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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons
Autoren: Arcana Moon
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zurückdrehte, spürte er einen Schlag auf den Hinterkopf.
    „Du bist viel zu ungestüm, mein Junge. Aber ich werde dich schon in die Arbeit nehmen.“

    „Er ist es“, wisperte Lilly. Richard zog seine Frau fester in die Arme. „Die Zeit ist wohl gekommen, den Preis zu bezahlen.“
    „Wie Recht du doch hast, verehrte Herrin der Verlogenheit! Betrügerin meines Herzens, meines Vertrauens und meines unendlichen Großmuts!“ Die Stimme hallte von allen Seiten auf sie ein. „Ich war euch Segen der Unendlichkeit, jetzt werde ich der Fluch sein, der euch nimmt, was euch nie gehört hat!“
    „Ich wollte dich nie betrügen!“, presste Lilly verzweifelt heraus. Tränen netzten ihre Wangen.
    „Und doch hast du es getan!“ Lilly spürte, dass niemand diesem Dämon gewachsen war. Was hatte sie nur getan? Warum hatte sie ihn so verraten? Sie wollte damals doch nur leben. War es reine Selbstsucht gewesen? Natürlich, er hatte sie fasziniert, er hatte ihr Herz gewonnen. Doch es war nicht die Liebe, die man in die Ewigkeit schreibt. Panik fraß sich durch ihre Gedanken und erschütterte ihre Seele. Im selben Moment erlosch die Illusion ihres Körpers, den sie nicht mehr aufrechterhalten konnte.
    „Nein, du darfst nicht gehen, Lilly! Bleib bei mir! Die Unendlichkeit ohne dich wäre mein Todesurteil!“ Richards Aura begann aufzuleuchten.
    „Du willst sie an deiner Seite haben, damit du nicht die Einsamkeit verspüren musst? Unsterblichkeit bedeutet auch, allein voranzugehen, wissend, dass man jene hinter sich lässt, die man liebt! Der Tod wird dir überall begegnen.“ Richards Licht wurde immer greller und sein jugendliches Angesicht verwelkte. 
    Die Stimme lachte gehässig auf. „Du verschwendest deine Energie, alter Mann! Ich habe ihr nur genommen, was ich ihr einst geschenkt habe.“ Alessandro trat aus der Dunkelheit und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er war komplett in Weiß gekleidet, und ein langer Mantel umschwang seinen Körper. Richard und Lilly starrten ihn an. Die Macht, die er ausstrahlte, war weitaus stärker als jene, die sie selbst in sich trugen. Sie waren nur Spielzeug in seinen Händen.
    „Bitte, lass mir meine Frau.“ Richards Aura wurde schwächer.
    „Mach dir um Lilly keine Sorgen. Sie wird sich auch keine mehr um dich machen, wenn das Urteil gesprochen wird.“ 
    Der alte Mann wirkte wie ein Leopard, der kurz vor der Attacke auf sein Opfer war. Lilly strich mit ihrer nebelhaften Hand über seine Wange. Sie schüttelte den Kopf. Er würde keine Chance gegen Alessandro haben.
    „Warum hast du sie alle getötet?“ Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern.
    „Du hast mein Geschenk weitergereicht, obwohl du es selbst noch nicht einmal richtig verstanden hast! Diese unvollkommenen Marionetten einer törichten Lust hatten nicht das Recht, auf dieser Welt zu sein! Eure Seelen sind ausgehöhlt von Gier und Verderbnis, völlig unbrauchbar für das starke Licht der Ganzwerdung! Ihr seid nicht fähig, die Erleuchtung und das wahre Glück zu erfahren! Glaubst du wirklich, es geht um Unsterblichkeit? Um Macht oder Manipulation? Dann hast du dein Dasein nicht verdient! Ich schäme mich, dass ich dir vertraut habe! Ihr nennt mich Dämon, dabei seht ihr in mir doch nur eine Widerspiegelung der verseuchten Arroganz, die ihr zur Schau tragt“, donnerte er.
    „Wer bist du?“ 
    Alessandro lachte auf. „Willst du es wirklich wissen? Nun gut. Dann sollst du es erfahren. Doch wisse, es wird dich nicht glücklicher machen.“ Sein Blick war wie aus Stein gemeißelt. In seinen Augen lag ein Glühen.
    „Ich habe nichts mehr zu verlieren“, flüsterte Lilly erschöpft.
    „Bist du dir da sicher?“ Alessandro lachte abfällig auf, als sie ihr Gesicht von ihm abwandte und es an die Brust ihres Mannes drückte. „Ich hätte dich für klüger gehalten, meine Liebe.“ Er lachte erneut – dieses Mal amüsiert. „Ich weiß, dass du mich und meinesgleichen kennst. Hast du wirklich geglaubt, eurer Tun würde unentdeckt bleiben?“ Seine Pupillen veränderten sich zu einer reptilienartigen Form und färbten dann seine Augen schwarz. Er grinste. Die Erkenntnis traf Lilly wie ein Schlag in den Nacken. Richard sah seine Frau entsetzt an, die einfach nur nickte. Es war vorbei.
    „Ich bin ein Magier der Gezeiten. In euren Legenden nannte man uns einst Götter. Wir sind es, die aus dem Nichts Leben erschaffen.“ Seine Stimme hauchte Eis in die Atmosphäre. „Einige von uns leben am Kessel der Schöpfung.
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