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Der Infekt

Der Infekt

Titel: Der Infekt
Autoren: Uwe A. O. Heinlein
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Jeanne geht, und zweitens habe ich einige Nachrichten für dich.«
    Der Engländer nickte. »Ihr geht es schon viel besser, Yvonne. Danke für dein Interesse. Sie kann das Krankenhaus in ein paar Tagen mit einem Gehgips und einigen Rippenbandagen verlassen. Ich denke, dann werden wir erst mal einige Tage Urlaub machen. Wir dachten da an Korfu«, fügte er grinsend hinzu und warf Lundquist einen Seitenblick zu.
    Der Lange lächelte zurück. »Ich wäre beleidigt, wenn ihr woanders hinfahren würdet.«
    Yvonne atmete hörbar durch. »Na, wie wunderschön. Ich bin so froh, daß Jeanne den Anschlag einigermaßen glücklich überstanden hat.«
    »Ich auch«, sagte Green. »Und? Was hast du nun für Nachrichten?«
    Sie deutete auf einen Schnellhefter. »Die Fahndung nach dem Leihwagen war erfolgreich. Zwei Streifenpolizisten haben ihn vor etwa einer Stunde gefunden, auf einem Park&Rail-Parkplatz in Royal Tunbridge Wells.«
    Green griff nach dem Schnellhefter und überflog kurz die Nachricht. »Royal Tunbridge Wells. Soso.«
    »Wo ist das?« fragte Stan Lundquist.
    »Im Südosten Londons, etwa fünfzig Kilometer vom Zentrum entfernt. Nettes Städtchen.« Der Engländer blickte Yvonne Hartfield an. »Hör zu, Yvonne! Laß bitte zwei Spezialisten hinschicken, die dem Wagen einen Peilsender verpassen sollen. Die Polizei soll den Wagen nicht aus den Augen lassen, aber so unauffällig wie irgend möglich. Roessner hat in seinem Schreiben unmißverständlich klargemacht, daß er eine Sauerei anstellt, falls wir nach ihm fahnden sollten. Also, er darf von der Observation nichts merken! Wenn der Sender am Auto ist, sollen unsere beiden Leute die weitere Beobachtung übernehmen und ihm mit dem größtmöglichen Peilabstand folgen, den es gibt. Alles klar, Yvonne?«
    »Alles klar, Idwood. Jetzt weiß ich auch, warum ich dich so mag. Sobald du in meiner Nähe bist, habe ich keine Langeweile mehr.« Sie zwinkerte Lundquist zu und verließ das Büro.
    »Ist sie nicht reizend?« fragte Green.
    Lundquist nickte. »In der Tat, das ist sie! Ein Juwel! Was würde Abbott ohne sie machen?«
    »Das weiß er auch nicht, glaub mir.« Green trommelte mit den Fingern auf der Schreibtischplatte herum.
    »Nervös?« fragte der Australier.
    Green nickte. »Irgendwie schon, mein Lieber. Mich nervt der Gedanke, daß da draußen ein mieses Schwein in der Lage ist, eine fatale Epidemie auszulösen, und das auch tun wird, wenn er kein Geld sieht. Und er wird kein Geld sehen, denn Abbott will nicht zahlen. Also müssen wir ihn finden. Und ich bin zugegebenermaßen ratlos, wie.«
    »Na, immerhin wissen wir doch schon, wo er den Wagen abgestellt hat.«
    »Und? Wahrscheinlich ist er mit dem Zug weitergefahren. Vielleicht hat er sich schon längst einen neuen Wagen gemietet, oder, was bei dem Wetter auch eine Alternative wäre, ein Moped oder Motorrad. Aber wenigstens, und da gebe ich dir recht, können wir im Gebiet um Royal Tunbridge Wells eine gezieltere Fahndung anlaufen lassen.« Er griff zum Telefon, aber bevor er den Hörer abheben konnte, klingelte der Apparat.
    »Green.«
    »Hier ist Yvonne. Ich kann mich nicht von dir losreißen, wie du merkst. Es gibt was Neues.«
    »Na?«
    »Hinweise auf Emilio Roessner. Eine Polizeistation hat gemeldet, daß ein Mann dieses Namens, spanischer Typ mit Oberlippenbart, in einem kleinen Ort in Sussex in einer Frühstückspension übernachtet hat.«
    »Wann?«
    »Von gestern auf heute. Er ist heute morgen ausgezogen.«
    Green war einen Moment sprachlos. Es gab tatsächlich eine Spur. Nicht zu fassen! »Wie heißt das Kaff?«
    »Hilthead, Sussex.«
    »Danke, Yvonne, mit solchen Nachrichten kannst du öfter ankommen!«
    »Ach, wirklich? Na dann!« Sie legte auf.
    Stan sah seinen Freund aufmerksam an. »Roessner?« fragte er kurz.
    Green nickte. »Er hat in einem Kaff in Sussex übernachtet.« Er zog eine Schublade seines Schreibtisches auf und holte einen Straßenatlas hervor. Mit dem Zeigefinger fuhr er im Namensregister entlang. »Da, Hilthead«, meldete er und schlug die entsprechende Seite auf. Mit gerunzelter Stirn suchte er den kleinen Ort. Dann hatte er ihn gefunden.
    »Was hast du?« fragte Lundquist, denn Idwood stierte wortlos auf die aufgeschlagene Karte. »Warum guckst du so konsterniert?«
    Green sah zu ihm auf. »Hier«, meinte er dann und hielt ihm die Karte hin, »hier ist Hilthead. Die Gegend nördlich davon nennt sich Devil's Punchbowl. Und da ist wirklich des Teufels Küche in der Nähe: Nordwestlich
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