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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor
Autoren: Joe Navarro
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weil man es geringschätzt oder verabscheut.
    214. Erstarrte Füße – Füße, die plötzlich sehr ruhig werden und reglos verharren, weisen auf extremes Unbehagen hin. Dies ist vor allem dann ein zuverlässiges Indiz, wenn es nach einer unangenehmen Frage erfolgt oder falls die Person unentwegt mit den Füßen gewippt hat, bis man eben diese eine Frage gestellt hat.
    215. Die Zehen zeigen nach innen – Manche Menschen drehen ihre Füße ein, wenn sie sich unsicher fühlen. Achten Sie, wenn eine Person eine Behauptung wie »Ich war es nicht« äußert, einmal darauf, ob in diesem Augenblick die Zehen nach innen zeigen. In diesem Fall glaubt das Individuum selbst nicht, was es gerade gesagt hat.
    216. Die Zehen weisen nach oben – Sieht man oft bei Leuten, die gerade telefonieren und dabei die Zehen eines Fußes nach oben ziehen. Es handelt sich um eine Verhaltensweise, die der Schwerkraft entgegenwirkt und daher grundsätzlich mit positiven Emotionen in Verbindung steht. Ich habe dies noch nie bei einem Lügner gesehen und erwähne das deshalb so ausdrücklich, weil jemand, der eine Geschichte erzählt oder einen Tathergang beschreibt und dabei seine Zehen aufstellt, automatisch glaubwürdiger wirkt. Ausnahmen können zwar die Regel bestätigen, mir ist nur noch nie eine untergekommen, da es sich um einen sehr authentischen Ausdruck von positiven Gefühlen und Zuversicht handelt. Vergessen Sie nicht, dass das Aufdecken der Wahrheit genauso wichtig ist wie die Enttarnung von Täuschungen.

Zusammenfassung
    Wie eingangs erwähnt, ist es für jeden – auch für erfahrene FBI-Agenten – schwierig, unaufrichtiges Verhalten zu identifizieren. Die Forschung sagt uns klar und deutlich, dass es für die meisten von uns reine Glückssache ist, eine Lüge aufzudecken, weil es »kein einziges wirklich zuverlässiges und unfehlbares Zeichen für eine Lüge oder eine Täuschung gibt«.
    Es ist dennoch eine Fähigkeit, an der wir arbeiten können, indem wir lernen, welche Verhaltensweisen am bedeutsamsten sind, wenn es darum geht, Lügen und Unehrlichkeiten aufzudecken und ihre Begleitumstände im Kontext festzuhalten.
    Wie bei jeder Fähigkeit kann auch dieses Wissen schwinden, wenn nicht regelmäßig geübt wird. Da Sie nun also darüber verfügen, sollten Sie losziehen und es in echten Situationen anwenden. Machen Sie es sich zur Angewohnheit, im Alltag nach diesen Verhaltensweisen Ausschau zu halten, und belohnen Sie sich, wenn Sie eine Beruhigungsgeste, ein Zeichen für Stress, Dis­tanzverhalten oder einen Ausdruck von Selbstsicherheit entdecken. Sie werden bald einen Blick für Dinge entwickeln, die nur wenige Menschen sehen, und auch wenn die Wahrheit selbst vielleicht oft nur schwer zu fassen ist, wird sie für Sie nun hoffentlich nicht mehr ein ganz so großes Rätsel sein, nachdem Sie nun darin geschult sind, Hinweise auf Täuschung zu erkennen.

Bibliografie
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    De Becker, G. (1997). The gift of fear. New York: Dell Publishing.
    DePaulo, B. M., Stone, J. I., und Lassiter, G. D. (1985). Deceiving and detecting deceit. In The Self and Social Life, ed. B. R. Schlenker . New York: McGraw-Hill.
    Dimitrius, J. und M. Mazzarela (1998). Reading people. New York: Ballantine Books.
    Ekman, P. (2010). Gefühle lesen : Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren. Spektrum: Spektrum Akademischer Verlag.
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    Frank M. G., et al. (2006). Investigative interviewing and the detection of deception. In Tom Williamson (Ed.), Investigative interviewing: Rights, research, regulation. Devon, UK: Willian Publishing.
    Frank, D. G. (2008). Cr ime signals: how to spot a criminal before you become a victim. New York: St. Martin’s Press.
    Givens D. G. (1998–2007). The nonverbal dictionary of gestures, signs
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