Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Knochenbrecher

Der Knochenbrecher

Titel: Der Knochenbrecher
Autoren: Chris Carter
Vom Netzwerk:
und zielstrebig auf eine Aufnahme ins Morddezernat I hingearbeitet. Er war seit mittlerweile drei Jahren Hunters Partner.
    Â»Da hinten wird der Gestank noch schlimmer.« Garcia deutete mit einem Nicken auf die Tür, durch die er gerade gekommen war. »Wie war der Prozess?«
    Â»Lang«, sagte Hunter nur, während er sich die Maske umband. »Was haben wir?«
    Garcia legte den Kopf schief. »Was ziemlich Unschönes. Das Opfer ist eine weiße Frau, vielleicht Ende zwanzig oder Anfang dreißig. Sie wurde auf dem Fleischertisch da hinten gefunden.« Erneut zeigte er auf den hinteren Raum.
    Â»Todesursache?«
    Garcia schüttelte den Kopf. »Da müssen wir die Autopsie abwarten. Auf den ersten Blick lässt sich nichts erkennen. Aber jetzt kommt der Abschuss: Ihr wurden Lippen und Vagina zugenäht .«
    Â»Was?«
    Garcia nickte. »Genau. Richtig krank. Ich habe so was jedenfalls noch nicht gesehen.«
    Unwillkürlich ging Hunters Blick zur Tür.
    Â»Die Leiche ist schon weg«, fuhr Garcia fort, bevor Hunter die nächste Frage stellen konnte. »Dr. Winston war heute als Leichenbeschauer eingeteilt. Eigentlich wollte er, dass du die Leiche noch am Fundort zu sehen bekommst, aber irgendwann konnte er nicht länger warten. Die Hitze da drin hat die Fäulnis beschleunigt.«
    Â»Wann wurde sie weggebracht?« Automatisch sah Hunter auf die Uhr.
    Â»Vor ungefähr zwei Stunden. Wie ich den Doc kenne, hat er direkt mit der Obduktion angefangen. Er weiß ja, wie sehr du es hasst, dabei zu sein, deshalb bestand kein Grund, zu warten. Wenn wir hier fertig sind, hat er bestimmt schon ein paar Ergebnisse für uns.«
    Hunters Handy klingelte. Er fischte es aus seiner Hosentasche und zog sich den Mundschutz herunter, so dass er ihm lose um den Hals hing. »Detective Hunter.«
    Er lauschte ein paar Sekunden. »Was?« Als er zu Garcia herumfuhr, war sein Gesichtsausdruck wie verwandelt.
    3
    Garcia legte die Strecke von East L. A. zum Rechtsmedizinischen Institut in der North Mission Road in Rekordzeit zurück.
    Mit wachsender Verwirrung näherten sie sich der Zufahrt zum Parkplatz vor dem Institut. Sie wurde von vier Streifenwagen und zwei Löschzügen blockiert. Auf dem Parkplatz standen weitere Streifenwagen. Uniformierte Polizisten eilten hierhin und dorthin, riefen Kollegen Befehle zu oder bellten in ihre Funkgeräte.
    Die Presse hatte sich am Ort des Geschehens zusammengerottet wie ein Rudel ausgehungerter Wölfe. Ü-Wagen mehrerer Lokalsender und die Autos der Zeitungsjourna­listen parkten wild durcheinander. Reporter, Kameraleute und Fotografen versuchten alles, um möglichst nahe heranzukommen, doch das Hauptgebäude war bereits abgeriegelt, und das LAPD ließ niemanden durch.
    Â»Was zum Teufel ist hier los?«, raunte Hunter, als Garcia vor der Parkplatzzufahrt hielt.
    Â»Sie können hier nicht stehen bleiben, Sir«, sagte ein junger Officer, der ans Fahrerfenster getreten war und Garcia mit hektischen Bewegungen signalisierte, er solle weiterfahren. »Das ist nicht –«
    Er verstummte, sobald er Garcias Marke sah. »Tut mir leid, Detective, ich mache Ihnen sofort den Weg frei.« Er drehte sich zu zwei Kollegen um, die neben ihren Wagen standen. »Los, Jungs, macht Platz.«
    Weniger als dreißig Sekunden später stellte Garcia seinen Honda Civic unmittelbar vor der Treppe zum Eingang des Hauptgebäudes ab.
    Hunter stieg aus und sah sich um. Am hinteren Ende des Parkplatzes stand eine kleine Gruppe Menschen dicht zusammengedrängt. Die meisten von ihnen trugen weiße Kittel: Mitarbeiter aus dem Labor und der Rechtsmedizin.
    Â»Was ist denn hier passiert?«, wandte er sich an einen Feuerwehrmann, der gerade sein Funkgerät weggesteckt hatte.
    Â»Das müssen Sie den Einsatzleiter fragen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass es da drinnen gebrannt hat.« Er zeigte auf das ehemalige Krankenhausgebäude, in dem das Rechts­medizinische Institut untergebracht war.
    Hunter zog die Brauen zusammen. »Gebrannt?«
    Es kam vor, dass das Morddezernat I auch bei Brandstiftung ermittelte, allerdings wurden solche Fälle nur äußerst selten als ultra violent eingestuft. Hunter persönlich hatte noch nie in einem Fall von Brandstiftung ermittelt.
    Â»Robert, hierher!«
    Als Hunter sich umdrehte, sah er, wie Dr. Carolyn Hove die Stufen hinunter auf sie zukam. Sie war sechsundvierzig,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher