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Der lange Traum vom Glück

Der lange Traum vom Glück

Titel: Der lange Traum vom Glück
Autoren: Emma Luxx Nora Roberts
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Wattebausch mit Desinfektionsmittel entgegen, den Rio ihm hinhielt, und betupfte damit sanft die Wunde. „Ich will, dass du mit mir nach Hause kommst, Freddie. Wenn du dich besser fühlst, nehme ich deine Aussage auf“.
    „Du kannst sie hier aufnehmen, Onkel Alex. Es wäre mir jetzt lieber“.
    „Was soll das heißen, Aussage? Bist du ausgeraubt worden?“, wollte Nick wissen. „Verdammt, Freddie, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du vorsichtig sein sollst“.
    „Sie ist nicht ausgeraubt worden“, fuhr Alex auf. „Dein alter Kumpel Jack war nicht an ihrem Geld interessiert“.
    Kaum hatte Alex die Worte ausgesprochen, bereute er sie auch schon. Bleich wie der Tod ließ Nick Freddies Hand los und trat einen Schritt zurück.
    „Jack“. Seine Augen glitzerten hart. „Wo ist er?“
    „In Haft. Was noch von ihm übrig ist“. Alex streichelte Freddie übers Haar, ehe er einen kleinen Kassettenrekorder aus der Tasche zog und einschaltete. „Erzähl mir alles von Anfang an, so wie du es erinnerst“.
    „Ich war auf dem Heimweg“, begann sie.
    Nick hörte zu, die Bitterkeit brannte in seiner Kehle, seine Hilflosigkeit brachte ihn fast um.
    Meinetwegen, dachte er erschüttert. Es ist alles nur meinetwegen passiert. Jeder Moment der schrecklichen Angst, den sie hatte durchleiden müssen, ging auf sein Konto. Sein Drang, Schulden auf seine Weise zu begleichen, hätte Freddie das Leben kosten können.
    „Und dann habe ich dich angerufen“, beendete Freddie ihren Bericht. „Ich sah, dass er blutete. Seine Augen …“ Sie musste schlucken.
    Erneut bot Alex ihr an, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, aber Freddie lehnte entschieden ab.
    „Sturkopf“. Er küsste sie zärtlich auf die Wange. „Wenn du deine Meinung änderst, ruf einfach an“. Dann stand er auf und ließ seinen Blick über die drei Männer schweifen, die um Freddie herumstanden. „Passt auf sie auf. Ich muss aufs Revier und mich um die Angelegenheit kümmern“. Er legte Nick die Hand auf die Schulter. „Sieh zu, dass sie sich ausruht. Auf dich hört sie“.
    Nachdem er die Küche verlassen hatte, fühlte Freddie drei Augenpaare auf sich ruhen. „Ich falle schon nicht auseinander“, sagte sie.
    Nick sagte nichts, sondern trat einfach auf sie zu und hob sie hoch.
    „Ich kann laufen“.
    „Halt den Mund. Halt einfach den Mund. Ich bringe sie nach oben. Sie muss sich hinlegen“.
    „Ich kann mich zu Hause hinlegen“.
    Ohne sie zu beachten, trug er sie die Treppe nach oben in seine Wohnung.
    „Du willst mich nicht hier“. Zu allem Überfluss fingen jetzt auch noch ihre Augen an zu brennen. „Glaubst du vielleicht, ich weiß nicht, dass du mich nicht hierhaben willst?“
    „Du bleibst trotzdem hier“. Er trug sie kurz entschlossen ins Schlafzimmer. „Du wirst dich so lange hier ausruhen, bis du wieder Farbe hast. Du bist ja weiß wie die Wand“.
    „Ich will aber nicht hier sein“.
    Ihre Worte versetzten ihm einen Stich, doch er konnte ihr nichts vorwerfen. „Keine Sorge, ich lasse dich allein“. Seine Stimme klang ruhig und distanziert. „Leg dich jetzt nicht mit mir an, Freddie. Bitte“.
    Er zog die zerknitterte Bettdecke über sie, ohne ihr die Schuhe auszuziehen. „Ich gehe nach unten“. Er trat einen Schritt zurück und schob seine Hände in die Hosentaschen. „Kann ich noch irgendetwas für dich tun? Möchtest du, dass ich Rachel oder jemand anders anrufe?“
    „Nein“. Sie schloss die Augen. Jetzt, nachdem sie lag, war sie sich nicht sicher, ob sie wieder würde aufstehen können. „Ich will nichts“.
    „Versuch ein bisschen zu schlafen“. Er trat ans Fenster und zog die Vorhänge zu. „Wenn du etwas brauchst, ruf einfach unten in der Bar an“.
    Sie ließ ihre Augen geschlossen, wobei sie sich wünschte, er möge endlich gehen. Auch als die Tür schließlich mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, öffnete sie sie nicht.
    Er hatte ihr weder das zärtliche Mitgefühl erwiesen, das sie von Alex erfahren hatte, noch war er so eindringlich besorgt gewesen wie Rio oder Zack. Oh, natürlich war er wütend und entsetzt über das, was ihr fast zugestoßen wäre. Sie wusste, dass sie ihm viel bedeutete. Sie kannten sich viel zu gut und zu lange, als dass es anders sein könnte.
    Aber er hatte sie nicht gehalten. Nicht so jedenfalls, wie sie es sich in dieser Situation gewünscht hätte.
    Sie fragte sich, ob er es je tun würde.

11. Kapitel
    Freddie hatte nicht geglaubt, dass sie schlafen könnte. Es war eine
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