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Der Höllenbote (German Edition)

Der Höllenbote (German Edition)

Titel: Der Höllenbote (German Edition)
Autoren: Edward Lee
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Eosphorus lag auf dem Schreibtisch. Mit einem leichten Schwindel und einem Ziehen in der Magengegend schaute er ihn an. Für heute ist alles erledigt, dachte er, als er sich auszog, um ins Bett zu gehen. Fünf erledigt, bleibt noch einer ...
    Unter der ersten Polycarbonatplatte lag eine weitere, die augenscheinlich aus demselben Buch stammte. Am unteren Rand konnte man den Titel erkennen: Metallurgous de Aldezhor – die Werkstatt des Aldezhor. Vor einem glühenden Schmelzofen standen dämonische Eisenschmiede und hämmerten und bearbeiteten auf gewaltigen Ambossen Glockenklöppel mit sternförmigen Enden. Sie schmiedeten genau sechs Stück.

Epilog
    Teheran, Iran
    Said stand in vorbildlicher Rührt-Euch-Stellung hoch oben im Beobachtungsraum. Disziplin war Ordnung, und Saids Aufgabe bestand darin, beides zum Wohle des Staates zu gewährleisten. Er trug hellbraune Hosen, eine hellbraune Uniformjacke und schwarze Lederstiefel, die ihm bis zu den Knien reichten. Obwohl er einen zivilen Überwachungsposten bekleidete, war es Said gestattet, sein Siegeskreuz und das Veteranenabzeichen zu tragen, die er sich ehrenvoll als Artilleriehauptmann im Heiligen Krieg gegen den Irak verdient hatte. Said trug die Ehrenzeichen voller Stolz.
    Jetzt, da Frieden herrschte, war Said diesem wichtigen zivilen Posten zugeteilt worden, dem Hauptpostamt der Stadt – dem größten Postumschlagdepot des Landes. Unter sich, durch das breite Fenster, konnte er seine Mitarbeiter an den Sortieranlagen und Förderbändern dabei beobachten, wie sie konzentriert ihrer Arbeit nachgingen.
    Es klopfte kurz an der Tür.
    »Herein«, bellte Said.
    Der Bereichsleiter betrat den Raum und nahm Habachtstellung ein. Er trug ein Paket unter dem Arm.
    »Was gibt es?«, fragte Said in autoritärem Ton.
    »Ein Paket, Sir. Nicht entsprechend der postalischen Vorschriften gekennzeichnet.«
    »Legen Sie es hin und überlassen Sie es mir«, wies Said ihn an. »Und kehren Sie zurück an Ihren Arbeitsplatz. Die Arbeit für den Staat ist Arbeit für Allah.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte der Mann und ging.
    Pakete und Briefe, die nicht ordnungsgemäß beschriftet waren, kamen in die Obhut des Staates. Unleserliche Adressen oder fehlende Absenderangaben zählten zu den häufigsten Verstößen. Oft versuchten Schwarzhändler, Opium an Empfänger in den größeren Städten zu schicken – ein Kapitalverbrechen. Es zählte zu Saids Aufgaben, jedes verdächtige Paket zu inspizieren.
    Was haben wir denn hier?, fragte er sich.
    Said war nicht beunruhigt. Gelegentlich kam es vor, dass feindliche religiöse Gruppierungen Paketbomben an Regierungseinrichtungen schickten, und wenn das hier solch ein Paket war ...
    Allah wird mich schützen, war sich Said sicher.
    Er ging zum Tisch hinüber, auf dem das Paket lag.
    Es wies eine merkwürdig längliche Form auf, eingeschlagen in schlichtes braunes Papier. Es stand keine Absenderadresse darauf und der Poststempel war verschmiert. Said konnte den Postbezirk, in dem man es aufgegeben hatte, nicht erkennen.
    Er hob den Karton hoch. Nicht ganz leicht – sechs oder sieben Kilo etwa –, aber seltsam ausbalanciert.
    Said öffnete das Paket und schaute hinein.

Edward Lee

    www.edwardleeonline.com
    EDWARD LEE (geboren 1957 in Washington, D. C.). Nach Stationen in der U.S. Army und als Polizist konzentrierte er sich lange Jahre darauf, vom Schreiben leben zu können. Während dieser Zeit arbeitete er als Nachtwächter im Sicherheitsdienst. 1997 konnte er seinen Traum endlich verwirklichen. Er lebt heute in Florida.
    Er hat mehr als 40 Romane geschrieben, darunter den Horrorthriller Header, der 2009 verfilmt wurde. Er gilt als obszöner Provokateur und führender Autor des Extreme Horror.
    Bighead wurde das »most disturbing book« genannt, das jemals veröffentlicht wurde. Mancher Schriftsteller wäre über solch eine Einordnung todunglücklich, doch nicht Edward Lee – er ist stolz darauf.
    Edward Lee bei FESTA: Haus der bösen Lust – Bighead – Creekers – Flesh Gothic – Der Besudler auf der Schwelle – Das Schwein – Der Teratologe (zusammen mit Wrath James White) – Der Höllenbote

Ein brutaler, obszöner Thriller

    Nachdem sein Großvater gestorben ist, sitzt Bighead ganz alleine in der Hütte irgendwo im tiefen Wald von Virginia. Als das letzte Fleisch verzehrt ist, treibt ihn der Hunger hinaus in die »Welt da draußen«, von der er bisher nur von seinem Opa gehört hat ...
    Wer oder was ist Bighead? Wieso hat er einen Kopf
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