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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor
Autoren: Joe Navarro
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Gespräche führen müssen und in diesem Zusammenhang gerne über eine Liste mit Verhaltensweisen verfügen würden, die auf Täuschung, das Verbergen von Informationen oder Täterwissen hindeuten. Dieses Werk richtet sich an alle, die darauf angewiesen sind, durch gezieltes Fragenstellen zur Wahrheit zu gelangen. Ich empfehle Ihnen, sich alle Verhaltensweisen durch mehrmaliges Lesen gründlich einzuprägen und dann das Buch stets griffbereit zu halten, um bei Bedarf schnell etwas nachschlagen zu können. Es ist handlich genug, um es immer bei sich zu führen, und außerdem kann die elektronische Version auf jedes geeignete Abspielgerät (Smartphone, Tablet, PC oder eBook-Reader) geladen werden.
    Sogar wir, die wir tagtäglich die Körpersprache unseres Gegenübers lesen, vergessen manchmal, was wir bereits wissen. In diesem Ratgeber können Sie schnell zu einem beliebigen Körperbereich blättern, angefangen mit dem Kopf, um sich dann zu den tieferliegenden Partien vorzuarbeiten, bis Sie genau das finden, wonach Sie suchen.
Vier Gelegenheiten, Täuschungen aufzudecken
    Eine reine Liste an Verhaltensmustern oder Täuschungshinweisen wäre von geringem Nutzen, wenn es dazu nicht auch eine Art Bedienungsanleitung gäbe, möge sie noch so kurz sein. Lassen Sie es mich also zusammenfassen. Grundsätzlich achten wir in jeder Gesprächssituation zunächst einmal auf Zeichen für Behagen und Unbehagen bei unserem Gesprächspartner. Der menschliche Körper spiegelt – zum Glück, muss man sagen – Behagen und Unbehagen in Echtzeit wider, das ist die Grundlage für das Verständnis der Verhaltensweisen, die Sie in der nachfolgenden Liste finden. Eng damit verbunden sind Zeichen für Zuversicht , die das Behagen äußerlich sichtbar machen, bzw. Zeichen für einen Mangel an Zuversicht , die ein Ausdruck von Unbehagen sind. Sobald man dieses Prinzip versteht, geht es in einem kriminalistischen Gespräch nur noch darum, die richtigen Fragen zu stellen und diese dann in einen Zusammenhang mit den gemachten Beobachtungen zu bringen, um die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.
    Erfreulicherweise gibt es Wege, Fragen in einem kriminalistischen Kontext (in dem man die Umgebung kontrollieren kann und Zeit keine Rolle spielt) so zu stellen, dass sie einen bei der Einschätzung von zurückgehaltenen und vorgetäuschten Informationen unterstützen – das wird Sie hoffentlich zur Wahrheit geleiten. Ihnen ist sicher aufgefallen, dass ich die Formulierung »Fragen stellen« verwendet habe, denn wenn man seinem Gesprächspartner die Möglichkeit lässt, ziellos zu schwadronieren oder in der Verhörsituation die Strippen zu ziehen, wird man sich schwertun, ein Täuschungsmanöver aufzudecken. Stellt jedoch ein kompetenter Gesprächsführer gezielt Fragen, und zwar in der richtigen Reihenfolge und mit einer präzisen Strategie, haben wir vier hervorragende Gelegenheiten zu bestimmen, ob die betreffende Person etwas zu verbergen hat, ob eine Frage sie belastet, ob sie lügt oder ob sie eine bestimmte Form von Täterwissen verbirgt. Und so funktioniert es:
Gelegenheit Nr. 1 – Fragen stellen
    Die erste Gelegenheit, einer Täuschung auf die Spur zu kommen, ist es schlichtweg, eine Frage zu stellen. Sobald der Gesprächspartner die Frage hört, sollten Sie nach (allen nachfolgend aufgeführten) Verhaltensweisen Ausschau halten, die darauf hinweisen, dass er seine Bewegungen zügelt (einfriert), durch die Frage in eine gedrückte Stimmung kommt (die Lippen zusammenpresst, das Kinn anzieht, den Bauch abwendet usw.) oder anfängt, sich selbst zu beschwichtigen, um Stress abzubauen. Mit anderen Worten: Zeigt die Person äußerlich, dass sie sich bei dieser Frage unwohl fühlt – und wenn ja, warum?
    Ein guter Gesprächsführer stellt eine Frage und beobachtet zugleich völlig unaufdringlich, also ohne Skepsis oder Argwohn zu zeigen. Er sollte während der gesamten Unterredung wachsam bleiben, dabei aber nie anklagend wirken. Denn sonst geht sein Gegenüber in die Defensive und alle nachfolgenden Verhaltensweisen sind eher ein Ausdruck seiner Abneigung gegenüber dem Fragesteller und weniger ein Hinweis auf Täterwissen. Nach jeder Frage sollte sich der Fragesteller also zunächst abwartend verhalten und genau hinsehen.
    Bedenken Sie außerdem, dass für einen Schuldigen nicht alle
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