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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Autoren: Jane Feather
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Bedienten rief, das laute Donnern des schweren Löwenkopf-Türklopfers an der Haustür.
    Sie war in ihre Arbeit so vertieft, dass ihr auch entging, als ihre Hunde sich von dem sonnigen Fleck in der Ecke des Raumes erhoben und zur Glastür trotteten, die in die hintere Diele führte, wo sie mit gespitzten Ohren und erhobenen, wie gefiedert wirkenden Schwänzen Posten bezogen. Sie hörte nicht, wie die Tür geöffnet wurde, da sie die Blätter eines der selteneren Exemplare prüfte und die Stirn beim Anblick eines winzigen schwarzen Flecks runzelte, den sie heute zum ersten Mal sah.
    »Verzeihen Sie mein Eindringen, Madam.«
    Die leisen, ein wenig schleppend geäußerten Worte ließen Arabella zusammenfahren. Die Gartenschere entglitt ihr, als sie sich hastig umdrehte, eine Hand an der Kehle. »Haben Sie mich erschreckt«, erklärte sie überflüssigerweise und etwas irritiert.
    »Ja, das sehe ich. Sie müssen mir verzeihen ... ich wusste nicht, wie ich mich sonst hätte bemerkar machen sollen.« Nun trat ihr Besucher ganz ein, und sie bemerkte mit einer Mischung aus Staunen und Ärger, dass er eine Hand auf den Kopf eines jeden der roten Setter gelegt hatte und die Hunde dem Druck so gehorsam nachgaben, als wäre sie es, die sie berührte. Da Boris und Oscar im Allgemeinen Fremden gegenüber misstrauisch waren, konnte man sich darauf verlassen, dass sie jeden Besucher, bekannt oder nicht, ankündigten. Ebenso war auf ihren Butler Franklin Verlass. Wo war er nur an diesem schönen Morgen?
    Sie musterte ihren Besucher mit unverhohlener Neugierde. Sein ungepudertes Haar wurde im Nacken mit einem schwarzen Band zusammengehalten. Ihr Blick blieb an der faszinierenden weißen Strähne hängen, die an seinem Haaransatz über der breiten Stirn entsprang. Er trug Reitkleidung und hielt seinen goldgeränderten Dreispitz in einer, die silbergefasste Reitgerte in der anderen Hand. Mit Letzterer schlug er leicht gegen seinen Stiefelschaft, als er mit einem klaren und etwas durchdringenden grauen Augenpaar ihrem Blick ruhig begegnete.
    »Ich glaube, wir kennen einander nicht, Sir«, sagte sie ein wenig hochmütig. Den Kopf fragend zur Seite legend, wurde sie voller Unbehagen gewahr, dass ihr Schweißperlen auf die Stirn traten und ihr Haar in der feuchten Hitze des Gewächshauses in schlaffen Strähnen vom Kopf hing.
    Die elegante Verbeugung ihres Besuchers ließ die schwarzen Samtschöße seines Jacketts auseinandergleiten. »Jack Fortescu, zu Ihren Diensten, Mylady.« Er richtete sich auf und streckte ihr seine Hand zur Begrüßung entgegen.
    Arabellas Blick fiel unwillkürlich auf ihre eigene Hand. Da Handschuhe sie bei der Gartenarbeit störten, hatte sie Schmutz unter den Fingernägeln. Seine ausgestreckte Hand ignorierend knickste sie, wobei sie sich wünschte, sie hätte nicht ausgerechnet ein fadenscheiniges Musselinkleid getragen, das so ausgebleicht war, dass die ursprüngliche Farbe nur mehr vage zu erahnen war. In Gegenwart dieses tadellos gekleideten Fremden fühlte sie sich einigermaßen im Nachteil, was ihrem Seelenfrieden nicht bekam. Doch der Name ließ sie aufhorchen.
    »Seine Gnaden St. Jules?«, fragte sie.
    »Eben derselbe, Madam.« Wieder verbeugte er sich und hob die Gartenschere auf, um sie auf den Schragentisch zu legen.
    »Leider ist mein Bruder zur Zeit nicht anwesend«, sagte sie. »Sie werden ihn in London antreffen, denke ich.«
    Diese Information schien für ihn nicht von Interesse zu sein. »Die Orchideen sind wunderschön«, bemerkte er nur.
    »Sie sind mein Hobby«, erwiderte sie, entschlossen, keine Neugierde zu zeigen, falls er nicht bald zum Grund seines Besuches kam. Sie schnalzte mit den Finger, worauf die Hunde sich von der Seite des Herzogs lösten – eher zögernd, wie ihr schien – und zu ihr kamen, um sich gehorsam zu ihren Füßen niederzulassen.
    »Schöne Hunde«, sagte er.
    »Ja.« Sie streifte eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn, wohl wissend, dass ihr Gesicht von der Hitze wenig vorteilhaft gerötet war.
    »Vielleicht könnten wir uns an einen kühleren Ort begeben«, schlug er besorgt vor. »Sie wirken mit Verlaub gesagt ein wenig ... hm ... erhitzt.«
    »Es ist ein brütend heißer Augusttag, und ich bin in einem Gewächshaus bei der Arbeit«, gab sie ein wenig verärgert zurück. Bei ihm saß jedes Härchen korrekt, und seine Hemdrüschen waren so frisch, als kämen sie direkt vom Plätten, obwohl er unter einem Glasdach stand, durch das das Sonnenlicht einfiel.
    Er neigte
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