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Der indigoblaue Schleier

Der indigoblaue Schleier

Titel: Der indigoblaue Schleier
Autoren: Ana Veloso
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küsste sich an seinem Hals hinauf zu seinem Mund, während sie ihren Körper auf seinen rollte.
    Eine weitere Aufforderung benötigte Miguel nicht. Das Begehren, das Amba vorhin in ihrem Schlafgemach in ihm geweckt hatte, kehrte mit doppelter Wucht zurück, als hätten die Dunkelheit und die Angst vor Entdeckung seine Gelüste erst recht entflammt. Ihre Zungen vereinigten sich in einem Spiel, das die verzweifelte Gier des Liebesaktes vorwegnahm. Amba klammerte sich an Miguel und spürte seine Erektion. Sie grub ihre Finger tief in seine Haut und biss in seinen Hals – in derselben atemlosen Erregung, mit der er ihre Brüste knetete, bevor er sie von sich hinunterrollte und sich auf sie legte. Mit seinem Körper drückte er ihre Beine auseinander, während er mit seinen Händen ihren Sari nach oben schob und seine Hose öffnete. Mit einem einzigen festen Stoß glitt er in sie.
    Amba stöhnte gurrend. Ihr ganzer Körper sehnte sich nach ihm, lechzte, heiß und feucht, nach Erfüllung. Miguel hob Ambas Beine an, um in immer schnelleren und kräftigeren Stößen immer intensiver mit ihr zu verschmelzen. All seine aufgestaute Enttäuschung über ihre fortgesetzten Abweisungen manifestierte sich in diesem Akt, der wenig mit Liebe und viel mit Macht zu tun hatte. Und Amba unterwarf sich ihm mit Wonne, keuchend und seinen Namen flüsternd.
    Auch Miguel stammelte ihren Namen. Seine Stimme war rau und krächzend, was Amba mehr als alles andere erregte. Mit einer schier übermenschlichen Willenskraft zwang sie sich dennoch dazu, sein Becken von sich fortzudrücken, damit der Akt nicht schon allzu früh vorbei sei. Er glitt aus ihr heraus. Wäre es nicht so düster gewesen, hätte sie seine enttäuschte Miene sehen können.
    Er lehnte sich an die klamme Wand und keuchte. Darauf hatte Amba gewartet. Sie setzte sich vorsichtig auf seine steil aufragende Männlichkeit, bis sie ganz von ihr erfüllt war. Sie hob und senkte ihren Leib in einem aufreizenden Takt, der Miguel köstlich erschien und zugleich zu langsam war. Er packte ihre Pobacken mit seinen kräftigen Händen und schob Amba immer fordernder vor und zurück. Amba schwindelte von dem stürmischen Ritt. Als er an ihren Haaren riss und ihr grob den Kopf zurückzog, stöhnte Amba laut auf. Sein Becken hob sich unter ihr in immer kraftvolleren Stößen. Ein unkontrollierbares Zittern ergriff von ihr Besitz, gefolgt von einer betörenden Hitze. Ihr liefen Tränen der Wollust über die Wangen. Schluchzend ließ Amba sich gegen Miguels Brust sinken und gab sich den Gefühlen hin, die sein bebender Leib und sein Stöhnen in ihr auslösten.
    Amba blieb noch eine Weile an Miguel geschmiegt liegen. Als sich ihre schweißnassen Körper voneinander lösten, hätte sie gern sein Gesicht angeschaut. Sie überlegte, ob sie ihren Feuerstein benutzen sollte, entschied sich aber dagegen. Vielleicht war es besser, wenn er ihre geröteten Wangen nicht sah, den sich auflösenden Zopf, die roten Flecken, die sich vermutlich an ihrem Hals und Dekolleté befanden, wie jedes Mal, wenn sie in höchster Erregung war.
    Jetzt, da ihre Begierde befriedigt war und ihr Verstand allmählich wieder einsetzte, fragte sie sich, wie es zu dieser animalischen Vereinigung hatte kommen können, die aller Subtilität entbehrt hatte, wie sie sie schätzte. Allerdings hatte in der Rohheit ihres Aktes ein ganz eigener Reiz gelegen.
    Sie würde dieses Liebesspiel vermissen, war ihr letzter Gedanke, bevor sie an seiner Brust einschlief.

[home]
61
    I m Morgengrauen kletterten Amba und Miguel aus ihrem Versteck. Sie rollten ein paar Steine fort und schoben Gestrüpp beiseite, bevor Amba sich vorsichtig nach allen Seiten umsah. Sie hatte den Eindruck, dass sich außer ihnen kein menschliches Wesen im Wald befand. Sie sollten es nun wagen.
    Sie selber hatte bei den Dingen in ihrem Fluchtbündel auch einen unauffälligen, robusten Sari gehabt, den sie nun trug. Miguel hatte die Kleidung vom Vorabend an, die zwar zerknittert war, aber ihren Zweck erfüllte. Er war dankbar, dass er Stiefel und keine Schnallenschuhe getragen hatte, denn in Letzteren wäre das Fortkommen im Wald erheblich schwerer gewesen.
    Er verließ sich auf Ambas Ortskenntnis und folgte ihr durch das Unterholz. Er fand es um diese Stunde ein wenig beklemmend im Wald, der bereits vor Leben pulsierte. Überall knackte, knisterte und raschelte es, und hätten die Vögel den erwachenden Tag nicht mit einem fröhlichen Konzert begrüßt, so hätte es Miguel
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