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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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ernst. Fergal war nicht derjenige, den er erwartet hatte. Kein willkommener Ersatz.
    Fergal McQuillan war ein übler Halunke, der seine eigene Mutter für Geld nicht nur töten, sondern sich daran auch noch ergötzen würde.
    Als Erik Jahre zuvor an seiner Seite gekämpft hatte, hatte ihn Fergals Blutrausch, der sich nicht auf den Kampf beschränkte, abgestoßen, obwohl er Kampflust und Feuer in der Schlacht zu schätzen wusste. Aber er musste den Mann nicht mögen. Fergal mochte ein Schuft sein, doch wusste er mit dem Schwert umzugehen, und im Moment brauchte er alle Kämpfer, die er kriegen konnte. Der Chief – Tor MacLeod – hatte zu Bruce einmal gesagt, dass man sich schmutzig machen müsse, um den Sieg zu erringen. Wie wahr.
    Solange Fergal und die übrigen McQuillans ihr Wort hielten, würde es keine Probleme geben.
    Fast an Land angelangt, sprang Erik über die Bordwand und watete durch das knietiefe Wasser an das steinige Ufer.
    Er begrüßte den McQuillan-Krieger, indem er dessen Unterarm mit festem Griff umfasste. Nachdem er einige der anderen Männer, die er namentlich kannte, begrüßt hatte, nahm er die nötige Vorstellung vor, als Randolph und Domnall ihn eingeholt hatten. MacQuillan schien über irgendetwas aufgebracht – etwas, das Erik nicht gefallen würde, wie er argwöhnte.
    »Ich hatte deinen Chief erwartet«, sagte Erik gleichmütig und zwang sich zu einem Lächeln, das seine Augen nicht erreichte.
    Fergal schüttelte den Kopf. Er war kahl, und sein Kopf wies eine sonderbar konische Form auf, die wegen seiner flachen Züge, des feisten Nackens und seines struppigen roten Barts umso auffallender wirkte.
    »Die Pläne wurden geändert«, sagte der Krieger.
    »Er konnte nicht kommen. Ulster ist eingetroffen, in der Burg wimmelt es von Engländern. Seine Abwesenheit könnte auffallen.«
    Eriks Augen verengten sich unmerklich. Seine Instinkte hatten ihn nicht getrogen. Sie waren mitten in ein Hornissennest gesegelt. Falls es eine Falle war, würde Fergals missgestalteter Kopf für seinen Körper nicht mehr zu lang sein. Zwei Sekunden – mehr brauchte es nicht, um den Griff seiner Streitaxt zu erfassen und diese zu schwingen. Und er musste sich eingestehen, dass ihm der Vorwand nicht ungelegen gekommen wäre.
    Halb in Erwartung, englische Truppen über das Felsband herunterströmen zu sehen, warf Erik einen Blick an Fergals Schulter vorbei, ehe er den Krieger mit einem kalten Blick ansah.
    »Ich dachte, dein Chief hätte gesagt, Ulster würde auf Carrickfergus sein.«
    »Das dachten wir auch, aber er ist unerwartet gekommen, auf Edwards Befehl hin.« Fergal spuckte nach Nennung des Namens des Königs aus.
    »Auch de Monthermer – oder der Earl of Atholl, wie er sich jetzt nennt – ist da.«
    Ach … hochinteressant. Damit war erklärt, wieso die englische Patrouille sich so nahe an der Burg herumtrieb. De Monthermer befehligte die größte – und erfahrenste Galeerenflotte in Edwards Marine. Obwohl der Engländer Bruce schon einmal zu Hilfe geeilt war, konnte Erik nicht damit rechnen, dass sich dies wiederholen würde.
    Was zum Teufel trieb de Monthermer hier? Ehe er fragen konnte, erläuterte Fergal:
    »Es geht um eine Verbindung mit einer der Töchter Ulsters.«
    Erik nickte finster. Falsche Informationen waren im Krieg nicht selten, diese Art »Irrtum« aber konnte ihn und seine Männer das Leben kosten. Eine falsche Bewegung, und ihre Köpfe würden auf Piken gespießt Schottlands Burgen zieren. Wahrhaft schmückende Zierrate, doch hing Erik an seinem Kopf.
    »Ihr müsst schleunigst verschwinden«, drängte Fergal, der Panik nahe.
    »Englische Patrouillen-Schiffe liegen hier überall auf der Lauer.«
    »Das wissen wir«, sagte Erik ruhig.
    »Wir sind einem Boot begegnet« – in gewisser Weise – »ein paar Meilen von hier.«
    »Gib mir das Geld, und wir sind fertig miteinander.«
    Randolph, der es sichtlich eilig hatte wegzukommen, griff unter seine Rüstung, um den Beutel hervorzuholen, den er um seine Mitte befestigt trug, doch Erik hinderte ihn mit ausgestreckter Hand daran.
    »Noch nicht. Ich bin dafür, dass wir die Sache entspannter angehen. Wir werden uns beeilen, aber zuvor gilt es noch, ein paar Einzelheiten zu klären.«
    Fergal platzte heraus:
    »Es ist keine Zeit dafür. Die Engländer …«
    »… sind ein verdammter Krampf im Arsch«, schloss Erik mit vertraulichem Augenzwinkern.
    »Ich weiß.« Hornissennest oder nicht, er hatte eine Mission zu erfüllen. Und solange keine
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