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1451 - Das Erbe des Grauens

1451 - Das Erbe des Grauens

Titel: 1451 - Das Erbe des Grauens
Autoren: Jason Dark
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»Hör auf damit.«
    Johnny grinste. »Warum soll ich aufhören? Ich habe die Namen doch nicht erfunden.«
    »Stimmt, das hast du nicht. Kilgo war wirklich einer der besonderen Typen.«
    »Der nun verschwunden ist.«
    »Genau.«
    »Und ist er tot?«
    Pete, der auf dem Beifahrersitz von Johnnys Mini hockte, hob die Schultern. »Das weiß niemand. Es ist nur bekannt, dass dieses Haus leer steht. Das heißt nicht, dass es leer geräumt ist. Da ist alles noch vorhanden, wie ich mir habe sagen lassen. Und in dem Haus sollen sich wirklich tolle Dinge befinden.«
    »Die wir uns anschauen sollen.«
    »Ja.«
    Johnny schüttelte den Kopf. »Ich verstehe noch immer nicht den Grund. Wir sitzen hier, schauen uns das Haus an und wollen hinein. Kilgo ist verschwunden. Ob für alle Zeiten oder nicht, weiß niemand. Was genau willst du in dem Haus?«
    »Mich umschauen. Mir das ansehen, was der Typ zurückgelassen hat. Das ist alles.«
    »Alte Möbel?«, fragte Bill grinsend.
    »Haha, da gibt es sicherlich mehr.«
    »Aber du weißt es nicht?«
    Pete schüttelte den Kopf. »Ich weiß es schon, obwohl ich noch nicht drin war. Ich habe es mir von einem erzählen lassen, der sich das Haus von innen angeschaut hat. Der Typ war ganz weg. Er konnte nur staunen. Er hat Stimmen gehört. Ein unheimliches Flüstern und so. Er glaubt, dass sich in Kilgos Haus Geister versteckt haben. Das ist doch auch was für dich. Wer John Sinclair als Paten hat und einen Vater, der sich auch für so was interessiert – na ja, das ist auch was für dich.«
    Johnny überlegte. Im Prinzip hatte sein Freund Recht. Es ging um das Erbe des seltsamen Mannes, der sich Kilgo nannte. Wer oder was dieser Mensch genau gewesen war, das wusste keiner von ihnen. Ein Einzelgänger, ein Trödler, kein Antiquitätenhändler. Jemand, der die Flohmärkte besuchte und von den geheimnisvollen Kräften sprach, die in einem jeden alten Möbel oder Andenken steckten. Für ihn hatte jedes Teil eine Geschichte und war vom Geist des Universums erfüllt.
    Das jedenfalls hatte sich Johnny von seinem Freund Pete anhören müssen, und genau das hatte ihn auch neugierig gemacht. Es stimmte, dass Johnny Conolly jemand war, der gern hinter die Fassade schaute, um Dinge zu sehen, die dort hinterlassen worden waren. Ihm war genug Ungewöhnliches, Unheimliches und auch Unerklärliches begegnet, sodass er schon einen Blick dafür hatte, ob etwas in eine bestimmte Richtung ging oder nicht.
    Johnny hatte sich ja nicht nur auf Petes Aussagen verlassen, er selbst hatte auch etwas über diesen Kilgo gelesen. In einer alten Zeitschrift für Trödler war über ihn geschrieben worden und besonders über seine Einstellung zu alten Erbstücken. Er hatte nur bestimmte Dinge gesammelt. Welche, die auch einen Background hatten, wie er immer sagte, und gerade den Begriff Background hatte er besonders betont.
    Das hatte auch Johnny neugierig gemacht, der jetzt noch in seinem Auto saß und überlegte, denn er wollte weder einen Einbruch begehen noch einen Hausfriedensbruch.
    Der Bau selbst stand nicht direkt an der Straße, sondern mehr am Rand des kleinen Ortes, wo das Gelände eine schon leicht wellige Form zeigte. Die beiden jungen Männer hatten einen schmalen Weg fahren müssen, eine Obstwiese passiert, auf der letzte graue Schneereste lagen, und hatten dann in einem gewissen Abstand vom Haus gehalten.
    Auch Pete war noch nicht drinnen gewesen. Die Informationen hatte er von seinem Onkel erhalten, der hier am südlichen Stadtrand von London lebte. Er hatte mehr über Kilgo gewusst, wenn auch nichts Genaues. Aber er war der Meinung gewesen, dass Kilgos Heim so etwas wie ein Spukhaus war. Da passte es auch dazu, dass Kilgo so plötzlich verschwunden war und das Haus allein gelassen hatte.
    Es war nicht mal abgeschlossen, das hatte Pete herausgefunden.
    Das Haus war praktisch eine Einladung für jedermann. Nur trauten sich die Menschen nicht, es zu betreten, weil sie Kilgo unheimlich fanden, und das traf auch auf sein Umfeld zu.
    Es war nicht groß und passte deshalb in die Umgebung. Aber es stand einzeln und sogar einsam auf einer großen Wiese oder Rasenfläche, die sich bis zu einem kleinen Bach hin ausbreitete, der irgendwo in die Themse münden sollte.
    Die große Kälte war seit zwei Tagen vorbei. Eine winterlich triste Umgebung breitete sich vor den Augen der beiden Freunde aus. Die graue Fassade des Hauses hatte im Laufe der Jahre einen grünen Schimmer angenommen, die Fenster sahen dunkel aus. Was noch
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