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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons
Autoren: Arcana Moon
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dich treiben, wehre dich nicht! Der Schmerz geht schnell vorbei. Und dann werde ich für immer bei dir sein.“ 
    Ihre Muskeln versteiften sich wie unter einem Epilepsieanfall und sie begann unkontrolliert zu zucken. Celice schnappte vergeblich nach Luft, ihre Finger waren hässlich verkrümmt. Ein Gefühl, als würden Millionen Ameisen über ihre Haut krabbeln, fand seinen Weg in jede Öffnung ihres Körpers. Gleichzeitig verspürte sie Schmerz und Lust in Schauern über sich kommen. Es war so schön und so schrecklich zugleich, dass Celice am liebsten geschrien hätte. Doch ihre Stimme versagte ihr den Dienst. Als sich ihre Muskeln nach und nach wieder entspannten, atmete sie rasselnd ein. Gerade so, als wäre sie zu lange unter Wasser getaucht. Alessandros mitleidiger Blick sagte ihr, dass es noch nicht zu Ende war. Celice schloss die Augen. Alessandro legte seine glühende Hand auf ihre Stirn. Augenblicklich glaubte sie kopfüber in die Dunkelheit zu fallen, wo der Wind ihr ins Gesicht peitschte und an ihren Haaren riss. Doch auf einmal war es, als würde sie von Händen aufgefangen und auf Wolken schweben. Die Hitze ihres Körpers wurde von einer Brise der Zufriedenheit abgekühlt. Ein Beben arbeitete sich von allen Seiten ihres Körpers in ihrem Schoß. Celice keuchte und wand sich unter der ungewohnten Verführung. Heiß fuhr es mit heftigen Stößen in sie hinein und ließ sie in einer rasenden Welle explodieren. Blaue Blitze und gelbe Funken sprühten um ihren Leib und erschütterten sie noch heftiger. Die Ströme ihrer Begierde ergossen sich warm zwischen ihren Beinen. 
    Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie in Alessandros lächelndes Gesicht. „Du musst jetzt ruhen, mein Herz. Die Zeit ist nicht mehr wichtig.“ Dann beugte er sich über sie und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Celice spürte einen Ruck der durch ihren Körper ging. In Sekundenschnelle verlor sie all ihre Kraft. 
    „Verzeih mir, mein Engel.“ Bedauern lag in Alessandros Stimme und doch war sein Blick voller Kälte.
    „Was hast du vor?“, stöhnte sie. 
    Er kniete sich zu ihr nieder.
    „Das was ich jetzt tun muss, würde dir nur in der Seele schmerzen, wenn du es wüsstest. Ich weiß, dass du Gefühle für ihn hegst, so wie er auch für dich. Ich bin dir nicht böse. Die letzte Nacht musste geschehen, damit ich mir noch sicherer sein kann.“ Sie presste die Lippen aufeinander. „Es ist besser so. Dein Schmerz wird mit Liebe erfüllt werden. Und du wirst nie mehr leiden, das verspreche ich dir.“ Sie hörte ihn nicht mehr. Alessandro streichelte ihr eine Strähne aus dem ovalen Antlitz und küsste sie.

    „Es ist schön, dass du endlich zu deinem Fehler stehst, meine Liebste“, ertönte eine Stimme hinter ihr aus der Dunkelheit. „Die Frage ist, ob es dir noch etwas nützen wird. Man sagt zwar immer, lieber zu spät als nie. Doch ich weiß nicht, ob man eine verspätete Einsicht mit all dem aufwiegen kann, was ich in den Jahrhunderten der Finsternis durchlebt habe. Ich denke, nein!“
    „Das kann nicht sein! Nicht du! Unmöglich!“, entfuhr es ihr. 
    Ein hasserfülltes Lachen schallte durch den Raum. Den Mund vor Entsetzen verzerrt versuchte Lilly etwas zu erkennen. Im selben Moment wurde sie hinterrücks von einem Kugelblitz getroffen. Bläuliche Entladungen zuckten über ihren gesamten Körper. Sie schrie auf und fiel regungslos voran. Ihr wurde bewusst, wie hilflos sie war, trotz der Macht, die man ihr geschenkt hatte. Vergeblich versuchte sie vorwärts zu robben. Ihr Licht erlosch als sie kraftlos niedersank.
    „Lilly!“ Richard lief zu seiner Frau, kniete sich nieder und hielt die schwer Getroffene in seinen Armen. „Was geschieht mit dir? Wer hasst uns nur so sehr, dass er dir das antut? Bitte, verlass mich nicht.“ Zum ersten Mal sah Jade seinen alten Herrn gebrochen am Boden kauernd und weinen. Mit Zornesfalten auf der Stirn lief er in die Richtung, aus der die Welle gekommen war. Doch in der Finsternis konnte er nichts erkennen.
    „Zeig dich, Verfluchter!“, schrie er in den unendlichen Raum. Stille. Jade schloss seine Augen und versenkte sich in Meditation. Unter der Kleidung leuchteten seine Tätowierungen auf und versprühten ein grelles Licht. Er nahm die Anwesenheit einer Kraft wahr, mächtiger als alles, was er bisher gespürt hatte. Ein abfälliges Lachen erklang in seinen Ohren. Blitzschnell drehte er sich um, doch er sah nur noch einen Schatten entschwinden. Gerade als er sich wieder
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