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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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liebe Überraschungen“.
    „So eine Überraschung lasse ich mir gern gefallen“. Zack versetzte dem randvollen Bierkrug einen geübten Schubs, sodass er die Theke entlangschlitterte und direkt in den wartenden Händen des Gastes landete. Dann beugte er sich vor, umrahmte Freddies Gesicht mit seinen großen Händen und gab ihr einen schmatzenden Kuss. „Hübscher denn je“.
    „Du auch“.
    Was tatsächlich stimmte. Zack war wie guter Whiskey, dessen Aroma erst im Laufe der Jahre zu voller Blüte heranreifte. Sein dunkles Haar war noch immer voll und lockig, und die dunkelblauen Augen hatten einen magnetischen Glanz. Sein Gesicht war kantig und sonnengebräunt, mit Lachfältchen, die seinen Charme noch erhöhten.
    Nicht das erste Mal in ihrem Leben fragte Freddie sich, warum sie nur von diesen außergewöhnlich gut aussehenden Menschen umgeben war. „Wie geht es Rachel?“, erkundigte sich Freddie.
    „Euer Ehren geht es prächtig“.
    Freddie grinste. Zacks Frau – ihre Tante – war kürzlich zur Richterin ernannt worden. „Wir sind alle so stolz auf sie“.
    „Eine Richterin in der Familie zu haben ist schon was“. In seinen Augenwinkeln bildeten sich Lachfältchen. „Und sie sieht großartig aus in dieser schwarzen Robe“.
    „Das kann ich mir gut vorstellen. Wie geht’s den Kindern?“
    „Dem schrecklichen Trio? Bestens. Was trinkst du, ein Mineralwasser?“
    Sie legte den Kopf schräg. „Willst du dich mit mir anlegen, Zack? Ich bin vierundzwanzig, erinnerst du dich?“
    Sein Kinn reibend, musterte er sie. Ihre zierliche Gestalt und die weiche Haut würden vielleicht immer über ihr wahres Alter hinwegtäuschen. Wenn er sie nicht ebenso gut gekannt hätte wie seine eigenen Kinder, hätte er sich ihren Ausweis zeigen lassen.
    „Nimm es mir nicht übel. Ich kann es nur noch immer nicht fassen. Die kleine Freddie – erwachsen“.
    „Du sagst es“. Sie schlug die Beine übereinander. „Warum also gibst du mir nicht einen Weißwein?“
    „Sofort“. Seine langjährige Erfahrung befähigte ihn, ohne sich umzudrehen, nach dem richtigen Glas zu greifen. „Und wie geht es deinen Leuten so?“
    „Auch gut, danke. Ich soll von allen schöne Grüße bestellen“. Sie nahm das gefüllte Glas entgegen und prostete ihm zu. „Auf die Familie“.
    Zack stieß mit einer Flasche Mineralwasser mit ihr an. „So, und was hast du für Pläne, Honey?“
    „Oh, eine ganze Menge“. Sie lächelte, ehe sie einen Schluck nahm. Und sich fragte, was er wohl dazu sagen würde, wenn sie ihm von ihrem Generalstabsplan, seinen jüngeren Bruder betreffend, erzählte. „Als Erstes muss ich eine Wohnung finden“.
    „Du weißt, dass du so lange bei uns wohnen kannst, wie du willst“.
    „Ich weiß. Oder bei Grandma und Papa oder Mikhail und Sydney oder Alex und Bess“. Sie lächelte erneut. Es war tröstlich zu wissen, dass man von Menschen, die einen liebten, umgeben war. Aber … „Ich will wirklich meine eigene Wohnung“. Sie stützte sich mit einem Ellenbogen auf der Theke auf. „Es wird Zeit für einen kleinen Vorstoß ins Unbekannte“. Als er widersprechen wollte, schüttelte sie lächelnd den Kopf. „Du hast doch nicht etwa vor, mich eines Besseren zu belehren, Onkel Zack? Ausgerechnet du, der schon als Junge zur See gefahren ist?“
    Jetzt hat sie dich, dachte er. Er war viel jünger gewesen als vierundzwanzig, als er von zu Hause weggegangen war. „Also schön, dann eben keine Belehrung. Aber ich werde dich gut im Auge behalten“.
    „Davon gehe ich aus“. Freddie lehnte sich zurück und kippelte ein bisschen mit dem Barhocker, dann fragte sie – beiläufig, wie sie hoffte: „Und was treibt Nick so? Ich war darauf gefasst, ihm direkt in die Arme zu laufen“.
    „Er hat Wichtiges zu tun: Er ist hinten in der Küche und schaufelt sich Rios Spezialpasta rein“.
    Sie hob die Nase. „Riecht himmlisch. Ich denke, ich geh mal kurz nach hinten und begrüße ihn“.
    „Tu das. Und sag Nick, dass wir erwarten, dass er für sein Mittagessen etwas spielt“.
    „Mach ich“.
    Sie griff nach ihrem Weinglas und widerstand dem Drang, erneut an ihrem Jackensaum zu zerren. Was ihre äußere Erscheinung anbelangte, hatte sie ohnehin längst resigniert. „Niedlich“ war anscheinend das Äußerste, was sich aus ihrer zierlichen Figur herausholen ließ. Ihre Fantasien von üppigen Kurven hatte sie bereits seit Langem ad acta gelegt.
    Zusätzlich zu ihrem zarten Knochenbau und den wilden goldenen Locken musste sie
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