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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor
Autoren: Joe Navarro
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Hände weniger einzusetzen. Achten Sie darauf, wie der Befragte seine Hände benutzt, während er wichtige Aussagen macht. Wenn die Hände plötzlich passiv werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass er in diesem Augenblick selbst nicht an das glaubt, was er sagt. Wenn die Hände energisch in Bewegung sind, wirken seine Aussagen glaubwürdiger.
    173. Den Stinkefinger zeigen – Paul Ekman war der Erste, der dieses Verhalten beschrieb, und auch ich habe schon miterlebt, wie jemand, der gerade verhört wird, dem ermittelnden Beamten indirekt » den Stinkefinger« zeigt . Dies erfolgt, indem man mit dem ausgestreckten Mittelfinger über das Knie fährt. Ich sah aber auch einmal, wie ein Verdächtiger seine Brille zurechtrückte, indem er sie mit dem Mittelfinger nach oben schob. Er musste dabei einem Fragesteller Rede und Antwort stehen, den er nicht sonderlich mochte. Es ist ein sehr auffälliges Verhalten, das aber nur aussagt, welche Einstellung die befragte Person uns entgegenbringt. Normalerweise führen Schuldige dieses Verhalten unbewusst aus, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Es dient weniger dem Zweck, jemanden der Lüge zu überführen als vielmehr herauszufinden, ob es uns gelingt, Rapport aufzubauen.
    174. Nägelkauen – Nägelkauen ist eine weithin bekannte Strategie, Stress abzubauen. Es ist ein Ausdruck von Besorgnis, Unsicherheit und mangelndem Selbstvertrauen. Wer sonst nie Nägel kaut, kann plötzlich damit anfangen, wenn er unter Stress steht, vor allem, wenn er ein schlechtes Gewissen hat.
    175. Mit den Fingern trommeln – Mit den Fingern auf der Tischplatte trommeln dient dem Zeitvertreib und wirkt wie alle anderen wiederholt auftretenden Verhaltensweisen beruhigend. Manchmal zeigen Personen, die gerade verhört werden, dieses Verhalten in Anwesenheit des Fragestellers, als wollten sie damit »Komm schon, beeil dich« sagen. Ähnelt dem Trommeln mit den Fingern im Gesicht.
    176. Die geballte Faust massieren – Die geballte Faust mit der anderen Hand massieren ist ein Verhalten, mit dem man sich selbst im Zaum hält und sich zu beruhigen versucht. Es bedeutet normalerweise, dass die betreffende Person mit sich hadert, sich Sorgen macht und sehr angespannt ist.
    177. Finger hinter dem Kopf verschränken – Sind die Finger mit nach außen zeigenden Ellbogen hinter dem Kopf verschränkt, ist das ein Zeichen großer Selbstsicherheit. Je länger diese Haltung bestehen bleibt, desto stärker und zuversichtlicher fühlt sich die Person. Lügner können diese Pose nicht lange aufrechterhalten, auch wenn sie sich Mühe geben. Dieser Ausdruck von Zuversicht nimmt viel Raum ein, es werden damit also auch Territorialansprüche gestellt – ein Verhalten, das man normalerweise nur sieht, wenn jemand die Wahrheit sagt und sich in seiner Haut sehr wohl fühlt.
    178. Über die Hand fahren – Wir beruhigen uns, wenn wir mit den Fingern der einen Hand über die offene Handfläche der anderen Hand fahren. Wenn dieses Verhalten wiederholt vorkommt oder der Druck erhöht wird, ist die Person sehr nervös oder besorgt.
    179. Die Finger verschränken – Wenn jemand unter dem Einfluss von Stress, Angst und Sorge steht, beruhigt er sich, indem er sich die Hände mit gespreizten Fingern reibt. Durch die gleitende Bewegung der Hände und Finger entsteht Reibung und es werden Nerven stimuliert, welche dem Abbau von Anspannung dienen. Dies ist einer der besten Hinweise darauf, dass die Person unter großem Stress steht. Ich sage groß, weil wir dieses Verhalten eigentlich für Situationen aufsparen , in denen die Karten sehr schlecht für uns stehen; in weniger brisanten Situationen ringen wir die Hände oder reiben sie aneinander.
    180. Die Finger verschränken und dabei die Handflächen nach oben zeigen lassen – Eine extreme Variante des vorigen Punkts. Hierfür legt man eine Hand mit der Handfläche nach oben über die andere Hand, deren Handfläche nach unten zeigt, und verschränkt anschließend die Finger. Wir sehen dieses Verhalten normalerweise bei großem Stress und Unbehagen, auch wenn es sehr seltsam aussieht.
    181. Sich von Gegenständen distanzieren – Im Laufe der Jahre habe ich bemerkt, dass Unschuldige in der Regel neugierig sind und Tatortbilder ansehen oder in die Hand nehmen wollen, während Schuldige Hemmungen haben, die Bilder auch nur
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