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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Autoren: Jane Feather
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Hauspersonal. Auf dem Land ist es bei dieser Sommerhitze viel angenehmer als in London, wie Sie mir sicher beipflichten werden.«
    Arabella hatte das Gefühl, der Boden unter ihren Füßen würde nachgeben. »Heute scheine ich schwer von Begriff zu sein«, sagte sie langsam. »Das muss an der Hitze liegen. Ich hatte den Eindruck gewonnen, ich dürfte mit Ihrer Erlaubnis bleiben, bis ich andere Arrangements getroffen hätte.«
    Er verbeugte sich. »So ist es. Sie können so lange bleiben, wie es Ihnen beliebt.«
    »Und ... verzeihen Sie, das ist der Punkt, den ich nicht verstehe ... Sie haben die Absicht, mit mir unter einem Dach zu wohnen?« Wieder zog sie die Brauen hoch.
    »Genau. Ihre Auffassungsgabe ist beachtlich, Mylady. Sie haben die Situation richtig erfasst.« Sein Lächeln, obschon gewinnend und freundlich, vermochte diesmal nicht, ihre Vorahnung von Gefahr zu zerstreuen.
    Wieder flammte Zorn in ihren goldbraunen Augen auf. »Sie scheinen das Spiel mit mir auszukosten, Duke. Ich begreife nicht, womit ich das verdient habe. Entschuldigen Sie.« Sie tat einen Schritt auf die Tür zu.
    Jack kam ihr zuvor und legte seine Hand auf den Türrahmen. Beide Hunde knurrten einstimmig, ihr Nackenfell sträubte sich. »Still und Platz«, befahl sie, und zu Arabellas enttäuschter Verwunderung gehorchten sie, wiewohl sie ihn nicht aus den Augen ließen.
    »Ich treibe kein Spiel mit Ihnen, Arabella«, sagte er. »Glauben Sie mir, das würde ich nie tun. Sie haben dieses Haus mit Ihrem Halbbruder geteilt?«
    Sie ließ seine formlose Anrede unbeachtet, so wie sie seinen Handkuss ignoriert hatte, und verschränkte die Arme in einem Versuch, so zu tun, als wäre sie Herrin der Situation,als könne sie nichts unvorbereitet treffen. Tatsächlich war jede Faser, jeder Nerv gespannt und bereit, auf das zu reagieren, was diese bizarre Begegnung ihr als Nächstes bescheren würde.
    »Er war ein sehr unregelmäßiger Besucher«, erwiderte sie und dachte unwillkürlich an jene grässlichen Gelegenheiten, als Frederick mit einer Runde wüster Kumpane eingefallen war und das gesamte Haus vereinnahmt hatte. Aus reinem Selbstschutz hatte sie sich in ihre Räume zurückgezogen, um sich erst wieder zu zeigen, wenn die Trunkenbolde verschwunden waren.
    »Und niemand fand etwas Unziemliches dabei«, stellte er fest.
    »Nein, natürlich nicht. Frederick war mein Bruder, ich war seine Schutzbefohlene, die unter seiner Obhut lebte.« Oder diese erduldete, dachte sie grimmig, behielt dies aber für sich.
    »Nun, mir scheint, dass ich jetzt Fredericks Stelle einnehme«, hob er hervor. »Ihr Bruder hat Sie meiner Obhut überantwortet.« Er tippte auf die Tasche, in der das am Spieltisch verfasste Dokument steckte. »Hier steht, dass der Earl of Dunston seine Passiva wie seine Aktiva an mich abtritt.« Seine Lippen verzogen sich leicht, als er hinzusetzte: »Ich betrachte Sie, Lady Arabella, als Aktivposten.«
    Arabella behielt ihre gleichmütige Miene bei, und die Ansätze seines Lächelns verschwanden. Jack verschwendete seinen Charme nicht an ein teilnahmsloses Publikum. In gelassenem Ton fuhr er fort: »Aber ich betrachte Sie auch als meine Schutzbefohlene, da ich die Stelle Ihres Bruders einnehme. Wenn niemand etwas dagegen hatte, dass Sie mit Frederick unter einem Dach lebten, kann doch niemand etwas einwenden, wenn Sie unter dem Schutz seines Stellvertreters leben?«
    Die absurde Logik seiner Worte war für Arabella zu viel. Ihre Augen wurden plötzlich riesig, mit einem sonderbar erstickten Laut drehte sie sich um und ging ans Fenster, wo sie mit einer Hand über ihren Mund streichend stehen blieb und auf ihren geliebten Garten hinausstarrte. Jack erschrak plötzlich, als er sah, dass ihre Schultern bebten. Mit wenigen Schritten war er an ihrer Seite.
    »Arabella ... ?«
    Sie drehte sich zu ihm um, und er sah verwirrt und erstaunt, dass sie von Lachen geschüttelt wurde und ihre Augen wie Topase funkelten. »Daraus geht klar hervor«, sagte sie mit unterdrücktem Lachen, »dass Sie noch nicht das Vergnügen hatten, Lady Alsop zu begegnen.«
    Er schüttelte den Kopf, in seinen Augen lag als Reaktion ein Schimmer von Belustigung, wiewohl er keine Ahnung hatte, was er gesagt haben konnte, um diese Heiterkeit bei ihr hervorzurufen. »Nein, das Vergnügen hatte ich noch nicht. Was ist mir entgangen?«
    »Lady Alsop ist die Gattin Viscount Alsops von Alsop Manor«, erklärte Arabella ernst. »Eine Dame von beträchtlichem Ansehen und unbeugsamer
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