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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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versuche ich ihn wiedergutzumachen. Im Übrigen scheint mir, dass du Gefühle mit Sex verwechselst“.
    Sie schockierte sie beide, indem sie ihm eine schallende Ohrfeige versetzte, in die sie ihr ganzes Körpergewicht hineinlegte. Einen Moment lang hörte man nur das Geräusch ihres fliegenden Atems. Dann explodierte sie: „Du denkst, es war nur Sex? Ein Strohfeuer sexueller Leidenschaft? Verdammt, das war es nicht! Und das weißt du auch. Vielleicht war es der einzige Weg, wie ich dich bekommen konnte, der einzige, der mir einfiel, jedenfalls. Ich habe jeden einzelnen Schritt sorgfältig geplant, ich habe …“
    „Geplant?“, unterbrach er sie mit loderndem Blick. „Willst du damit sagen, dass du mit der festen Absicht, mich ins Bett zu zerren, hierher nach New York gekommen bist? Dass das alles Teil eines generalstabsmäßigen Plans war?“
    Sie öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Es klang so berechnend, so kalt. Das war es nicht gewesen. Nicht wenn man ihre Liebe in Rechnung stellte.
    „Ich habe es durchdacht“, begann sie.
    „Oh, da wette ich“. Jetzt hatte er endlich etwas gefunden, woran er seinen Zorn und sein Bedürfnis nach Distanz festmachen konnte. „Ich wette, das hast du dir in deinem schlauen Köpfchen alles ganz genau zurechtgelegt. Du wolltest etwas um jeden Preis und warst bereit, alles zu tun, um es zu bekommen“.
    „Ja“. Sie musste sich setzen. Sie fühlte sich plötzlich so beschämt, dass ihr ganz flau im Magen wurde. „Ich wollte, dass du mich liebst“.
    „Und was hast du sonst noch so geplant, Freddie? Mich in eine Ehe zu locken, mit einer Familie und einem Häuschen hinter einem hübschen weißen Gartenzaun?“
    „Nein. Ich wollte dich in gar nichts reinlocken“.
    „In deinen Augen vielleicht nicht, aber das war das Ziel, oder etwa nicht?“
    „So ungefähr“, murmelte sie.
    „Ich sehe sie richtig vor mir“, schnaubte er wütend, während er in der Küche im Kreis herumrannte. „Freddies Liste zum Abhaken. Nach New York ziehen. Mit Nick arbeiten. Mit Nick schlafen. Nick heiraten. Eine Familie gründen. Die perfekte Familie“, fügte er in einem Ton hinzu, der sie zusammenzucken ließ. „Es hätte alles perfekt sein müssen, richtig? Bei dir muss ja immer alles perfekt sein. Tut mir aufrichtig leid, dich enttäuschen zu müssen. Ich habe kein Interesse“.
    „Das ist deutlich genug“. Sie machte Anstalten aufzustehen, aber er presste ihr eine Hand auf die Schulter und hielt sie auf dem Stuhl fest.
    „Du glaubst, dass das so einfach ist? Ich möchte, dass du einen Blick, einen langen Blick auf das riskierst, wonach du die Hand ausstreckst. Ich bin nur zwei Schritte von dem Schweinehund, der dich mit einem Messer bedroht hat, entfernt. Ich weiß es. Die Familie weiß es – jene Familie, auf der deine ganzen unausgegorenen Fantasien basieren. Ist es nicht das, was du dir erträumst, Freddie? Eine Familie wie die Stanislaskis?“
    „Und selbst wenn es so wäre, was wäre so schlimm daran?“, schleuderte sie ihm so gedemütigt entgegen, dass sie den Tränen nahe war.
    „Weil ich aus der Gosse komme und du nicht. Uns trennen Welten, verstehst du?“ Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Schau noch einmal ganz genau hin. Und denk daran, was du in den letzten Tagen von meiner Welt gesehen hast, Freddie. Misshandelte Frauen, verstörte Kinder, Schnorrer. Männer, die glauben, dass Vergewaltigung ein Freizeitspaß ist. Und mit so was willst du eine Familie gründen? Du lieber Himmel, Freddie, dafür bist du wirklich zu schade“.
    „Du bist nicht verantwortlich für das, was Maria zugestoßen ist. Oder mir“.
    „Nein?“ Seine Mundwinkel hoben sich. „Schau auf den roten Faden. Ich bin der rote Faden. Mag sein, dass ich mich aus diesem Sumpf herausgezogen habe“, fuhr er fort. „Aber das konnte ich nur mithilfe deiner Familie. Was glaubst du, würden sie sagen, wenn sie wüssten, dass ich mit dir geschlafen habe?“
    „Mach dich nicht lächerlich. Sie lieben dich“.
    „Ja, das tun sie. Und ich schulde ihnen eine Menge. Glaubst du vielleicht, ich vergelte es ihnen, indem ich mit dir über einer Bar zusammenziehe? Glaubst du wirklich, ich bin verrückt genug, um an Heirat und Kinder zu denken? Ich und Kinder, um Himmels willen! Ich weiß ja nicht mal, wer mein Vater war. Aber ich weiß, wer ich bin, und ich gedenke nicht, das zu vergessen. Ich mache mir etwas aus dir, ganz sicher tue ich das – genug jedenfalls, um die Beine unter den Arm zu
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