Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Autoren: Jane Feather
Vom Netzwerk:
Kopf ihrer Herrin. »Fertig.« Sie trat zurück, um ihr Werk zu bewundern.
    »Becky, du bringst wahre Wunder zustande«, erklärte Arabella, die nun aufstand und in das schlichte Morgenkleid aus Seide trat, das ihr das Mädchen hinhielt. »Ein Hauch Rosenwasser kann nicht schaden.« Sie tupfte den leichten Duft auf die Innenseite ihrer Handgelenke, in die Armbeuge und hinter die Ohren. Warum sie sich so viel Mühe wegen ihres Gastes gab, wusste sie nicht, da sie aber ihre ungute Vorahnung nicht abschütteln konnte, erschien es ihr wichtig, bei dem bevorstehenden Gespräch nicht in irgendeiner Weise benachteiligt zu sein.
    Sie ging in dem Bewusstsein hinunter, dass sie ihren Besucher mehr als eine halbe Stunde sich selbst überlassen hatte. Die Krallen der roten Setter klapperten hinter ihr auf den gebohnerten Dielenbrettern. Franklin wartete im vorderen Flur, als sie die elisabethanische Treppe hinunterschritt.
    »Seine Gnaden weilt in der Bibliothek, Mylady. Er zog sie dem Salon vor.«
    Arabella zog die Brauen in die Höhe. »Hat er hier unten alle Räumlichkeiten besichtigt, Franklin?«
    »Er warf einen Blick in einen oder zwei der Empfangsräume, Mylady.« Es klang wie eine hilflose Rechtfertigung.
    Arabella furchte die Stirn. Im Allgemeinen hielten sich Besucher an die Direktiven ihrer Gastgeber und unternahmen nicht eigenmächtig Streifzüge durchs Haus, um sich einenPlatz zu suchen, der ihnen zusagte. Tatsächlich war es ungehobelt und dreist, und sie fragte sich, was für ein Mensch unter ihrem Dach weilte. Ihre böse Vorahnung verstärkte sich. »Haben Sie ihm Ale gebracht?«
    »Er bat um Burgunder, Madam. Ich brachte die Karaffe vor einer Weile. Und einen Krug Limonade für Sie.«
    Arabella nickte und ging durch die Halle zur Bibliothek. Diese war ein viel kleinerer Raum als der großzügige Salon, dunkler, intimer und vom Geruch von Büchern, altem Leder und Bienenwachs erfüllt.
    Seine Gnaden St. Jules stand am Fenster, das auf den Seitengarten hinausblickte, ein Glas Wein in der Hand. Dreispitz und Reitgerte lagen achtlos auf dem Sitz eines Sessels, und sie bemerkte nun erst das schlanke Rapier, das an seiner Seite in der Scheide hing. Kein Galadegen, sondern eine richtige Waffe. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
    Er drehte sich um, als sie in Begleitung der Hunde, die ihr voraussprangen, eintrat. »Schließt Ihre Orchideenliebhaberei die Gärtnerei im Allgemeinen ein?«
    Leise schloss sie hinter sich die Tür. »Ja.«
    »Man sieht, dass hier jemand mit einem Auge für Landschaftsgärtnerei am Werk ist«, stellte er lächelnd fest und verließ das Fenster, um sich in einem armlosen Sessel neben dem leeren Kamin niederzulassen. »Der Steingarten ist prachtvoll.«
    »Danke«, sagte sie einfach und schenkte sich ein Glas Limonade aus dem Krug auf dem vergoldeten Tischchen ein. »Sagt Ihnen der Wein zu?«
    »Ein edler Jahrgang«, sagte er. »Ihr Bruder legte einen guten Weinkeller an.«
    Ihre Hand hielt mit dem Glas auf dem Weg zum Mund inne. »Legte?«
    Er sah sie einen Moment an, ehe er leise sagte: »Leider binich der Überbringer schlechter Nachrichten, Lady Ara- bella.«
    Darauf sagte sie nichts und stellte ihre Limonade unangetastet auf den Tisch, um unwillkürlich die Arme zu verschränken. Ihre Ellbogen umfassend starrte sie ins Leere.
    Jack wartete und beobachtete, wie sie die Bedeutung seiner Worte in sich aufnahm. Er ertappte sich bei der Beobachtung, dass die Löckchen, die ihr Gesicht umrahmten, von sattem, üppigem Schokoladebraun waren und ihre Augen eine faszinierende gelbbraune Tönung aufwiesen. Er konnte nicht entscheiden, ob sie mehr golden als braun waren. Ihr Teint war sahnig hell. Trotz ihrer ansprechenden Färbung war sie nicht im herkömmlichen Sinn schön oder hübsch oder auch nur nett. Erstens hatte sie ihre erste Jugend hinter sich. Ihr Gesicht war zu markant, zu kompromisslos, von hohen Backenknochen, einem festen eckigen Kinn und einer geraden, edlen Nase beherrscht. Ihre dunklen Brauen waren dichter, als die herrschende Mode es forderte, doch ihr Mund war voll, mit einer langen, an den Winkeln hochgezogenen Oberlippe.
    Schließlich ließ sie ihre Ellbogen los, und ihre Arme sanken herunter. »Wie ist er umgekommen?«
    Von der Direktheit ihrer Frage zunächst erstaunt, wurde ihm sofort klar, dass er sich nicht wundern durfte. Sie wirkte nicht so, als würde sie Unannehmlichkeiten scheuen oder viele Worte machen. »Von eigener Hand«, erwiderte er in ruhigem Ton.
    Ihr Blick
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher