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Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss - Siegner, I: Der kleine Drache Kokosnuss
Autoren: Ingo Siegner
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Kühe,
zehn Drachen frisst es ohne Mühe.
Happs hinein in seinen Schlund,
frisst’s sich dick und kugelrund.

    Oh Kapitän, reiß rum dein Steuer!
Bleib den Bösen Buckeln ferne!
Denn dort lebt das Ungeheuer,
das dich hat zum Fressen gerne.
Wer es ansieht, der ist tot.
Drum bleibe drin in deinem Boot!«
    Herr Biber hat eine sehr schöne Stimme, und als er fertig gesungen hat, wird es ganz ruhig in dem kleinen Boot. Nur das Plätschern der Wellen ist zu hören, denn Kokosnuss, Matilda und Herr Biber sind ganz in Gedanken versunken. Jeder denkt an das schreckliche Höhlenungeheuer.
    »Herr Biber«, unterbricht Kokosnuss die Stille, »wissen Sie, wo sich die Höhle des Ungeheuers befindet?«
    »Das ist ganz einfach«, antwortet Herr Biber. »Sie folgen einfach dem grauenhaften Geruch. Dann kommen Sie automatisch zu dem schrecklichen Ungeheuer. Außerdem ist die Höhle auch ausgeschildert. Sie müssen nur auf die Schilder achten!«
    »Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt«, sagt Herr Biber, als er Kokosnuss und Matilda bei den Bösen Buckeln abgesetzt hat. »Und ich gebe Ihnen einen guten Rat: Falls Sie über Nacht bleiben, suchen Sie sich ein sicheres Versteck!«

    Sehnsüchtig schaut Matilda der Biberfähre nach.
    »Wollen wir nicht einfach hier ein großes Loch graben und uns darin verstecken und mit der nächsten Fähre wieder zurückfahren? Wir haben doch die Bösen Buckel jetzt ganz aus der Nähe gesehen.«
    »Aber Matilda, die Expedition geht doch jetzt erst richtig los. Du brauchst keine Angst zu haben, ich habe alles genau ausgerechnet. Das Ungeheuer schläft im Moment noch tief und fest. Da kann überhaupt nichts passieren«, beruhigt Kokosnuss das kleine Stachelschwein.
    »Und wenn es nun doch nicht schläft?«
    »Natürlich schläft es. Es ist doch die ganze Nacht über auf der Jagd. Das ist furchtbar anstrengend. Da ist es am Tage ganz arg müde. Ist doch logisch, oder?«
    »Ja, schon«, sagt Matilda.
    So machen sie sich schließlich auf den Weg durch die Bösen Buckel.
    So böse sehen die Buckel gar nicht aus, denkt Matilda. Eigentlich sind sie richtig schön. Ganz bunt und voll blühender Blumen.
    Bald sehen sie das erste Schild.
    »Aha, da geht’s lang!«, sagt Kokosnuss.
    »Hier riecht es aber seltsam.« Matilda rümpft die Nase.
    »Immer dem Geruch nach«, sagt Kokosnuss aufgeregt.
    Der seltsame Geruch wird immer stärker.
    »Igitt, wie eklig«, murmelt Matilda.
    »Hier sind wir goldrichtig!«, freut sich Kokosnuss.
    Die beiden folgen noch eine ganze Weile dem Gestank. Von Zeit zu Zeit entdecken sie auch ein Schild am Wegrand, und als die Sonne ganz oben am Himmel steht, liegt der Eingang zu einer riesigen Höhle vor ihnen.

    »Das muss die Höhle des Ungeheuers sein«, flüstert Kokosnuss. Matildas Knie zittern plötzlich wie Wackelpudding. Ängstlich springt sie auf Kokosnuss’ Rücken.
    »Halt dich gut fest«, sagt der kleine Drache. Er nimmt die Machete in die eine und die Höhlenlampe in die andere Hand. Dann schleicht er auf Zehenspitzen in die Höhle hinein.
    »Hier stinkt’s ja schrecklich!«, jammert Matilda.
    »Hier, klemm dir auch eine Wäscheklammer auf die Nase. Und jetzt ganz leise!«, sagt Kokosnuss.
    Das Licht der Höhlenlampe reicht drei Drachenschritte weit und danach ist es so dunkel wie in einer Kiste ohne Fenster. Vorsichtig schleicht Kokosnuss in die Höhle hinein, Schritt für Schritt. Die Kerze in der Lampe flackert hin und her und die Schatten an den Höhlenwänden flackern mit.

    Plötzlich hält Kokosnuss inne. »Hörst du?«, fragt er.
    Von ganz weit aus der Finsternis dringt ein Schnarchen zu den beiden Freunden.
    »Ach du dickes Ei!«, flüstert Matilda.
    »Jetzt wissen wir, dass das Ungeheuer schläft. Läuft ja alles bestens«, sagt Kokosnuss leise.
    Bald steigt der Gestank trotz der Wäscheklammern in die Nasen. Es ist wirklich ein sehr, sehr schrecklicher Gestank. Das Schnarchen ist jetzt so laut, dass Kokosnuss seine eigenen Schritte nicht mehr hört.
    Als sie um die Ecke biegen, liegt es vor ihnen: das Höhlenungeheuer!
    »Das soll das Höhlenungeheuer sein?«, schreit Matilda in Kokosnuss’ Ohr. »Das sieht ja aus wie ein Riesenberg von Zotteln.«
    Auch Kokosnuss ist sehr verwundert. Er hatte sich das Ungeheuer viel schrecklicher vorgestellt. Wo es wohl die vielen scharfen Reißzähne und die spitzen Krallen hat, die so lang sind wie Würgeschlangen?
    Da plötzlich verstummt das Schnarchen und das Ungeheuer schmatzt und schluckt so laut wie eine alte
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