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Der Kuss des Lustdämons

Der Kuss des Lustdämons

Titel: Der Kuss des Lustdämons
Autoren: Arcana Moon
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teilen wird?“ 
    Jade fühlte einen Stich in seinem Herzen. Es war nicht wahr! Nein! 
    „In jedem anderem, dem sie sich hingibt, würde sie nur meine Seele beschwören!“ Warum sagte er solche Dinge? Wollte sein Vater seine Reaktion testen?
    „Du hast ihr den Kuss des Lustdämons gegeben?“ Lilly versuchte sich auf einem Arm abzustützen und sich zu erheben, doch sie knickte sofort wieder nach hinten. Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf geschlagen.
    „Was hat dieser Kuss zu bedeuten?“ Jade sah Lilly fragend an.
    „Er ist ein unzerstörbares psychisches Band zwischen einem Traumdämonen und seinem menschlichen Opfer. Der Geküsste kann sich niemals mehr von der Inkarnation seiner Lust lossagen“, erklärte Alessandro. „Er ist auch ein wichtiger Teil des Rituals zur Unsterblichkeit. Der Dämon und sein Meister werden eins auf jeder Ebene der Wahrnehmung. Dadurch spielt es keine Rolle mehr, wenn der menschliche Körper zerstört wird, denn der Astralleib des Dämons ist das neue Zuhause der Seele.“
    „Du hast diese Frau gegen ihren Willen an dich gebunden?“ Lilly war überrascht.
    „Glaubst du wirklich, ich hätte sie manipulieren müssen? Ich habe gewusst, welcher Weg ihr vorbestimmt war, daher wusste ich, wann der günstigste Zeitpunkt sein würde. Natürlich habe ich gewisse Dinge in die richtigen Bahnen geleitet. Schließlich ist Celice die Göttin, die ihren Platz an meiner Seite annehmen wird.“ 
    Jade wurde von jedem Wort wie von einer Pistolenkugel getroffen. Heiß bohrte sich der Schmerz in sein Fleisch.
    Er schloss die Lider und konzentrierte sich auf den Stern, der die Seele seiner Geliebten erleuchtete. Da war nichts. Oder doch? Er konnte in der Ferne ein flüchtiges Blitzen erkennen. Celice! Im selben Moment fühlte er, wie sich die Energie, die ihn festhielt, mit ihm verband und ihn stärkte. Er versank tiefer in Meditation. Ein Summen wie von einem Elektrogenerator erklang um ihn herum. Als er die Augen öffnete, stand seine Aura in Flammen und zersprengte die Fesseln, die ihn hielten. Wie ein Donnerschlag hallte die Explosion durch das Dunkel, seine Lederjacke und das T-Shirt zerfetzend. Jade federte sich auf allen vieren ab, als er den Boden berührte. Wie ein Werwolf in Angriffsstellung stand er nun vor Alessandro und knurrte. Der zeigte jedoch keinerlei Gefühlsregung. Jade fühlte, dass sein Vater nur darauf gewartet hatte. Langsam richtete er sich auf und ließ seine Bizepsmuskeln spielen. Im selben Moment fühlte er, wie seine Wut abflachte und eine merkwürdige Gelassenheit in ihm einkehrte.

    Wortlos hob Alessandro seine Hand, ballte sie zur Faust, und im selben Augenblick hörte Jade hinter sich erstickte Laute. Seine Mutter versuchte vergeblich ihren Mann zu halten, der sich bereits einige Zentimeter vom Boden erhoben hatte. Richard wurde von einer Energiefessel gewürgt. Ein böses Lächeln lag auf Alessandros Lippen.
    „Lass ihn! Bitte!“ Lillys Stimme war nur noch ein undeutliches Flüstern.
    „Es wird Zeit loszulassen, meine Teure.“ Alessandro öffnete seine Faust, drehte die Handfläche nach oben und bildete mit seinen Fingern eine Kralle. Richards Glieder hingen schlaff herab, seiner Kehle entwich ein Röcheln. „Was hat er nicht einst für Reden geschwungen ... dein Geliebter! Mit dem Mund konnte er so vieles bewegen. Doch nun, sieh ihn dir an! Er ist ein Wurm, der an der Zitze einer Kuh saugt!“ 
    Jade sah die Angst in Richards Blick. Er fühlte, dass der Alte keine Chance haben würde. Lilly versuchte verzweifelt sich aufzurichten. Sie griff nach ihrem Mann, doch vergebens. Immer wieder sackte sie kraftlos zurück. Ihr verzweifeltes Schluchzen berührte Jade.
    „Lass ihn gehen, du willst doch mich, oder?“ 
    Alessandro klatschte in seine Hände. Die Dunkelheit teilte sich und Celice schwebte in die Mitte des Geschehens. Sie war in eine weißgoldene Tunika gekleidet, ihr blondes Haar mit einem Kranz aus weißen Rosen geschmückt. 
    „Und das ist, was du willst, nicht wahr?“ 
    Den Blick nicht von seinem Gegner abgewandt, ging Jade hinüber zu Celice. Zögernd hob er seine Hand und berührte ihre Wange. Ihre Mundwinkel zuckten, sie zog die Stirn in Falten und öffnete langsam ihre Augen. Ein sanftes Licht funkelte im Grün ihrer Iris.
    „Celice!“ Es war mehr ein Seufzen. 
    „Weißt du, mein Sohn, ich liebe das Pokerspiel. Deinem Gesicht nach zu urteilen habe ich gerade einen Royal Flush auf der
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