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Der kleine Luegendetektor

Der kleine Luegendetektor

Titel: Der kleine Luegendetektor
Autoren: Joe Navarro
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Verdächtigen zu tun, der sagte, er sei »links die Straße entlanggegangen«, dabei aber nach rechts deutete – die Richtung, in der laut dem Vergewaltigungsopfer der Angriff stattgefunden hatte.
    155. Fehlende Gestik – Personen, die berichten, dass sie in Notwehr gehandelt haben, sollten Gesten verwenden, um zu zeigen, was genau vorgefallen ist. Wenn während der Wiedergabe der Geschichte keine gestische Untermalung der Ereignisse erfolgt, sollte man sich fragen, ob die Äußerung den Tatsachen entspricht. Ich habe dieses Verhalten schon bei Menschen gesehen, die eine ungerechtfertigte Anzeige erstatteten. Weil kein Verbrechen stattgefunden hatte, fehlten in ihrer Geschichte die Gesten, die normalerweise vorgekommen wären.
    156. Handflächen nach oben – Wenn jemand eine B ehauptung äußert und seine Handflächen dabei nach oben zeigen, ist das sehr verdächtig, wenn nicht gar zweifelhaft. Fühlen wir uns sicher und souverän, zeigen unsere Handflächen normalerweise nach unten. Wenn ein Beschuldigter »Ich war es nicht« sagt und seine Handflächen dabei nach oben zeigen (auch bekannt als » fragende Handposition« ), würde ich den Wahrheitsgehalt seiner Äußerung in Frage stellen. Das bedeutet nicht, dass er zwangsläufig lügt, ich wäre allerdings argwöhnisch, weil diese Geste nicht so bejahend ist wie die Haltung, bei der die Handflächen nach unten zeigen. Übrigens: Eine B ehauptung ist eine Antwort auf eine direkte Frage, die in einem kriminalistischen Umfeld (Polizei, Arbeit, eidesstattliche Aussage, formelles Verhör) gestellt wird, also zum Beispiel »Haben Sie die Unterlagen aus dem Tresor entwendet?« oder »Haben Sie vor Kurzem Drogen genommen?«.
    157. Handflächen nach unten – Bestätigende Behauptungen wie »Ich war es nicht«, bei denen die Handflächen energisch nach unten zeigen, scheinen in der Regel zuverlässig zu sein, wobei die Geste die Aussage untermauert. Lügner sind hierzu nicht richtig in der Lage und führen die Geste nicht besonders energisch aus; sie sind teilweise sehr passiv.
    158. Handflächen nach unten mit gespreizten Fingern – Wenn jemand eine Behauptung wie »Ich war es nicht« macht und dabei dieses Verhalten zeigt, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine aufrichtige Antwort. Ich habe noch nie einen Lügner diese Geste machen sehen, weil sie üblicherweise in Zusammenhang mit positiven Gefühlen steht. Kann ein Lügner ein solches Verhalten vortäuschen? Vermutlich schon, aber dann müsste er schon ein hervorragender Schauspieler sein.
    159. Beim Antworten Beruhigungsgesten ausführen – Wenn jemand beim Antworten mit einer Hand über den Körper streicht oder andere flüchtige Berührungen macht, statt emphatisch zu gestikulieren, sollten Sie auf der Hut sein. Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass Lügner dazu neigen, sich selbst zu beruhigen, während sie die Unwahrheit sagen, wohingegen ehrliche Menschen ihre Hände nicht benutzen, um sich zu beruhigen, sondern um ihren Standpunkt zu verdeutlichen.
    160. Das Handgelenk mit gekreuzten Armen festhalten – Wenn dieses Verhalten plötzlich auftritt und die betreffende Person mit einer Hand ihr jeweils anderes Handgelenk umklammert hält, weist das auf Besorgnis und Unsicherheit hin. Ich habe diese Geste schon oft in Verhörsituationen gesehen, wenn dem Verdächtigen neue Informationen oder Beweise präsentiert wurden, die eine Bedrohung für ihn darstellten. Halten Sie vor allem unmittelbar nach einer belastenden Frage danach Ausschau.
    161. Daumen hoch – Wenn eine Person etwas behauptet, ihre Hände dabei verschränkt und die Daumen aufstellt, strahlt sie Zuversicht aus. Normalerweise liegen die Hände auf dem Schoß oder auf der Tischplatte. Sobald eine Äußerung betont wird, die ehrlich gemeint ist, gehen die Daumen nach oben. Es handelt sich dabei um ein sehr fließendes Verhalten, das sich bei einem Stimmungswechsel schnell ändert (siehe nächsten Punkt).
    162. Daumen runter – Umgekehrt deuten Daumen, die gesenkt werden, während die übrigen Finger verschränkt bleiben, darauf hin, dass weniger Selbstvertrauen vorliegt und die betreffende Person den gerade besprochenen Dingen oder Themen gegenüber negativ eingestellt ist.
    163. Die Finger spreizen – Die meisten Menschen bemerken nicht, dass der
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