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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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es wäre das Allergrößte, einmal jede Insel zwischen hier und Norwegen zu erkunden?
    Wie lange das her war. Vielleicht zu lange. Träume ändern sich. Menschen ändern sich.
    Jetzt war sie vierundzwanzig, mit einem mächtigen englischen Edelmann verlobt und praktisch die Countess des mächtigsten Edelmannes von Irland.
    Sie konnte wohl kaum wie ein Bauernmädchen das Land durchstreifen.
    Mochte es sich noch so verlockend anhören.

2
    E riks gute Stimmung, nachdem er die Engländer in die Klippen gelotst hatte, währte nicht lange. Als er und seine Männer sich der Burg näherten, wusste er sofort, dass etwas nicht stimmte. Mitternacht war längst vorbei, Dunluce aber war hell erleuchtet. An der Nordküste flammten zwei große Feuer wie die Scheiterhaufen, die den Krieger auf dem Weg nach Walhalla begleiteten.
    »Was ist das?«, fragte Randolph, dem die Feuer auch aufgefallen waren.
    Erik schüttelte den Kopf und blickte blinzelnd in die Dunkelheit. Sie waren zu weit entfernt, als dass er es deutlich hätte sehen können, doch hätte er geschworen, dass im Wasser Menschen schwammen.
    »Die Dorfbewohner, wie es aussieht«, sagte Domnall.
    Plötzlich erhellte sich Eriks Miene, als ihm das Datum einfiel.
    »Ja, es sind Leute aus dem Dorf«, sage er.
    »Zumindest die Dorfmädchen.«
    Randolph sah ihn fragend an.
    »Der Mädchensprung«, erklärte er.
    Randolph runzelte die Stirn.
    »Der heidnische Brauch? Ich wusste nicht, dass die Iren noch immer die heidnischen Feste feiern.«
    »Auf den Inseln schon. Es handelt sich um einen Einweihungsritus. Aber in Wahrheit ist es für die jungen Leute ein Vorwand, ein wenig Spaß zu haben. Es ist ganz harmlos.«
    Die Miene des jungen Ritters verriet Missbilligung.
    »Es ist ungehörig.«
    Erik lachte.
    »Genau. Deshalb ist es ja so lustig. Und wenn Ihr die Wirkung kalten Wassers auf das Hemd eines Mädchens nicht würdigen könnt, ist Euch nicht zu helfen.«
    Ein Mundwinkel Randolphs zuckte nach oben.
    »Vielleicht könnte ich einen gewissen Reiz darin entdecken.«
    Erik schlug ihm lachend auf den Rücken.
    »Schon besser. Vielleicht gibt es für Euch doch Hoffnung, Sir Tommy.«
    Das Segel war wieder eingeholt worden, damit sie möglichst unentdeckt blieben, auch hielt Erik das Boot in einer gewissen Distanz zur Küste, um von der Burg aus nicht gesichtet zu werden. Auf einer mächtigen, dreieckigen, hundert Fuß senkrecht ins Meer abfallenden Felsenklippe gelegen, bot Dunluce Castle einen Anblick von einzigartiger Dramatik. Eine schmale Holzbrücke über dem tiefen Abgrund hinter der Burg bildete die einzige Verbindung zum Festland.
    Unter der Burg befand sich eine große Höhle, von den Einheimischen Nixen-Höhle genannt, die sich fast dreihundert Fuß von einem Ende zum anderen durch den Fels erstreckte, im Süden von See aus zugänglich, im Norden über ein Felsband von der Landseite her. Mit einer über fünfzig Fuß hohen Deckenwölbung glich sie einem riesigen unterirdischen Palast. Der leichte Zugang vom Meer her machte sie zu einem idealen Ort für ein Treffen mit den McQuillans, ehemaligen Schotten, die als Söldner nach Irland gekommen waren und als Verwalter von Dunluce für den Earl of Ulster geblieben waren. Diese wilden Krieger aber verdingten sich noch immer als Söldner … für einen gewissen Preis.
    Erik steuerte das birlinn um die Ausläufer der Felsen, die den Höhleneingang schützten.
    »Aufgepasst, Jungs«, stieß er gedämpft hervor. Der Mädchensprung erklärte zwar die ungewöhnliche nächtliche Aktivität, aber irgendetwas lag hier in der Luft und bewirkte, dass sich ihm die Nackenhaare sträubten.
    Als das Boot durch den von schroffen Zacken gesäumten Eingang glitt, sah er mit einem Auge zu der Burg hoch über ihm, während das andere auf das rückwärtige Ende der langen Höhle fixiert war. Er wusste, dass sie von oben her nicht zu sehen waren, und obwohl man ihm keine übertriebene Vorsicht vorwerfen konnte, hatte ihm ein Gefühl für drohende Gefahr mehr als einmal den Kragen gerettet.
    Momentan raubte Dunkelheit ihnen die Sicht. Dann aber sah er aus dem schwarzen Nichts flackernde orange Lichtsplitter vom anderen Ende der Höhle herantreiben. Drei lange Wellen. Eine Pause. Zwei kurze. Dann dasselbe noch einmal.
    Es war das richtige Signal, er entspannte sich aber erst, als sie so nahe herangekommen waren, dass er die ungeschlachte Gestalt und die Züge Fergals, des obersten Gefolgsmannes der McQuillans, erkannte. Seine Miene wurde ungewohnt
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