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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)
Autoren: Monica McCarty
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ihr nicht zusagte. Nur wenig fand Gnade vor ihren Augen. Und zu guter Letzt blieb ein noch viel kleinerer Stapel in Dunkelbraun, Grün, Rost und tiefem Gold übrig. Grelle Farben oder Pastelltöne waren nicht darunter.
    Ellie seufzte mit einem sehnsüchtigen Blick auf den Haufen, in dem Rosa, Blautöne, Gelb und Rot prangten.
    »Ich werde die unscheinbarste Dame bei Hof sein«, sagte sie finster.
    Matty zog die Brauen zusammen.
    »Du bist wunderschön. Die Herbsttöne bringen die goldenen Untertöne deiner Haut und die grünen Pünktchen in deinen Augen zur Geltung.«
    Ein Mundwinkel hob sich. Grüne Pünktchen?
    »Ich habe braune Augen.«
    Matty zog einen trotzigen Schmollmund.
    »Ein schönes, leuchtendes Nussbraun.«
    Braun soll mir recht sein, dachte Ellie. Sie wusste, dass Gegenargumente nichts fruchteten. Ihre Geschwister versuchten ständig, ihr das Gefühl zu geben, sie wäre etwas Besonderes, und fassten es als persönlichen Affront auf, wenn jemand darauf anspielte, dass es Ellie am strahlenden Aussehen der Familie fehlte. In einer normalen Familie hätte sie als passabel hübsch gegolten, ihre Familie aber war nicht normal. Es erstaunte sie immer wieder – und andere offenbar auch – wie zwei so außergewöhnlich aussehende Menschen wie ihre Eltern ein so gewöhnlich aussehendes Kind wie sie hatten hervorbringen können.
    Aber ihr unspektakuläres Aussehen störte ihre Geschwister weit mehr als sie selbst. Sie hatte sehr früh gelernt, dass Schönheit keine Garantie für Glück war, wie das Beispiel ihrer Mutter zeigte.
    Sie gab sich mit Mittelmaß zufrieden, ihre Familie aber weigerte sich, sie anders als besonders zu sehen.
    Matty beobachtete sie, als könnte sie ihre Gedanken lesen.
    »Ich wünschte, du könntest dich mit meinen Augen sehen. Du bist viel schöner als wir alle zusammen. Deine Schönheit leuchtet von innen.« Eine Schönfärberei, wie sie im Buch steht, dachte Ellie.
    »Du bist lieb, großzügig, süß …«
    »Und langweilig«, warf Ellie ein, der das Lob ihrer Schwester unangenehm war.
    Matty lächelte.
    »Und langweilig. Aber nicht mehr lang. Vergiss nicht, du hast versprochen, darüber nachzudenken. Sag doch, dass du kommen wirst. Du wirst sehen, es wird ein Riesenspaß.« Sie lächelte spitzbübisch.
    »Vielleicht wird dein stattlicher Verlobter auch da sein.«
    Ellie erbleichte. Bloß nicht. Sie brachte in Gegenwart dieses Mannes keine zwei Worte heraus, dann brach ihr kalter Schweiß aus.
    Matty sah sie sonderbar an.
    »Ich weiß nicht, was mit dir los ist, Ellie. Du tust so, als wäre dir die Heirat zuwider. Ralph ist jung und sieht gut aus.« In ihre Augen trat ein verträumter Blick.
    »Dunkles Haar, grüne Augen …« Sie sprach nicht weiter.
    Ralph hatte grüne Augen? Das war Ellie gar nicht aufgefallen.
    »Du hast großes Glück.«, fuhr Matty fort, »an deiner Stelle würde ich ihn mir sofort schnappen. Ich werde wahrscheinlich einen Mann abkriegen, älter als Vater, mit schlechtem Atem, teigiger Haut und Gicht.« Sie sah sie neugierig an.
    »Gefällt er dir nicht?«
    »Natürlich gefällt er mir«, erwiderte Ellie automatisch, obwohl ihr Herzschlag panisch flatterte. Was gefiel ihr nicht an ihm?
    »Sicher wird er einen wundervollen Ehemann abgeben.«
    »Und einen Vater«, sagte Matty, die den Kopf schräg legte.
    »Macht dir das Sorgen? Wie viele Kinder hat er? Zehn?«
    »Acht.« Fünf Mädchen, den jungen Earl und noch zwei Jungen. Alle unter zwölf. Für sie nicht ungewohnt. Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, ich mag Kinder.«
    Matty beugte sich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
    »Und sie können sich wie wir glücklich schätzen, dich zu haben.« Sie wackelte spitzbübisch mit ihren zart gewölbten Brauen.
    »Das heißt aber nicht, dass du zuerst nicht ein wenig Spaß haben dürftest.«
    Ellie verdrehte die Augen und scheuchte ihre Schwester aus der kleinen Kammer.
    »Hinaus mit dir! Ich muss vor dem Abendbrot nach der kleinen Joan und nach Edmond sehen.«
    »Wir sehen uns abends«, sagte Matty mit schlauem Blick.
    Ihre Schwester war ganz schön eigensinnig. Sie tat so, als täte Ellie nichts als essen, beten und sich um die jüngeren Geschwister zu kümmern.
    Ellie biss sich auf die Lippen. Es kam der Wahrheit sehr nahe. War sie zu ernst geworden? War sie – sie schluckte schwer – langweilig ?
    Was war aus dem Wildfang geworden, der viel schwamm und die Gegend durchstreifte? Der Herausforderungen liebte? Der von Abenteuern träumte? Der einmal glaubte,
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