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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel
Autoren: Lynsay Sands
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wir.“
    „Aber woher ...?“, setzte sie verwirrt an.
    Kade zuckte mit den Schultern. „Sobald ich mir die Sporen verdient hatte, verdingte ich mich als Söldner. Als eine Schwertkraft, die jeder anheuern konnte, der zu zahlen bereit war.“ Er grinste noch breiter. „Verzweifelte Männer zahlen recht gut.“
    Als Averill ihn nur verblüfft anstarrte, zuckte er erneut mit den Schultern. „Ich hatte nichts Besseres zu tun. Mutter wollte mich nicht einmal in der Nähe von Stewart und meinem Vater wissen ... und Onkel Simon bedurfte meiner Dienste nicht. Also habe ich ein paar Männer um mich geschart, und wir haben für Gold gekämpft.“ Er blickte auf die Truhe hinab. „Die anderen haben ihren Lohn meist für Weiber und Trank ausgegeben, doch Letzteres war nicht mein Vergnügen, und für Frauen musste ich nie bezahlen. Deshalb konnte ich den Großteil meines Goldes sparen. Überdies habe ich stets den größten Anteil erhalten, weil mir die Abwicklung der Unternehmungen oblag.“ Sein Blick glitt über die Münzen. „Ich hatte immer schon vor, das Gold zum Wöhle Stewarts einzusetzen, doch damals wusste ich noch nicht, wie dringend ich es benötigen würde.“
    Sie sank auf die Bettkante. „Aber wenn Ihr reich seid, weshalb habt Ihr mich dann geheiratet?“, fragte sie ratlos.
    „Wie bitte?“ Kade schaute überrascht auf und runzelte die Stirn, als er ihre verwirrte Miene sah. „Weshalb glaubt Ihr denn, dass ich Euch geheiratet habe, Averill?“
    „Wegen meiner Mitgift“, gestand sie.
    Er schnaubte. „Wegen dieses mickrigen Sümmchens?“ Sie wurde tiefrot. „Es war nicht eben wenig.“
    „Aye, das stimmt“, sagte er beschwichtigend und beugte sich vor, um sie auf die Wange zu küssen, ehe er sich wieder aufrichtete, eine Hand voll Münzen griff und sie herabregnen ließ. „Aber verglichen hiermit ist es nicht der Rede wert.“
    Auch Averill starrte fasziniert auf die Truhe. Sie musste zugeben, dass er recht hatte - neben diesem Berg verblasste ihre Mitgift.
    „Ihr habt also gedacht, ich hätte Euch nur wegen der Mitgift gewollt?“, fragte er nach einer Weile.
    Wieder errötete sie, nickte aber. „Aye, nun, und weil ich Wills Schwester bin. “
    Kade lachte. „Demnach hätte ich genauso gut Euren Vater heiraten können.“
    Sie lächelte unwillkürlich, wurde aber gleich wieder ernst. „Aber weshalb habt Ihr mich dann geheiratet?“ „Avy“, erwiderte er ebenso ernst. „Weshalb hätte ich es nicht tun sollen? Ich habe Euch von Anfang an gemocht, habe Eure Gesellschaft genossen, fand Euer Haar wunderschön und Euer Muttermal bezaubernd ... Und es hat nicht lange gedauert, ehe ich mich in Euch verliebte, womöglich sogar noch vor unserer Vermählung. Jeden Augenblick, den wir getrennt waren, habe ich mich nach Euch verzehrt.“
    „Nein!“, hauchte sie ungläubig.
    „Doch.“
    Averill starrte ihn aus großen Augen an. „Aber ich stottere wie eine Närrin.“
    „Ganz und gar nicht, und schon gar nicht wie eine Närrin.“ Er klang eine Spur aufgebracht. „Ihr stottert, wenn Ihr aufgewühlt seid, das ist alles. “ Er schnalzte gereizt. „Ihr haltet Laddie doch auch nicht für einen Narren, oder?“, fragte er.
    „Nein, selbstredend nicht. Ich weiß selbst, dass ich keine Närrin bin, aber andere halten mich für eine, wenn sie mich stammeln hören, und ... “
    „Was schert es Euch, was andere denken?“, fragte er achselzuckend. „Ich bin Euer Gemahl, und ich weiß, wie klug Ihr seid.“
    Sie hob die Brauen. „Es stört Euch nicht, dass ich nicht dumm bin?“, fragte sie unsicher.
    „Und weshalb wohl sollte mich das stören?“, gab er amüsiert zurück.
    Bekümmert zuckte sie mit den Schultern. „Den meisten Männern gefällt es nicht, eine kluge Frau zu haben.“
    „Ich bin aber nicht wie die meisten Männer“, erwiderte er. „Und nay, es stört mich ganz und gar nicht. Im Gegenteil, ich möchte Euch nicht anders. Ich liebe Eure Klugheit, Avy. Ich liebe Euch.“
    Averill biss sich auf die Lippe. „Und ich liebe Euch, mein Gemahl“, gestand sie. „Und habe es vermutlich ebenfalls schon vor der Hochzeit getan. Ich konnte gar nicht anders. Will hat mich geradezu überhäuft mit Geschichten über Euer Ehrgefühl und Euren Mut, sodass ich mich schon halb in Euch verliebt hatte, noch ehe Ihr zu Euch gekommen seid.“
    Sein Lächeln war so strahlend, dass es noch die schwärzeste Nacht vertrieben hätte. Doch Averill blieb kaum Zeit, sich daran zu erfreuen, denn er neigte sich
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