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Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss
Autoren: Ingo Siegner
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antwortet Rubinia. »Und jetzt schnick-schnack hinein ins Rohr und gut festgehalten! Ach, und bevor ich es vergesse: Wenn ihr in der Luft seid und es wieder abwärts geht, dann zieht einfach an der kleinen Schlaufe unten an eurem Rucksack.«
    Vorsichtig steigen Kokosnuss und Matilda in das schwarze Kanonenrohr hinein. Mit einem Zischen züngelt plötzlich eine kleine Flamme aus Rubinias Feuerstab.
    »Ach, papperlapapp, das brauche ich ja jetzt gar nicht mehr. Hab ich ganz vergessen!« Sie löscht die Flamme, holt sehr tief Luft und pustet einen Feuerstrahl gegen die Kanonenlunte.

    Es zischt und knistert hinter Kokosnuss und Matilda. Die beiden schließen die Augen ganz fest und halten die Luft an. Dann gibt es einen lauten Knall und HUI fliegen sie in den Nachthimmel hinein.
    »Juchhuu!«, ruft Matilda.
    »Juchhee!«, ruft Kokosnuss. »Wir fliegen!«

    Unter ihnen flitzt die große Wüste wie eine Rakete hinweg, bald überqueren sie die Drachenberge, und da ist schon die Drachenbucht, aber Kokosnuss und Matilda sind viel zu weit oben, und es gibt keine Bremse! Erst als sie schon über dem Meer sind, geht es endlich abwärts. »Bei drei ziehen wir an der Schlaufe! Eins, zwei, drei!«, ruft Kokosnuss.
    SCHWUPP! öffnen sich am Sternenhimmel über dem Meer zwei kunterbunte Fallschirme. Langsam segeln die beiden Abenteurer dem Meer entgegen.
    »Kokosnuss, so weit kann ich gar nicht zurückschwimmen!«
    »Glaubst du, ich?« Aber dann hat Kokosnuss die rettende Idee: »Matilda, rassel einfach wieder mit deinem Schwanz!«
    Das kleine Stachelschwein hat verstanden und rasselt mit aller Kraft. Und gerade als sie nur noch eine mittlere Feuerdrachenlänge vom Meer entfernt sind, erhebt sich der mächtige Kopf von Amadeus aus dem Wasser.

    »Matilda!«, ruft er und schüttelt sich vor Freude, dass das Meer Wellen schlägt, so hoch wie die höchsten Bäume im Großen Dschungel. »Aber wo kommt ihr denn her?«
    Doch bevor Kokosnuss und Matilda die ganze Geschichte von der Durchquerung der Wüste, vom Hexenturm, von der dicken Hexe Rubinia, von den seltsamen Verzauberungen der kleinen Matilda und von ihrem rasend schnellen Rückflug erzählen können, landen sie erst einmal genau auf dem Kopf des Meeresdrachen und lassen sich in aller Ruhe von Amadeus in die Drachenbucht zurückbringen.

Das Höhlenungeheuer
    Das fünfte Abenteuer
     
    B itte, bitte, Magnus, erzähl mir die Geschichte vom Höhlenungeheuer, das in den Bösen Buckeln wohnt!«, bettelt Kokosnuss.
    Es ist Schlafenszeit und heute ist Magnus dran mit Geschichtenerzählen.
    »Die hab ich doch schon hundert Mal erzählt«, sagt Magnus.
    »Bitte, bitte!«
    Magnus seufzt: »Also gut.«
    Und Magnus erzählt zum hundertundeinsten Mal die Geschichte von dem Höhlenungeheuer, das in den Bösen Buckeln hinter dem Großen See wohnt.
    »Es ist so hässlich, dass jeder, der es sieht, vor Schreck entweder ohnmächtig wird oder sowieso gleich tot umfällt.«
    »Stimmt das wirklich?«, fragt Kokosnuss misstrauisch.
    »Na, wenn ich es sage!«, antwortet Magnus und erzählt weiter: »Und es stinkt so fürchterlich, dass, wenn der Wind seinen Gestank herüberweht, es einem übel und flau wird im Magen und man Reißaus nimmt, so schnell einen die Beine tragen.«
    »Wonach stinkt es?«, fragt Kokosnuss.
    »Hm, nach allem, was stinkt. Nach faulen Eiern, totem Fisch, Hühnerpipi, Taubenschiet, saurer Milch, alten
Socken, schmutziger Wäsche, ranziger Butter und nach Drachenfurz.«

    »Nach allem zusammen?«
    »Nach allem zusammen«, antwortet Magnus. Kokosnuss versucht, sich vorzustellen, wie das alles zusammen riecht. Bestimmt nicht gut.
    Und Magnus berichtet von der Höhle in den Bösen Buckeln, die so tief ist und so dunkel, dass sich nicht einmal Glühwürmchen dort hineinwagen. »Die Bösen Buckel heißen deshalb Böse Buckel, weil das Ungeheuer so böse ist, dass sogar der größte und gefährlichste Fressdrache sich niemals dorthin trauen würde. Das Ungeheuer kommt nur nachts aus seiner Höhle, weil es das Tageslicht scheut und es im Dunkeln sowieso viel böser sein kann als im Hellen«, erzählt Magnus.
    »Wieso das denn?«, fragt Kokosnuss.
    »Keine Ahnung, aber so wird es eben erzählt«, antwortet Magnus. »Sein Maul ist so groß wie zwei ausgewachsene Feuerdrachen und seine Krallen sind so lang wie die längste Würgeschlange.«
    »Wirklich?«, fragt Kokosnuss ungläubig.
    »Ja, wenn ich es doch sage!«, sagt Magnus.
    »Hast du es denn schon einmal gesehen?«
    »Träumst du? Da
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