücke befanden sich auf der Waffe. Slaker war Fahrer bei Marvin, dem Textilfabrikanten. William Akers, ebenfalls Lastwagenfahrer, und Leon Marvin sagten bei der Polizei aus, dass Slaker allein im Aufenthaltsraum war und wenige Sekunden nach der Tatzeit den Aufenthaltsraum verließ. Marvin wie Akers waren Augenzeugen. Die Polizei nahm Slaker fest.
    Die Indizien reichten für den Haftbefehl aus. Neun Monate wurde nach einem Motiv für die Tat gesucht. Es gab eine Menge Vermutungen, aber keine klare Begründung. Jim Slaker hatte bis zum Prozessende kein Geständnis abgelegt. Auf Grund der Indizien und der Zeugenaussagen von Leon Marvin und dem Fahrer William Akers wurde er verurteilt.
    Ich klappte die Akte zu und dachte über Georg LeClerc nach. Er kam aus Washington und war Abgeordneter. Mit welcher Absicht hielt sich LeClerc in Fort Worth auf? Wer hatte ein Interesse daran, diesen Mann auszuschalten?
    Ich beschloss, morgen früh ein Fernschreiben nach Washington zu schicken.
    ***
    Ein eigenartiges Geräusch riss mich aus dem Schlaf. Ein Glasschneider fuhr über die Scheibe der Balkontür. Ein schwacher Lichtschein fiel durch eine Spalte zwischen den Vorhängen ins Zimmer.
    Ich schaute auf die Leuchtziffern meiner Uhr. Es war drei Uhr.
    Plötzlich blähte sich der Vorhang. Ein kühler Luftzug wehte ins Zimmer.
    Der nächtliche Besucher griff durch das Loch in der Scheibe und öffnete die Balkontür von innen.
    Ich lag in meinem Bett, zog die Beine an und atmete ruhig wie ein Schlafender. Die Balkontür schwang auf. Jemand schob den Vorhang vorsichtig zur Seite.
    Eine Taschenlampe blitzte auf. Nur für Bruchteile von Sekunden. Der Schein war auf die Akte von Jim Slaker gerichtet.
    Die Gestalt löste sich vom Vorhang. Der nächtliche Besucher schlich zum Tisch und griff nach der Akte.
    In diesem Augenblick warf ich die Bettdecke weg und sprang auf. Ich benutzte den Schwung für einen Hechtsprung. Klatschend landete ich neben dem Tisch auf dem Schafwollteppich.
    Der nächtliche Besucher wich mit einem Sprung bis an den Vorhang zurück. Ich war über die Reaktionsschnelligkeit verblüfft. Blitzschnell stand ich auf und sprang den Einbrecher an. Der Bursche entwischte hinter den Vorhang. Mit einem Griff riss er den gesamten Vorhang herunter.
    Die Gardinen fielen herunter und hüllten mich vollständig ein. Ehe ich mich freigestrampelt hatte, war der Bursche über den Balkon und die Feuerleiter entwischt.
    Ich meldete der Hotelleitung nichts von diesem Zwischenfall, sondern wollte die Scheibe und die Gardinen selbst bezahlen. Um vor weiteren Überraschungen sicher zu sein, kleidete ich mich an, setzte mich in den Sessel und wartete.
    ***
    Am Bahnhof von Fort Worth kaufte ich Zeitungen. Auf der Titelseite wurde über das Kidnapping
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