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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe
Autoren: Verschiedene
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müßte Sie nämlich sonst erschießen, wissen Sie?« Er lachte leise, trat ein Stück auf uns zu, blieb wieder stehen und streifte mit einer raschen Geste seine Kapuze zurück. Sein Blick wanderte zwischen Priscylla, Bannermann und mir hin und her.
    »Wie schön, daß wir uns so schnell wiedersehen«, sagte er lächelnd.
    »Sie verdammter Mörder«, sagte Bannermann gepreßt. »Sie ...«
    »Beleidigen Sie mich ruhig, wenn es Sie erleichtert, Captain«, sagte Donhill gelassen. »Aber das ändert nichts, glauben Sie mir.« Er seufzte. »Sie hätten die Gelegenheit nutzen und fliehen sollen, wie Priscylla Ihnen geraten hat. Jetzt ist es zu spät, fürchte ich.«
    »Priscylla?« Bannermanns Kopf flog mit einem Ruck herum. Seine Hände zuckten. »Dann hast du uns verraten, du kleine ...«
    »Nicht doch, Captain«, unterbrach ihn Donhill. »Sie hat nichts damit zu tun. Wir beide« – und damit blickte er Priscylla an, und seine Stimme wurde hörbar kälter – »unterhalten uns später, mein liebes Kind.« Er wandte sich wieder an Bannermann. »Sie hat Sie nicht verraten, Captain. Aber in diesem Ort geschieht nichts, ohne daß ich davon erfahre. Und ich gebe Ihnen mein Wort, daß es Ihnen nichts genutzt hätte, aus Goldspie zu entkommen. Mein Arm reicht weit, wissen Sie?«
    Bannermanns Gesicht zuckte vor Haß. Einzig das Gewehr, das auf ihn gerichtet war, schien ihn noch davon abzuhalten, sich auf Donhill zu stürzen.
    »Nun ja«, fuhr Donhill nach einer Pause fort, »es nutzt nichts, versäumten Gelegenheiten nachzuweinen, oder? Sie sind nun einmal hier. Machen wir das Beste daraus.«
    »Hören Sie auf, Donhill«, sagte ich leise. »Bringen Sie uns um, wenn Sie wollen, aber verspotten Sie uns nicht noch.«
    Donhill runzelte die Stirn und blickte mich einen Moment lang an, als sähe er mich zum ersten Mal. »Ah ja, Mister Craven«, sagte er. »Ein Mann mit Ehre, wie?« Er kicherte. »Aber dafür mit nicht sehr viel Verstand, fürchte ich. Haben Sie wirklich geglaubt, sie beide könnten allein etwas gegen mich und meine Männer ausrichten?«
    Ich starrte ihn an, sagte aber kein Wort mehr. Donhill lächelte böse, trat einen Schritt zurück und deutete mit einer einladenden Geste auf den Platz hinaus. »Nun, Sie sind gekommen, um Ihre drei Freunde zu sehen«, sagte er böse. »Dann wollen wir sie nicht warten lassen, oder?«
    Einer seiner Männer versetzte mir einen derben Stoß, als ich seiner Aufforderung nicht rasch genug nachkam. Ich stolperte, fand im letzten Moment mein Gleichgewicht wieder und ging neben Bannermann hinter Donhill her.
    Die Reihe der Kapuzenmänner teilte sich vor uns, als wir auf den Platz hinaustraten. Trotz der großen Anzahl von Menschen, die rings um uns versammelt waren, war es fast unheimlich still. Selbst das Geräusch unserer Schritte schien überlaut.
    Donhill führte uns über die Mitte des Platzes hinaus zu den drei Podesten, auf denen Bannermanns Männer gefesselt standen. Bannermann stöhnte, als er sah, wie grausam die Männer gebunden waren. Die Stricke waren so fest angelegt, daß sie blutige Linien in ihre Haut schnitten. Sie waren bis auf die Hosen entkleidet, und auf ihren nackten Rücken schimmerten rote Striemen. Sie waren geschlagen worden, ehe man sie hierher gebracht hatte. Einer von ihnen war ohne Bewußtsein.
    »Du verdammtes Monster«, keuchte Bannermann. »Dafür töte ich dich.«
    Der Mann hinter ihm hob den Arm und schlug ihm wuchtig mit der Faust in den Nacken. Bannermann brach in die Knie, fing den Sturz im letzten Moment mit den Händen ab und blieb stöhnend hocken.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, sagte Donhill ruhig. »Sie sind es, der sterben wird, Captain. Aber zuvor dürfen Sie mit ansehen, wie Ihre Männer sterben.« Er lachte leise. »Ich hoffe, Sie sind sich der Tatsache bewußt, daß Ihnen eine einmalige Chance gegönnt wird, Captain. Welcher Mann hat schon die Gelegenheit, seinen eigenen Tod vorher beobachten zu können?«
    »Hören Sie endlich auf, Donhill«, sagte ich.
    Donhill fuhr herum und starrte mich einen Herzschlag lang haßerfüllt an. Aber der erwartete Zornesausbruch blieb aus.
    »Sie haben recht, Craven«, sagte er. »Die Zeit wird knapp.« Er lächelte noch einmal, deutete eine spöttische Verbeugung an und drehte sich zum Fluß. Seine Arme hoben sich in einer langsamen, beschwörenden Bewegung.
    Er führte sie nie zu Ende. Hinter meinem Rücken fiel ein einzelner, peitschender Schuß. Donhill taumelte, machte einen halben, mühsamen
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