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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Autoren: K.W. Jeter
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gewöhnlich dafür bezahlt, sich für alle Vorgänge in ihrem Zuständigkeitsbereich zu interessieren. »Wie Sie wünschen, Techniker.« Er antwortete mit versteinertem Kreuz und einem Nicken, das fast ein wenig zu knapp ausfiel. Aber schließlich wurde er auch dafür bezahlt, Befehle zu befolgen. »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie hinsichtlich dieser Angelegenheit noch irgendetwas benötigen.«
    Der Felinx protestierte, als Kuat von Kuat sich bückte und das Tier auf dem mit verwirrenden Mosaiken geschmückten Boden absetzte. Es hob herausfordernd den Schwanz und rieb sich an einem Hosenbein, das ebenso zweckmäßig dunkelgrün war wie die Arbeitsuniformen aller übrigen Mitarbeiter im Dienst der
    Kuat-Werft. Die Angelegenheiten der mächtigsten Lebewesen in der Galaxis, vielleicht sogar der mächtigsten jenseits des innersten Kreises um Imperator Palpatine, waren dem Tier vollkommen gleichgültig. Seine Bedürfnisse beschränkten sich auf eine Wärmequelle und regelmäßige Streicheleinheiten.
    Während Kuat von Kuat sich wieder aufrichtete, glitten die Türhälften des Arbeitsraums hinter dem abgehenden Sicherheitschef zu. Der Felinx stieß jetzt mit mehr Nachdruck den Kopf gegen Kuats Schienbein. »Nicht jetzt«, beschied er dem Tier. »Ich habe zu arbeiten.«
    Beharrlichkeit war eine Eigenschaft, die er durchaus bewunderte. Daher konnte er es dem Tier nicht übel nehmen, als es einfach auf seine Werkbank sprang. Er ließ zu, dass es den Tisch in Höhe seiner Brust einmal in beiden Richtungen abschritt, während er die nötigen Werkzeuge zusammensuchte. Kuat von Kuat verscheuchte das Tier erst, als der Pilot der Fährencrew, deren Ankunft er durch das Panoramafenster verfolgt hatte, hereinkam, ein längliches silbernes Ei auf die Werkbank legte und sich wieder zurückzog.
    Ein Paar in der Luft schwebender Arbeitslampen kam näher heran und verbannte jeden Schatten, während er sich über den spiegelglatt polierten Torpedo beugte. Diese Nachrichtenkapsel war nicht bloß mit Selbstzerstörungsmodulen ausgestattet, sie bestand praktisch nur aus Selbstzerstörungsvorrichtungen, um jeden nicht autorisierten Zugriff - oder überhaupt jeden Zugriff, es sei denn er erfolgte durch Kuat selbst - zu verhindern. Und selbst ihm sollte der Zugriff möglichst schwer gemacht werden. Wenn er sich jetzt irrte, würden die Kuat-Triebwerkswerften einen neuen Erbeigner und Chefkonstrukteur benötigen.
    Eine Sonde zur Feststellung seiner Identität, die er vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger hielt, zwickte beinahe schmerzfrei in seine Haut und entnahm ihr geringe Flüssigkeits- und Gewebeproben. Die Mikroschaltkreise im Innern des schlanken, nadelförmigen Geräts durchliefen ihr Programm und verglichen die genetischen Informationen und die sich autonom verändernden radioaktiven Kontrastmittel, die zuvor in seinen Blutkreislauf injiziert worden waren. Die Sonde gab keinen hör- oder sichtbaren Hinweis darauf, ob sie alles überprüft hatte. Er würde erst dann Gewissheit erhalten, wenn er die Nachrichtenkapsel mit der Spitze der Sonde berührte. Und nur wenn seine verkohlten Überreste nicht in die Wand hinter ihm getrieben wurden, war alles so, wie es sein sollte.
    Die Spitze klickte gegen die gebogene, spiegelnde Oberfläche, doch es erfolgte, abgesehen von dem leisen Fauchen des angehaltenen Atems, den er jetzt entließ, keine Reaktion.
    An der Seite der Kapsel bildete sich ein Haarriss. Die Arbeit ging Kuat von Kuat immer rascher von der Hand, als er das silbrige Ei schälte und die einzelnen Teile seiner Außenhülle in einer wohl kalkulierten Reihenfolge entfernte. Jeder Fehlgriff, ein zum falschen Zeitpunkt abgelöstes Segment, würde ebenfalls eine tödliche Explosion zur Folge haben, doch er machte sich keine Sorgen mehr, dass dies geschehen könnte. Die richtige Abfolge der Handgriffe ruhte nur mehr in seinem Gedächtnis und eine makellosere Ablage war schlicht unvorstellbar. Wenn Kuat von Kuat Maschinen bewunderte, bewunderte er in ihnen sich selbst.
    Die Maschine, die auf der Werkbank vor ihm lag, funktionierte zu seiner vollen Zufriedenheit: Das letzte Segment der schützenden Hülle zerfiel in seine Einzelteile und löste sich vom
    Kern der Kapsel. »Du hast einen weiten Weg hinter dir, mein Kleiner.« Kuat legte zärtlich und besitzergreifend eine Hand auf den Holoprojektor, den er freigelegt hatte. »Und was hast du mir mitzuteilen?«
    Eine allmählich schwächer werdende Abstrahlung von Hitze wärmte Kuats
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