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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Autoren: K.W. Jeter
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entdeckte er keine Spur von Jabbas Leiche. Das überraschte ihn nicht, während er weiter mit dem abgebrochenen Schaft eines Spießes in den Trümmern stocherte. Er hatte kurz nach dem Kampf gesehen, wie ein Hutt-Transporter in den Himmel stieg. Das war es auch, was ihn an
    diesen abgelegenen Ort geführt hatte. Das Schiff hatte ohne Zweifel Jabbas Leiche an Bord gehabt. Hutts mochten gierige, nach Credits gierende Schleimer sein - ein Zug an ihnen, den Dengar aufrichtig bewunderte -, aber sie hegten ein gewisses Mitgefühl für die Angehörigen ihrer eigenen Spezies. Wenn man einen von ihnen tötete, das wusste Dengar genau, steckte man bis zum Hals in Nerfmist. Es handelte sich bei diesem Mitgefühl jedoch weniger um Sentimentalität aufseiten der hinterbliebenen Hutts als vielmehr um die Reaktion auf eine Verletzung ihres berüchtigten Größenwahns, in die sich ein durchaus praktischer Eigennutz mischte.
    So viel zu Luke Skywalker und den anderen, dachte Dengar, als die Spitze des Stabes die klebrigen und widerwärtigen Beweise für Jabbas Ableben zu Tage förderte. Als hätte diese Hand voll Rebellen nicht schon genug Ärger mit dem kompletten Imperium, das es darauf anlegte, sie zu erledigen - jetzt würde sich auch noch Jabbas weitläufiger Clan an ihre Fersen heften. Dengar schüttelte den Kopf. Er hatte geglaubt, dass Skywalker und sein Kumpel Han Solo sich wenigstens eine angemessene Vorstellung davon machten, wie nachtragend die Hutts sein konnten.
    Das Trümmerfeld stank indes auch, ohne dass Jabbas fetter Wanst unter der Wucht der brennenden Sonnen verfaulte. Dengar hob eine Kette an, deren geborstenes Metall am Ende durch Blasterfeuer geschmolzen war. Als er diese von Hand geschmiedete Kette das letzte Mal gesehen hatte, in Jabbas Palast, war sie an einem Eisenkragen befestigt gewesen, der den Hals von Prinzessin Leia Organa umschloss. Jetzt waren die Glieder von dem eingetrockneten Auswurf aus Jabbas Sabbermaul überkrustet. Der Hutt muss qualvoll gestorben sein, dachte
    Dengar und ließ die Kette fallen. Er war nicht leicht zu töten. Ein paar überlebende Leibwächter, denen es gelungen war, sich bis zum Palast zu schleppen, hatten ihm von dem Kampf berichtet. Als Dengar von dort aufgebrochen war, um hierher in die Öde des Dünenmeers zu kommen, hatten die meisten Schläger und Schufte alle Hände voll damit zu tun, die in den feuchtkalten Kellern unter dem Palast gelagerten Weinfässer von anderen Welten aufzubrechen und sich einer aus Erleichterung und Selbstmitleid geborenen Orgie darüber hinzugeben, dass sie fortan nicht mehr in Jabbas Dienst stehen würden.
    »Ja, jetzt seid ihr frei.« Dengar hob einen unbeschädigten Nahrungsmittelbehälter auf, den er mit der Stiefelspitze freigelegt hatte. Die noch lebende Delikatesse darin, eine von Jabbas liebsten Leckerbissen, krabbelte bis an den Keramikdeckel, in den das unverwechselbare Siegel von Fhnark & Co. Exotische Lebensmittel, (WIR BEFRIEDIGEN DIE DEGENERIERTEN WÜNSCHE DER GALAXIS) eingeprägt war. »Wer's mag.« Seinem Geschmack entsprach der spinnenartige, schleimige Inhalt des Behälters nicht. Er schob einen Finger in das Luftloch des Deckels und brach ihn auf. Zischend entwichen die Nährgase, die dafür sorgten, dass die Delikatesse auf dem Weg von irgendeinem fernen Planeten, der sie hervorgebracht hatte, frisch blieb. »Sieh zu, wie lange du es da draußen aushältst.« Der Leckerbissen fiel in den Sand, krabbelte über Dengars Stiefel und verschwand über die nächste Düne. Dengar stellte sich vor, wie ein Tusken-Räuber den kleinen Happen finden und bei dem Anblick in völlige Verwirrung geraten würde.
    Blieb noch ein wesentlicher Teil des Wracks, der zu groß war, um von den Jawas weggeschafft zu werden. Der gehärtete, von den Explosionen, die den Rest des Fahrzeugs zerstört hatten,
    geschwärzte Durastahlkielbalken der Segelbarke ragte schräg aus einem Geröllhaufen, der das Heck unter sich begraben hatte. Dengar stieg auf das verbogene Metallgestänge, das fast einen Meter breit war, und kletterte bis zu der Stelle hinauf, an der sich einmal der Bug der Barke befunden hatte und jetzt nur mehr der bloßgelegte Kiel zu sehen war, der sich dem wolkenlosen Himmel entgegen streckte. Er umschlang das Ende mit einem Arm, wickelte mit der freien Hand das Elektrofernglas vom Gürtel und hob das Gerät an die Augen. Die Ziffern des Entfernungsmessers glitten über die Basis seines Sichtfelds, während er den Horizont scannte.
    Das war
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