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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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Überraschung, in der Dämmerung in Nicks Bett zerschlagen aufzuwachen. Sie war sich nicht sicher, ob es ein gutes Zeichen war oder ein schlechtes, dass sie sich sofort wieder an alles erinnerte.
    Sie zuckte zusammen, als sie an der Seite, wo sie den Verband trug, ein leises Ziehen verspürte, und schlug die Decke zurück. Sie war unerträglich durstig, und der Brandy, den getrunken zu haben sie sich nur ganz vage erinnerte, bewirkte, dass sich ihr Kopf anfühlte wie mit Watte ausgestopft.
    In der Küche füllte sie sich ein Glas mit Wasser bis zum Rand und stürzte es hinunter. Sie fand es seltsam und ärgerlich, dass sie sich noch immer so wacklig auf den Beinen fühlte. Dann fiel ihr ein, dass sie seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte, und auch dieses Frühstück war nicht sonderlich reichhaltig gewesen.
    Ohne große Hoffnung durchstöberte sie Nicks Kühlschrank. Sie hatte die Wahl zwischen einem Schokoriegel und einem Apfel. Heißhungrig verschlang sie beides. Sie war eben dabei, sich noch einmal Wasser nachzuschenken, als Nick mit einem Tablett in seinen Händen hereinkam.
    Sein Herz machte einen kleinen Satz, als er sie so klein und zerbrechlich an seinem Tresen stehen sah. Und daran dachte, was ihr hätte passieren können. Zu seiner Verteidigung hielt er seinen Ton neutral. „Du bist ja auf“.
    „Scheint ganz so“, sagte sie in demselben distanzierten Ton.
    „Rio meinte, du könntest vielleicht etwas zu essen vertragen“. Er stellte das Tablett auf den Tisch. „Du hast wieder Farbe bekommen“.
    „Mir geht es gut“.
    „Blendend, um genau zu sein“.
    „Ich sagte, dass es mir gut geht. Dafür siehst du aus, als hätte dich ein Laster überrollt“.
    „Ich habe mir meinen Kampf ausgesucht“, sagte er ruhig. „Du nicht. Und wir wissen beide, wer die Schuld daran trägt“.
    „Reece“.
    Um Ruhe zu bewahren, zündete Nick sich eine Zigarette an. „Reece wäre nie auf die Idee gekommen, sich für dich zu interessieren, wenn ich nicht gewesen wäre. Und Jack hätte gar nicht gewusst, nach wem er suchen soll, wenn er dich nicht schon vorher mit mir gesehen hätte“.
    Sie brauchte einen Moment, um ihre Gedanken zu ordnen. „Aha, ich verstehe. Es ist also alles deine Schuld. In deiner verdrehten Logik zumindest. Ich wurde mit einem Messer bedroht und fast vergewaltigt, weil du mich in jener Nacht gezwungen hast, mit dir diese Straße entlangzugehen“.
    Ein Messer. Vergewaltigt. Das Blut gefror ihm in den Adern. „An dieser Logik ist nichts verdreht. Reece wollte es mir heimzahlen, und er hat einen Weg gefunden. Ich kann nichts tun, da Alex …“
    „Tun?“, unterbrach sie ihn. „Was würdest du denn tun, Nick? Reece gleich noch mal zusammenschlagen? Oder auch Jack? Glaubst du denn, dadurch wird irgendetwas besser?“
    „Nein. Ich kann überhaupt nichts tun, damit irgendetwas besser wird“. Und das war das Schlimmste daran. Es gab nichts, was er hätte tun können, um das, was geschehen war, rückgängig zu machen. Er konnte höchstens dafür sorgen, dass nicht noch einmal etwas Derartiges passierte. Er drückte die Zigarette aus. Sie schmeckte ihm nicht. „Aber wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir zukünftig weitermachen. Ich denke, du solltest besser zu Hause arbeiten, wenn du wieder auf dem Damm bist. Ich könnte dir die Musik rüberschicken“.
    „Was genau soll das heißen?“
    „Was ich sage. Ich finde, wir haben in der Partitur einen Punkt erreicht, wo es mindestens so effektiv, wenn nicht effektiver ist, getrennt zu arbeiten“. Seine Augen glitzerten hart. „Und ich will nicht, dass du hier bist“.
    „Ich verstehe“. Sie brauchte ihren Stolz jetzt, jede Unze. „Ich nehme an, das betrifft sowohl unsere berufliche wie auch unsere private Beziehung“.
    „Richtig. Es tut mir leid“.
    „Ach ja? Schrecklich nett von dir, wirklich. ‘Es tut mir leid, Freddie, es ist vorbei.’“ Sie wirbelte zu ihm herum. „Ich liebe dich schon mein ganzes Leben lang“.
    „Ich mag dich auch sehr, und genau deshalb ist es so das Beste für uns beide“.
    „Ich mag dich auch sehr“, äffte sie ihn nach und packte ihn außer sich vor Zorn vorn am Hemd. „Wie kannst du es nur wagen, mir mit einer so gönnerhaften, halbherzigen Erwiderung zu kommen, wenn ich dir sage, dass ich dich liebe!“
    Sehr langsam und sehr entschlossen nahm er ihre Finger von seinem Hemd. „Ich habe einen großen Fehler gemacht, Freddie“. Davon war er mittlerweile felsenfest überzeugt. „Und jetzt
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