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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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klemmen und davonzurennen“.
    „Du machst dir etwas aus mir“, sagte sie langsam. „Deshalb machst du also Schluss“.
    „Sehr richtig. Ich muss nicht zurechnungsfähig gewesen sein, dass ich es überhaupt so weit habe kommen lassen, und ich hätte fast …“ Er brach ab, als ihm einfiel, wie nah dran er vor ein paar Tagen erst gewesen war, ihr eine Liebeserklärung zu machen. „Was zählt, ist, dass du deine Wirkung auf mich nicht verfehlt hast und dass mir die Dinge vorübergehend entglitten sind. Damit muss jetzt Schluss sein. Zum Wohl der Familie werden wir versuchen zu vergessen, dass irgendetwas geschehen ist“.
    „Vergessen?“
    „Alles. Ich werde es nicht riskieren, dich noch mehr zu verletzen oder den Rest der Familie. Sie sind alles, was ich habe, die einzigen Menschen, denen ich je etwas bedeutet habe“.
    „Armer, armer Nick“, sagte sie eisig. „Armer verlorener, unerwünschter Nick. Glaubst du wirklich, du bist der Einzige, der in seinem Leben Zurückweisung erfahren hat oder der darüber nachdenkt, was ihm das Leben vorenthalten hat? Nun, es wird Zeit für dich, damit zu leben. Ich habe es gelernt“.
    „Du weißt gar nichts davon“.
    „Meine Mutter hat mich nie gewollt“.
    „Das ist Blödsinn. Natasha ist …“
    „Mama ist nicht meine leibliche Mutter“, sagte sie beherrscht und kühl.
    Das brachte ihn zum Schweigen. Es war so leicht zu vergessen, dass Spence vorher schon einmal verheiratet gewesen war. „Sie starb, als du noch ein Baby warst. Du weißt nicht, was sie gefühlt hat“.
    „Ich weiß es genau“. In ihrer Stimme lag keine Bitterkeit. Das zerrte an ihm. Ihr Tonfall war gänzlich emotionslos. „Dad wollte es vor mir geheim halten. Ich bezweifle, dass er … weiß, dass ich ein Gespräch mit seiner Schwester belauscht habe. Oder mit Mama. Ich war nicht mehr als ein Fehler, den meine leibliche Mutter gemacht und anschließend zu vergessen beschlossen hat. Sie ließ mich im Stich, als ich noch ein Säugling war, ohne mehr als einen Gedanken daran zu verschwenden. Und ihr Blut ist in mir. Aber ich habe gelernt, damit zu leben und mich damit abzufinden“.
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie einen solchen Schmerz, einen solchen Zweifel in sich trug. „Das tut mir leid. Ich wusste es nicht. Niemand hat je über sie gesprochen“. Er wünschte sich, er könnte sie in den Arm nehmen und trösten, bis ihr Körper diese für sie uncharakteristische Steifheit verlöre. Er wagte es jedoch nicht. „Aber das ändert überhaupt nichts an der Sache mit uns“.
    „Nein, das tut es nicht. Weil du es nicht zulässt“. Freddie weinte jetzt, aber ihre Tränen waren heiß, es waren eher Tränen des Zorns als der Trauer. „Du weißt, dass ich dich liebe. Und du weißt, dass ich jeden Kompromiss eingegangen wäre, nur um dich glücklich zu machen. Aber du bist zu keinem Kompromiss bereit, Nicholas LeBeck“.
    „Du bist im Moment zu sehr außer dir, um die Dinge richtig zu sehen. Ich hole dir jetzt ein Taxi“.
    „Du wirst mir kein Taxi holen“. Sie versetzte ihm einen Stoß vor die Brust. „Du wirst mich nirgendwohin schicken. Ich gehe, wenn ich bereit bin zu gehen, und ich komme allein zurecht. Das habe ich heute bewiesen, oder etwa nicht? Ich brauche dich nicht“.
    Sie ließ ihre Worte wirken und schloss für einen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffnete, sprühten sie Funken. „Ich brauche dich nicht. Ich kann ohne dich leben, Nicholas, du brauchst dir also keine Sorgen zu machen, dass ich dir hinterherlaufe. Ich dachte nur, du könntest mich vielleicht lieben“.
    Sie bemühte sich, ruhiger zu atmen. „Es war mein Fehler. Du bist nicht fähig zu so einer Art von Liebe. Ich habe so wenig von dir verlangt. So erbärmlich wenig, dass ich mich schäme“.
    Er konnte sich nicht davon abhalten, die Hand nach ihr auszustrecken. „Freddie“.
    „Nein, verdammt. Ich will das jetzt zu Ende bringen. Nicht ein einziges Mal hast du es geschafft, mir zu sagen, dass du mich liebst. Nicht so jedenfalls, wie ein Mann einer Frau sagt, dass er sie liebt. Und nicht ein einziges Mal hast du versucht, es mir zu zeigen, außer im Bett. Und das ist nicht genug. Nicht ein liebes Wort. Nicht eines. Du hast es nicht einmal geschafft – nicht ein einziges Mal –, mir zu sagen, dass du mich schön findest. Keine Blumen, keine Musik … Kein Abendessen bei Kerzenschein, mit der Ausnahme dessen, das ich selbst arrangiert hatte. Ich war bereit, mich mit deinen Krümeln zufriedenzugeben,
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