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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition)
Autoren: Manfred Weinland
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da war der Wunsch der Vater des Gedankens. Einen Fluchtweg gab es nicht mehr. Bis auf den einen, durch den die Gnome hereinströmten, wurden in diesem Moment alle Ausgänge des Felsendomes durch herabfallende Eisengitter abgeriegelt.
    Es gab kein Entkommen I
     
     
    Vor Bastian führte eine aus dem natürlichen Fels gearbeitete Wendeltreppe weit nach oben. Ein Blick hinauf ließ ihn ihr Ende nicht erkennen, aber offenbar war sie die einzige Möglichkeit, seinen Weg fortzusetzen. Der Gang, den er wählte, hatte in eine Sackgasse geführt.
    Bastian machte sich an den Aufstieg. Irgendwie musste er herausfinden, wo sie gestrandet waren.
    Die ersten Stufen der Treppe fielen ihm verhältnismäßig leicht. Immerhin hatte er im Schulsport immer eine gute Zwei gehabt. Außerdem kam ihm die Höhe der Stufen entgegen, sie waren seltsamerweise viel niedriger, als er es von daheim gewöhnt war.
    Doch schon nach wenigen Minuten half dies alles nichts mehr. Er musste eine Pause einlegen, und ein Blick zurück ließ ihn schier verzweifeln: Er war kaum von der Stelle gekommen. Den Boden sah er ganz nah unter sich, das Ende der Treppe hingegen ließ sich immer noch nicht ausmachen!
    Zauberei, dachte Bastian. Aber es beunruhigte ihn nicht. Vielleicht, und obwohl es dafür keinen Hinweis gab, lag es an dem leuchtenden Stigma auf seiner Stirn. Seit der Berührung des Goldenen hatte er unterschwellig immer das Gefühl großer Zuversicht in sich getragen, als wäre ein Schatten des geheimnisvollen Kriegers ständig bei ihm, um ihn richtig zu leiten.
    Das mochte ein Trugschluss sein, aber es half.
    Auch jetzt.
    Dabei geschah in diesem Moment etwas, was ihn in höchste Gefahr brachte.
    Unten, am Fuß der Treppe, löste sich die erste Stufe auf, zerbröckelte einfach zu feinem, pulvrigem Staub!
    Und dann tat die Nächste das Gleiche!
    Und die Dritte, Vierte...
    Bastian hatte sich zum Ausruhen hingesetzt. Doch nun hielt es ihn nicht mehr. Er sprang auf, irritiert, erschreckt und versuchte nachzudenken, während das Schwert auf seiner Stirn beruhigende Impulse auf ihn übertrug.
    Wenn er jetzt hinunterrannte, schaffte er es noch, aus erträglicher Höhe den Absprung in die Tiefe zu finden .
    Wenn er stehenblieb, würde ihn der Sturz umbringen.-Und wenn er weiter nach oben eilte, war die Wahrscheinlichkeit mehr als groß, dass ihn das Phänomen einholte, was ebenfalls gleichbedeutend mit seinem sicheren Ende sein würde...
    Jedem normaldenkenden Menschen wäre die Entscheidung klar im Sinne seines Selbsterhaltungstriebes gefallen. Dachte er nicht mehr normal?
    Entschied er nicht mehr selbst über sein Tun? Oder war es einfach nur waghalsige Selbstüberschätzung, dass er sich einen Ruck gab und dann mit kraftvollen Sprüngen, immer mehrere Stufen auf einmal nehmend, nach oben hetzte?
    Bastian hätte es selbst nicht zu sagen vermocht.
    Hinter ihm zerfiel eine Stufe nach der anderen und vor ihm schienen immer neue aus dem Nichts aufzutauchen, eine ganz neue Art von Recycling.
    Allmählich wurde ihm übel vom ständigen im Kreis Laufen. Die steinerne Treppenspirale war verhext!
    Ein Blick zurück ließ ihn fast den Mut verlieren. Zwar hatte er an Höhe gutgemacht, doch das war ein zweischneidiges Schwert, denn der Auflösungsprozess hatte ihn fast schon eingeholt!
    Er rannte weiter.
    Seine Lungen brannten, seine Beine waren schwer wie Blei und seine Füße mussten in dem ungewohnten Schuhwerk mittlerweile von Blasen und Schürfwunden übersät sein.
    Aber er schleppte sich weiter nach oben.
    Er resignierte nicht.
    Nicht einmal, als unter ihm die Stufe, auf der er gerade stand, wegbrach.
     
     
    Lihou wandte einen Öffnungszauber an und wartete, bis sich die schwere Steinplatte der Wand in Kopfhöhe zurückgeschoben hatte.
    Eine Kaverne von quadratischer Form mit einer Schenkellänge von etwa einem Meter wurde sichtbar.
    Darin, auf dunklem Samt gebettet, ruhte Arawns Schatz!
    Lihou schloss kurz die Augen. Ihr Atem ging etwas schwerer. Aus der Kaverne schien eine lähmende Kraft herauszufließen. Etwas, das sich nicht ohne weiteres mit ihrer Magie vertrug.
    Die Hexe überlegte, was sie über den Schatz wusste, den sie als Verbannte im Strom der Zeit hütete.
    Sie schmälte die Augen ihrer in diesen Sekunden jungen Gestalt und versuchte wie so oft vergebens etwas Besonderes an dem Stein zu erkennen, der nun offen vor ihr lag.
    Ein Stein eben... nicht mehr...
    Und doch musste es eine sagenhafte Bewandtnis mit ihm haben, sonst hätte Arawn, der Herr
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