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Der König der Narren

Der König der Narren

Titel: Der König der Narren
Autoren: Tanja Kinkel
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wusste er.
    »Küm m ere dich nicht weiter um diese Taktlosigkeit«, sagte Xayide m it einer wegwerfenden Handbewegung. »Wenn du erst den Elfenbeinturm erreicht hast, m ein H e rr und Gebieter, wird es in ganz Phantásien kein W esen m ehr geben, das nicht dein Loblied singt.«
    Sie m alte B astian aus, wie er d e r Kindlichen Kaiserin a ls Ebenbürtiger gegenübertreten würde, und erzählte ihm von den Wundern, die ihn im Elfenbeinturm erwarte t en. »Lass m i ch dir ein Geschenk geben, nur eine Kleinigkeit, die deiner würdig e r ist«, s agte sie i r gendwann und zauberte aus ihrem vio l etten Ge w and eine kleine, perlenu m rah m te Silberplatte hervor. » E inen Spiegel.«
    Erst beträchtliche Zeit, nachdem X a yide ihn verlassen hatte, fiel Bastian der Teppich wieder ein. Er erwog, ihn nach Siridom zurückzuschicken, und entschied, dass dies denn doch übertrieben wäre. Ver m utlich hatten es di e W eberin n en nur gut ge m eint, und ganz gleich, was er darstellte, es war ein wundersch ö nes Stück. Er wollte ihn sich noch ein m al ansehen, do c h er fand ihn nicht m ehr. Einen Herzschlag lang überlegte er, ob Xayide ihn m it sich genommen hatte, ob sie ihn m it d e m Spiegel nur hatte ablenken wollen, dann ve r warf er die Idee wieder. Xayide würde so etwas nie tun, ohne ihn vorher zu fragen. Sie ehrte und fürchtete ihn. Verwir r t rief er I ll u án zu sich.
    »Nein, Herr, den Teppich habe ich nicht weggeräu m t«, erw i derte der b l aue Dschinn sic h tlich betre t en. »Ich war m i r überhaupt nicht sicher, ob ich ihn für dich anneh m en sollte, ab e r m ein Vetter Linus bat sehr daru m . Er hatte es seinen Freunden versprochen, und es handelte sich um eine schöne Gab e . Und nun ist er fort, sagst du? Das sch m eckt nach Trickbetrügerei. Gestatte m i r, das Zelt zu durchsuchen, Herr.«
    Auch Illuán fand den Teppich n i cht wieder und schloss e n dlich m it grollender Stim m e, wenn ihm die Freunde seines Vetters in die Finger kä m e n, dann würde er dafür sorgen, dass ihnen dieser seltsa m e Scherz auf Bastians Kosten Leid täte. »Und natürlich«, schloss er m it einer Verbeugung, »werde ich verhindern, dass sie dich je m als wieder belästigen.«
    Aber Bastian, der m it den Gedank e n erneut beim Elfenbeinturm und seinem W i edersehen m it Mond e nkind war, hatte die Angelegenheit schon längst vergessen.



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