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Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss
Autoren: Ingo Siegner
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fall ich ja glatt tot um!« Und Magnus berichtet davon, dass das Ungeheuer einmal hundert Fressdrachen auf einmal gefressen hat und zum Nachtisch noch einmal fünfzig kleine Springdrachen mit Sahne.
    »Magnus«, sagt Kokosnuss und gähnt.
    »Ja, mein Sohn?«
    »Jetzt möchte ich aber schlafen. Du kannst ja morgen weitererzählen.«

    »Hm, schade«, sagt Magnus und deckt Kokosnuss zu. »Dann schlaf gut und träum schön.«
    Aber bevor Kokosnuss einschläft, denkt er noch einmal über das Ungeheuer in der Höhle nach. Das kann doch gar nicht sein – hundert Fressdrachen auf einen Schlag! Das kann er jemand anderem erzählen. Morgen Früh frag ich Matilda, ob sie mit mir zu den Bösen Buckeln kommt.
    Am nächsten Morgen trifft Kokosnuss Matilda am Rand des Dschungels.
    »Hast du Lust auf eine kleine Expedition? Dauert nur drei Tage oder so«, sagt Kokosnuss.

    »Wohin denn?«
    »Och, ich wollte mal zu den Bösen Buckeln hinter dem Großen See. Dort soll es ganz schön sein.«
    »Zu den Bösen Buckeln?«, ruft Matilda entsetzt. »Ohne mich!«
    »Och bitte, Matilda – alleine macht es keinen Spaß.«
    »Spaß? Machst du Witze? Du weißt genau, dass in den Bösen Buckeln das Höhlenungeheuer lebt.«
    »Ja, weiß ich, aber das kommt ja nur nachts aus seiner Höhle. Tagsüber ist das völlig ungefährlich, das weiß doch jeder. Wir schleichen uns in die Höhle, gucken es uns kurz an und schleichen wieder hinaus – ganz einfach! Eine Höhlenlampe habe ich auch schon besorgt.«
    »Hm, ich weiß nicht«, sagt Matilda nachdenklich.
    »Ach komm, Matilda«, bettelt Kokosnuss. »Du bist meine beste Freundin und schließlich sind wir doch richtige Höhlenforscher!«
    Zu den Bösen Buckeln …, denkt Matilda, wie schrecklich! Aber andererseits wäre ich dann das erste Stachelschwein auf der ganzen Insel, das in der Höhle des Ungeheuers war. Auch nicht schlecht. Und ein bisschen neugierig bin ich ja schon. »Also gut, ich komme mit. Aber wir gehen nur ganz kurz in die Höhle und gleich wieder hinaus. Versprochen?«
    »Großes Drachen-Ehrenwort!«, ruft Kokosnuss vergnügt.

    Bald darauf ist der Bollerwagen mit der Expeditionsausrüstung gepackt. Eine Höhlenlampe, eine Machete, Schlafdecken, Wäscheklammern, einige Kokosnüsse, ein paar Wurzelknollen für Matilda und sogar ein Sack Karotten sind dabei, um die Fähre über den Großen See bezahlen zu können.
    Kokosnuss und Matilda wandern am Dschungelrand entlang bis hinauf zum Großen See. Dort schlagen sie ihr Nachtlager auf.
     
    Am nächsten Morgen, gerade als die Sonne aufgegangen ist, werden sie von einer fröhlichen Stimme geweckt: »Schönen guten Morgen! Ich nehme an, Sie möchten auf die andere Seite des Sees?«
    Es ist Herr Biber. Er ist der Fährkapitän.
    »Genau«, antwortet Kokosnuss.
    »Für eine Überfahrt nehme ich zehn Karotten. Aber ein Blumenkohl wäre auch in Ordnung«, sagt Herr Biber.
    »Wir zahlen in Karotten«, sagt Matilda und holt den großen Sack voll Karotten hervor.
    Herr Biber ist ein ausgezeichneter Kapitän. Gekonnt steuert er das kleine Fährboot durch den Großen See.

    »Sehr gut machen Sie das, Herr Biber«, sagt Kokosnuss.
    »Vielen Dank. Wissen Sie, ich bin schon ein alter Hase im Fährgeschäft, wie man so sagt. Da kenne ich so manchen Kniff.«
    »Sagen Sie, haben Sie schon einmal das Höhlenungeheuer gesehen?«
    »Aber nein, mein junger Freund, wo denken Sie hin? Ich verkehre nur am Tage. Im Land der Bösen Buckel arbeitet niemand in der Nacht. Allerdings – ein Freund von mir hat das schreckliche Ungeheuer einmal gesehen, ganz früh am Morgen war das. Es sah angeblich furchtbar aus. Ein ganz rotverschmiertes Maul soll es gehabt haben, jawohl.«
    »Ist Ihr Freund denn nicht gleich tot umgefallen, als er das Ungeheuer erblickte?«, wundert sich Kokosnuss.

    »Na ja, er hat nur ganz kurz hingeguckt und ist dann schnell weggelaufen«, antwortet Herr Biber. Dann singt er das Lied vom Höhlenungeheuer:
    »In den Bergen hinterm See
gibt’s kein Haus und auch kein Reh,
denn da wohnt das schrecklichste,
hässlichste und grässlichste
Ungeheuer dieser Welt,
das nur macht, was ihm gefällt:
jagen, fressen und erschrecken,
wer es sieht, muss sich verstecken.
Stinken tut das Untier auch
wie ein Kübel voller Jauch.
Zotteln hat es ganz schön lange,
länger als die Würgeschlange.
Scharf wie Messer seine Krallen,
die Augen rot wie Feuerquallen,
die Zähne sind so spitz wie Nägel,
das Maul so blutig wie beim Egel.
Es ist so groß wie tausend
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