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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Autoren: K.W. Jeter
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den Übrigen den habgierigen Kampf um die Beute eröffnet. Jabba war von allen Angehörigen seiner Spezies der aktivste gewesen, wenn man dieses Wort überhaupt auf jemanden anwenden konnte, der so fett und langsam war, und seine zwielichtigen Unternehmungen hatten die größte Reichweite gehabt. Die Konkurrenten fahren sich bereits gegenseitig an die Kehle - all die Geschäftspartner des verstorbenen Hutts, inklusive der vorgeblich trauernden Verwandtschaft, die sich längst um seine ebenso verwickelte wie kriminelle Hinterlassenschaft stritt. Das
    würde die Geschäfte ankurbeln. Kuat von Kuat hatte schon jetzt Gespräche mit einigen der schlimmsten und ehrgeizigsten Anwärter vereinbart. Neue Pläne erforderten neue Waffen.
    Der Gedanke an Kehlen erfüllte ihn mit ätzender Heiterkeit. Was er bis jetzt über das Ableben von Jabba dem Hutt gehört hatte, wurde ihm in diesem Augenblick durch die holographische Darstellung bestätigt. Eine von Jabbas untauglichen kleinen Händen hielt eine lange Kette, deren anderes Ende an einem Kragen um den Hals einer menschlichen Gestalt befestigt war. Kuat von Kuat stand am Rand der holographischen Plattform und schätzte mit dem Blick des Kenners die entblößten Reize von Prinzessin Leia Organa ab. Sein Reichtum und seine Macht hatten in großer Zahl unterschiedliche Beispiele weiblicher Schönheit in seine Privatgemächer geführt, von denen manche den höchsten Kreisen der Nobilität angehörten. Die Prinzessin jedoch...
    Er machte sich in Gedanken eine Notiz, falls er jemals Gelegenheit dazu finden würde, die Bekanntschaft dieser Frau zu machen. Wenn dies tatsächlich geschehen sollte, würde er sich allerdings niemals zu der Dummheit hinreißen lassen, ihr etwas so Schlichtes und Tödliches wie eine Eisenkette umlegen zu lassen. »Man darf einer Feindin.« Kuat von Kuat wandte sich laut an das Abbild des toten Hutts. ». niemals die Mittel in die Hand geben, mit der sie einen umbringen kann.«
    Aber Jabbas Tod war im Moment nur von untergeordneter Bedeutung. Nicht einmal die Anwesenheit von Prinzessin Leia Organa am Hof des verstorbenen Hutts interessierte Kuat von Kuat zur Stunde besonders. Er hielt nach anderen Beteiligten Ausschau, nach Gesichtern, die er in seiner Vergangenheit gekannt hatte. Er kehrte zu seiner Werkbank zurück und spulte
    die Aufzeichnung mit ein paar Feineinstellungen der Wiedergabeeinheit bis zum Anfang zurück, bevor Prinzessin Leia Jabbas Palast in der Verkleidung eines ubesischen Kopfgeldjägers, der einen Wookiee im Schlepptau hatte, zum ersten Mal betreten hatte. Das müsste es sein, dachte er, als er über seine Schulter zurückblickte. Dann löste er die Spitze der Sonde von dem Gerät und hielt das Bild abermals an.
    Kuat von Kuat trat hinter Jabbas Thronplattform und sah sich im Hologramm der Hofhaltung des Hutts um. Die hier versammelten Gesichter waren eine wahre Schurkengalerie interstellaren Verbrechertums - vom Taschendiebstahl bis zum Mord und noch darüber hinaus. Die Hutts besaßen die fatale Neigung, solche Typen anzuziehen, so wie kleine Pelzwesen häufig Flöhe anzogen. Wenngleich das hier in gewisser Hinsicht mehr eine symbiotische als eine parasitäre Beziehung war: Jabba war zu Hause in seinem Palast in der Lage gewesen, Lebewesen zu sehen, deren Moralvorstellungen den seinen glichen oder diese sogar noch unterboten.
    Kuat von Kuat umkreiste langsam den hier wieder erschaffenen Hof und suchte nach einem ganz bestimmten Gesicht. Eigentlich nicht mal nach einem Gesicht, sondern nach einer Maske. Er verharrte vor dem eingefrorenen Abbild von Jabbas Majordomus, einem durchtrieben grinsenden Twi'lek mit glänzenden Augen, der auf den Namen Bib Fortuna hörte. Die Männer von dem Planeten Ryloth waren, ungeachtet der zusätzlichen kognitiven Kapazitäten in den schweren, spitz zulaufenden Anhängseln, die von ihren kahlen Schädeln auf ihre Schultern baumelten, vollkommen unfähig, Reichtum anzuhäufen. Außerdem mangelte es ihnen an dem Mut, sich durch Diebstahl zu bereichern, obwohl sie andererseits fast ebenso
    habgierig waren wie die Hutts. Dieser spezielle Twi'lek hatte versucht, sich in den bürokratischen Apparat der Kuat-Triebwerkswerften einzuschleichen, bevor er einen derart bemerkenswerten Mangel an Vertrauenswürdigkeit an den Tag gelegt hatte, dass er mit einem Tritt aus dem Hauptsitz der Firma auf Kuat entfernt werden musste. Die Hutts jedoch fanden mehr Geschmack an Schmeichelei und Speichelleckerei. Kuat von Kuat
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