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Der Killer im Lorbeer

Der Killer im Lorbeer

Titel: Der Killer im Lorbeer
Autoren: Arthur Escroyne
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eröffnet, dass es vorbei ist. Sie hatte sich in jemand anderen verliebt und beendete die Affäre. Was hat er Ihnen erzählt, wie es passiert ist?«
    »Sie waren in einem Lokal außerhalb von Cheltenham.«
    »Wo niemand sie kannte.«
    »Edward wollte Gwendolyn hinterher nach Hause bringen.«
    »Sie waren mit seinem Auto unterwegs?«
    »Ja. Nicht weit von Gwens Wohnung kam es zu einem Streit. Sie sprang aus dem Auto. Edward folgte ihr. Sie rannte ins Labyrinth, wahrscheinlich um es auf der anderen Seite wieder zu verlassen. Beim Denkmal holte er sie ein. Ihre Auseinandersetzung wurde heftiger. Er verlor die Nerven und hat zugeschlagen.«
    »Warum hat Edward Gwendolyn nicht einfach gehen lassen? Warum ist er ihr ins Labyrinth gefolgt, wenn er sie angeblich loswerden wollte?«
    »Solche Überlegungen kamen mir erst später. Wir waren fieberhaft damit beschäftigt, uns etwas auszudenken, wie wir den Abend verbracht haben könnten.«
    »Rechnete er denn mit der sofortigen Verfolgung durch die Polizei? Er hatte die Leiche in eine Baugrube geworfen. Es war unwahrscheinlich, dass jemand sie vor dem Morgen finden würde.«
    »Wegen Harriet.« Emily presst die Lippen aufeinander.
    »Mrs Lancaster hat Ihren Mann beim Labyrinth gesehen?«
    »Ja.«
    »Wo genau?«
    »Er wollte Gwendolyns Leiche zu seinem Auto tragen. Er wollte sie …«
    »Loswerden.«
    »Wahrscheinlich. Als er sich mit dem Körper dem Ausgang näherte, hörte er Schritte. In seiner Panik entledigte er sich der Leiche am nächstmöglichen Ort.«
    »In der Baugrube.«
    »Er ließ sie fallen und lief weiter. An der Ecke begegnete ihm Harriet. Ausgerechnet Harriet!«
    »War Mrs Lancaster auf der Suche nach Gwendolyn?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie reagierte er auf die Begegnung?«
    »Wie Edward eben ist – ruhig und souverän. Was für ein Zufall , hat er gesagt, zwei einsame Nachtschwärmer . Da Harriet sein Auto gesehen hatte, bot er ihr an, sie nach Hause zu bringen.«
    »Ziemlich kaltschnäuzig«, sagt Ralph.
    »Nahm sie sein Angebot an?«
    »Sie war überrascht, weil Edward und sie eigentlich nicht miteinander sprechen. Aber sie ließ sich von ihm heimbringen.«
    »Darum glaubte er, die Polizei würde nach ihm suchen. Sobald man den Mord entdecken würde, wäre klar, dass Mrs Lancaster sich an ihre nächtliche Begegnung erinnern wird. Tat sie das?«
    Emily seufzt. »Sie rief mich an.«
    »Wann?«
    »Am nächsten Morgen. Gleich nachdem sie von Miss Perrys Tod erfahren hatte.«
    Rosy setzt sich an den unteren Bettrand. »Ihr Mann hatte einen Mord begangen. Dass Sie als Ehefrau ihn nicht verraten wollten, mag verständlich sein. Aber weshalb hat Mrs Lancaster geschwiegen?«
    »Weil ich sie darum bat«, antwortet die Kranke. »Harriet und ich kennen uns, seit wir kleine Mädchen waren. Ich sagte ihr, Edward sei es nicht gewesen. Ich beschwor sie abzuwarten, welche Spuren die Polizei finden würde. Es war schwer, sie zu überzeugen, aber schließlich ist es mir gelungen.«
    »Nicht allzu lange«, wirft Ralph ein.
    Rosy betrachtet den alten Mann. Sein Kopf sinkt allmählich zur Seite. Er ist müde. »Die verzweifelte Situation, in der Edward sich befand, hat sie einander nahegebracht, nicht wahr? Seine Panik, seine Hilflosigkeit, die Tatsache, dass er Sie brauchte.«
    Mrs Gaunt flüstert. »Nach und nach sagte er mir alles. Er log nicht mehr. Er gestand mir jedes Detail.«
    »Hat er Miss Perrys Mobiltelefon nach der Tat an sich genommen?«, fragt Ralph.
    Sie nickt. »Edward hat es verbrannt.«
    »Erwähnte er Miss Perrys Verlobten?«
    »Nein.«
    »Gestand er Ihnen auch, womit er Gwendolyn erschlagen hat?«
    Erst langsam, dann heftiger schüttelt Mrs Gaunt den Kopf. Sie senkt den Blick auf den Schoß ihres Vaters.
    »Sie hatten die Tatwaffe die ganze Zeit vor Augen, Inspector.«
    Rosy folgt dem Blick. »Der Stock –?« Sie fasst sich ins Haar.
    » Dieses Ding?«, fragt Ralph zu laut. Der Kopf des Vaters zuckt hoch. »Weshalb hatte Edward Ihren Stock dabei?«
    »Der Griff war locker. Ich bat Edward, ihn reparieren zu lassen. Ein Antiquitätenschreiner hat das
übernommen. Am Dienstag holte Edward den Stock aus der Werkstatt. Er lag im Wagen. Gwendolyn sprang aus dem Auto. In seiner Wut, in der Verzweiflung riss Edward den Stock an sich. Er rannte ihr nach.«
    Rosy betrachtet die silberne Schnauze des Hundekopfes. »Ein scharfer, harter Gegenstand, der imstande ist, das Rückenmark zu durchtrennen.«
    Ralph bückt sich und will den Stock aus den Fingern des
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