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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Autoren: Jane Feather
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der Anflug eines Lächelns.
    »Akzeptieren Sie den Betrag, Lacey?« Sein Ton war ganz ruhig.
    »Können Sie ihn abdecken?«, fragte der Earl, der verärgert wahrnahm, dass seine Stimme leicht bebte.
    »Zweifeln Sie daran?« Die kalte Zuversicht, die aus den Worten sprach, ließ für Zweifel keinen Raum.
    »Ich akzeptiere.« Der Earl schnalzte mit den Fingern, worauf ein Bedienter sofort mit Pergament, Feder und Tintenfass zur Stelle war. Das Kratzen der Feder, als der Earl die Bedingungen der Wette zu Papier brachte, war das einzige Geräusch im Raum. Er griff nach der Sandbüchse und trocknete die Tinte, dann beugte er sich vor und nahm seinen Siegelring an sich. Der Bediente ließ Wachs auf das Pergament tropfen, und der Earl brachte seine Signatur an, indem er den Ring ins Wachs drückte. Dann schob er das Dokument wortlos dem Herzog zu, damit dieser es signiere.
    Der Herzog blickte suchend um sich und sah George Cavenaugh. »George, verwahrst du das Papier?«
    George nickte und trat an den Tisch. Er nahm das Dokument, las es durch und erklärte es für korrekt. In seinem Blick, der kurz auf die undeutbare Miene seines Freundes fiel, stand eine Frage, schließlich faltete er das Dokument und steckte es in eine Innentasche seines Rockes.
    Der Herzog nickte, trank einen Schluck Wein und sagte förmlich:«Wenn Sie nun geruhen, die Reihenfolge anzusagen, Mylord.«
    Mit einer raschen, unwillkürlichen Zungenbewegung leckte Lacey sich die Lippen. Er beugte sich vor, den Blick auf die restlichen Karten in der Box richtend, als könne er irgendwie durch sie hindurchsehen, und sagte dann langsam: »Herzass ... Kreuzzehn ... Pikfünf.«
    Alle hielten den Atem an, so dass das plötzliche Zischen einer tropfenden Kerze auf einem Sideboard wie ein Donnerschlag die Totenstille durchdrang. St. Jules griff nach der ersten Karte. Herzass.
    Die Stille vertiefte sich. Der Earl beugte sich ein wenig vor, wobei sein Blick fest an der schmalen weißen Hand des Gebers hing, als sie nach der nächsten Karte griff. Die Miene des Herzogs blieb ausdruckslos. Er drehte die Pikfünf um.
    Der Earl sank in seinem Stuhl zusammen, die Augen geschlossen, das eingefallene Gesicht fast so weiß wie die kunstvoll gelockte und gepuderte Perücke. Als die letzte Karte umgedreht wurde, sah er nicht hin. Sie war nicht mehr ausschlaggebend. Die Pikfünf hatte sein Schicksal entschieden. Schließlich schlug er die Augen auf und sah über den Tisch hinweg seinen Gegner an.
    St. Jules, in dessen kühlen grauen Augen weder Befriedigung noch Triumph standen, begegnete seinem Blick. »Nun, mon ami , das ist der Fluch der bösen Tat«, sagte er leise.
    Der Earl schob seinen Stuhl so abrupt zurück, dass dieser laut über die gebohnerten Eichendielen scharrte. Die Menge gab ihm schweigend den Weg frei, als er auf die Flügeltür zuging, die der Hitze wegen offen stand. Er trat auf einen kleinen Balkon hinaus, der die Straße von St. James überblickte. Hinter ihm bauschten sich die schweren Portieren.
    Charles Fox wollte ihm mit einem plötzlichen Ausruf nacheilen, doch der scharfe Pistolenknall ertönte, ehe er die Tür erreicht hatte. Er stieß die Portieren beiseite und kniete neben der reglosen Gestalt des Earl of Dunston nieder. Eserübrigte sich, nach dessen Puls zu fühlen. Frederick Laceys Hinterkopf war nicht mehr vorhanden, unter ihm hatte sich eine Blutlache gebildet, die durch die Balustrade auf die Straße tropfte.
    In der Tür und auf dem Balkon herrschte Gedränge, alle beugten sich über den Toten. Allein im Raum schob der Duke of St. Jules langsam die Karten zusammen, mischte sie und steckte sie in die Geber-Box.
    »Jack, bist du mit dem Teufel im Bunde?«, fragte George Cavanaugh rau, als er wieder den Raum betrat.
    »Das Spiel ist aus, George«, erwiderte Jack mit einem Hochziehen der Schultern. Er griff nach seinem Glas und trank. »Lacey war ein Feigling und starb einen feigen Tod.«
    »Was hätte er sonst tun sollen?«, erwiderte George. »Du hast ihn ruiniert.«
    »Er war es, der die Entscheidung traf, mein Lieber, nicht ich«, sagte sein Freund schleppend. »Er wählte sein Risiko.«
    Er stand auf, und ein Bedienter beeilte sich, ihm aus dem Filzrock, der Uniform des passionierten Spielers, zu helfen. Er zog seinen eigenen roten Rock über die saphirblaue Weste an, schob die Lederbänder von den Handgelenken und schüttelte die Manschettenvolants aus. Dann nahm er den Lederschirm ab, der seine Augen geschützt hatte. Sein Haar, schwarz wie
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