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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor
Autoren: Joe Navarro
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anzufassen. Es gibt vielleicht Ausnahmen von dieser Regel, aber ich habe niemals miterlebt, dass ein Unschuldiger es ablehnte, ein Beweisstück anzufassen oder anzusehen.
    182. Mit den Fingerknöcheln knacken – Mit den Fingerknöcheln knacken ist in allen Variationen eine Form von Beruhigungsgeste. Man sieht es oft, nachdem eine Person etwas Unwahres behauptet hat. Sie muss sich dann beruhigen, weil sie gelogen hat. Bedenken Sie jedoch, dass manche Leute ständig mit den Fingerknöcheln knacken; in diesem Fall können Sie das Verhalten vernachlässigen.
    183. Die Arme strecken, die Hände nach außen drehen und die Finger verschränken – Wenn auch noch die Handflächen nach vorne zeigen, handelt es sich um eine sehr wirksame Beruhigungsgeste. Jemand, der sich nach einer B ehauptung so verhält, täuscht Sie höchstwahrscheinlich und versucht, mit dieser Geste Stress abzubauen.
    184. Körperpflege – Wenn jemand während des Verhörs Flusen aus dem Haar oder von der Kleidung entfernt oder die Fingernägel säubert, zeigt er damit an, dass er dem Ermittlungsbeamten gegenüber keinen Respekt hat und unverschämt ist – ein Verhalten, das ich bisher nur bei Schuldigen beobachtet habe.
    185. Verschwindende Daumen – Wenn man sich bedroht oder unsicher fühlt, lässt man die Daumen oft in oder an der Hose verschwinden (hinter dem Gürtel oder in den Taschen), wobei die Finger allerdings weiterhin sichtbar bleiben. Das Wegklemmen oder Verstecken der Daumen ist normalerweise ein Zeichen dafür, dass man gerade nicht besonders zuversichtlich ist. Wenn jemand eine Behauptung macht und dabei seine Daumen nicht sichtbar sind, sollten Sie wachsam sein und seine Äußerung genau hinterfragen.
    186. Die Arme plötzlich verschränken – Wenn jemand plötzlich die Hände von der Tischplatte nimmt und seine Arme verschränkt, weil der Gesprächsführer soeben etwas Bestimmtes gesagt hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sich die betreffende Person Sorgen macht. Die Frage lautet dann: Warum?
    187. Hand am Bein – Ellbogen nach außen – Wenn jemand eine Behauptung macht und dabei diese Haltung einnimmt, weist das normalerweise auf ein außergewöhnlich hohes Selbstbewusstsein der betreffenden Person hin. Es handelt sich hierbei um eine Form von Territorialverhalten.
    188. Mit eingerollten Fingern Fingernägel schnippen – Wenn jemand nervös oder beunruhigt ist und unter Stress steht, rollt er die Finger (normalerweise einer Hand) ein und lässt die Fingernägel dann gegen den Widerstand des Daumens nach außen schnippen. Dies dient der Stressbewältigung und ist sehr auffällig, weil es je nach Stressniveau verschwindet und wieder in Erscheinung tritt.

Hüften und Rumpf
    189. Abwenden des Bauches – Jemand, der sich vom Gesprächsführer wegdreht, sucht in Wirklichkeit Abstand. Ich habe dieses Verhalten in Verhörsituationen wiederholt bei Personen gesehen, wenn sie eine Frage oder den leitenden Ermittler nicht mochten. Sie drehten sich dann von ihm weg und wandten sich einem anderen Beamten zu, mit dem sie besser zurechtkamen. Dieses Verhalten gibt Ihnen also Aufschluss darüber, wie es um den Rapport und das Unbehagen gegenüber einer bestimmten Frage bestellt ist. Die Person hält oft den Augen- und Gesichtskontakt aufrecht, dreht aber den Bauch oder die Körpervorderseite weg.
    190. Den Rumpf bedecken – Das plötzliche Bedecken des Rumpfs mit Gegenständen wie einem Geldbeutel oder einer Tüte deutet auf Unbehagen hin, das mit dem eben besprochenen Thema in Zusammenhang steht.
    191. Steife Sitzhaltung – Jemand, der kerzengerade auf seinem Stuhl sitzt und sich lange nicht bewegt, steht unter Stress. Es handelt sich um eine Variante der Schockstarre.
    192. Hüftrotation – Wenn sich jemand in seinem Bürostuhl hin- und herdreht, tut er dies, um Spannung abzubauen. Weil es sich hierbei um eine Beruhigungsgeste handelt, die in der Regel einer konfliktbeladenen Aussage folgt, würde ich alles anzweifeln, was davor gesagt wurde.
    193. Die Hüften reiben – Wenn jemand, während oder kurz nachdem er eine Aussage gemacht hat, energisch über seine Hüften fährt, würde ich den Wahrheitsgehalt der Äußerung anzweifeln. Wenn sich die Person so verhält, während sie eine Frage hört, würde ich mir ebenfalls Gedanken darüber
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