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Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 01 - Die mandalorianische Rüstung
Autoren: K.W. Jeter
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zurückgekehrt, aus der er gekommen war. Zumindest gab es kein Anzeichen seiner Gegenwart mehr. Das war eine zusätzliche Enttäuschung für die beiden Droiden, da der Mann nach seinem unglücklichen Zusammentreffen mit Boba Fett möglicherweise ein paar interessante Verletzungen hatte, die sie hätten versorgen können. »Gedankenlosigkeit.«
    »Aber was kann man schon anderes erwarten?« Die leuchtende Spur des Raumschiffs war bereits zu einem Lichtfleck zwischen den Sternen geschrumpft. In SHL1-Bs Schaltkreisen war
    zuvor bis zu dem Ausmaß, in dem ein Droide überhaupt dazu fähig war, die Hoffnung aufgekeimt, dass diese Menschen - vor allem jener, den sie wieder gesund gepflegt hatten, der Mann namens Boba Fett - ihn selbst und 1e-XE vielleicht mitnehmen würden. Bei dem Talent des Mannes, eine beträchtliche Menge Gewebeschäden zu verursachen, wäre es ihnen bestimmt nicht langweilig geworden. »Ich vermute, das liegt in ihrer Natur. Alles Fleischliche glaubt immer, unsterblich zu sein.« SHL1-B senkte den Blick und starrte in die leere Wüste ringsum. »Und jetzt?«
    »Arbeitslosigkeit«, piepste 1e-XEs Stimme. »Nutzlosigkeit.«
    SHL1-B sah seinen Begleiter einen Augenblick lang an. Dann fuhr er einen in einem Skalpell auslaufenden Arm aus und kratzte einen Rostfleck von 1e-XEs verbeulter Hülle. »Weißt du...« SHE1-B sprach mit ruhiger Überlegung. »Du könntest mal wieder eine Wartung gebrauchen...«

21
    Er hasste es, das zu tun. Aber Bossk wusste, dass er keine andere Wahl hatte.
    Die Gierimpulse in seinem trandoshanischen Gehirn, die so unverrückbar fest verankert waren wie die Schaltkreise eines Droiden, waren mächtiger als alles andere. Er hörte die Worte in seinem Kopf, jene alte Kopfgeldjägerweisheit, die ihm sein Vater mit auf den Weg gegeben hatte. Die Lebenden sind mehr wert als die Toten. Und der alte Cradossk hatte zumindest in dem Punkt gewusst, wovon er redete. Wann immer Bossk mit den krallenbewehrten Händen über die sauber abgenagten Knochen fuhr, die er als Erinnerungsstücke aufbewahrte, erfasste ihn erneut ein Sinn für sein Erbe und die alten Bräuche. Trotzdem behielt auch noch eine andere Wahrheit Geltung, die gleichermaßen hart und langlebig war: Alles war anders, wenn man es mit einer Kreatur wie Boba Fett zu tun hatte.
    Bossk konnte auf dem Bildschirm des Langstreckenscanners in dem engen Cockpit der Hound's Tooth den winzigen Lichtpunkt sehen, der Fetts Raumschiff repräsentierte. Die Sklave I hatte die Oberfläche von Tatooine bereits verlassen. Und Bossk hatte gewusst, dass dies geschehen würde. Schon bald, binnen Sekunden, würde das Schiff die Atmosphäre des Planeten hinter sich lassen und damit in die Reichweite seiner Sensoren geraten. Das war alles, was Bossk an Zeit blieb, um den Knopf unter seiner Daumenkralle zu drücken und das Notwendige zu veranlassen. Nicht genug Zeit, um seine Entscheidung noch
    mal zu überdenken oder über verlorenen Profit zu greinen.
    Er war noch einmal an Bord der Sklave I gewesen, hatte dort noch einige aufschlussreiche Dateien aus der Datenbank heruntergeladen, als plötzlich die Kom-Kontrollen aufflammten wie die leuchtenden Funken eines zerfallenden Asteroiden. Das konnte nur eines bedeuten, nämlich dass die Neuigkeit über Boba Fett stimmte und dass dieser soeben Kontakt mit dem Raumschiff aufnahm, das er in der Umlaufbahn über Tatooine zurückgelassen hatte. Bossk wusste außerdem sofort, was als Nächstes kommen würde. Die Sklave I würde gehorsam sämtliche aus der Ferne übermittelten Befehle Fetts befolgen und unverzüglich alle Systeme sowie die Triebwerke hochfahren, um nach Tatooine zu fliegen und sich dort mit ihrem Herrn und Meister zu treffen. Und dann wäre Boba Fett nicht bloß am Leben, sondern würde sich auch wieder frei und ungebunden in der Galaxis bewegen. Frei und ungebunden - als der erste und beste aller Kopfgeldjäger sämtlicher Welten der Galaxis.
    Bossk empfand immer noch den Zorn und die Angst, die in ihm hochgekocht waren. Der Zorn war ein vertrautes Gefühl -Trandoshaner erwachten bereits zornig -, aber Angst war etwas Neues für ihn. Und etwas sehr Mächtiges; sie hatte ihn zum schnellen und effizienten Handeln veranlasst.
    Er hatte keinen Gedanken mehr auf die Rätsel verschwendet, die für ihn auf so provozierende Weise ungelöst geblieben waren. Wenn der reiche, mächtige Kuat von Kuat ein Interesse daran hatte, ob Boba Fett noch unter den Lebenden weilte oder nicht, so sollte ihm das Recht
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