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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Autoren: Jane Feather
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natürlich für sie gewesen, doch war etwas Peinliches an der Vorstellung, dem neuen Eigentümer das Haus zu zeigen, in dem sie ihr Leben lang gewohnt hatte und das sie nach dem Tod ihres Vaters in erster Linie als ihres angesehen hatte, wenngleich es offiziell Frederick gehörte. Und doch war es kein unvernünftiges Ansinnen, auch wenn ihr seine Motive fragwürdig erschienen. Er schien den Eindruck erwecken zu wollen, dass ihm ihre Interessen am Herzen lägen, doch konnte sie sich des Verdachts nicht erwehren, dass das Gegenteil der Fall war. Der Duke of St. Jules hatte nicht die Absicht, ihr auch nur einen einzigen Gefallen zu tun.
    Zweifel überfielen sie. Spielte sie hier mit dem Feuer? Aber auch wenn es so war, sagte sie sich mit Bestimmtheit, war sie klug genug, um sich nicht die Finger zu verbrennen. Außerdem – was blieb ihr anderes übrig?
    Sie lächelte kühl. »Aber natürlich, Sir. Folgen Sie mir.« Begleitet von den Hunden schritt sie aus der Bibliothek.
    Die Halle mit den quadratisch angeordneten Deckenbalken war verlassen, wenngleich sie versteckte Beobachter zu spüren vermeinte. Eine fast greifbare Vorahnung lag in der Luft, das Personal war neugierig, was nun geschehen würde. Sie wollte mit Franklin und Mrs Elliot sprechen, sobald sie diese unangenehme Aufgabe hinter sich gebracht und den neuen Besitzer von Lacey Court eingeführt hatte. Sie blickte über ihre Schulter. Er stand in der offenen Haustür in einem gelben Sonnenstrahl, der auf die gewachsten Eichendielen fiel.
    »Sieht aus, als hätte man sich meiner Begleiter angenommen«, bemerkte er und drehte sich wieder zur Halle um.
    »Haben Sie daran gezweifelt?«, fragte sie scharf. »Ich versicherte Ihnen, dass es so wäre.«
    »Ja, allerdings«, pflichtete er mit unbekümmertem Lächeln bei. »Aber ich überzeuge mich gern selbst.«
    Unter diesen Umständen werde ich mich der Verwandtschaft in Cornwall mit Freude in die Arme werfen, überlegte Arabella verdrossen. »Ich nehme an, dass Sie die Räume meines Bruders beziehen werden, Euer Gnaden?«, fragte sie um einen neutralen Ton bemüht, als sei das Thema für sie nicht von besonderem Interesse.
    »Es ist die Suite des Hausherrn?«
    »Ja«, sagte sie durch verkniffene Lippen.
    »Dann erscheint es mir als passendste Entscheidung für den Hausherrn«, bemerkte er freundlich und durchquerte die Halle zur Treppe hin mit den raschen geschmeidigenSchritten eines jagenden Jaguars – nicht dass sie jemals einen solchen gesehen hatte, doch stellte sie sich die große Katze mit ähnlichem Muskelspiel und ebenso trügerisch entspannter Haltung vor. Dazu kam noch die undefinierbare Schärfe der Drohung, die hin und wieder hinter den grauen Augen aufblitzte ... ein Jaguar, der beim Gähnen die Klauen spreizt und die starken weißen Zähne sehen lässt ...
    Aus dem Dunkel unter der Treppe war ein diskretes Hüsteln zu hören, und Arabella ließ ungeduldig von ihren phantastischen Gedankengängen ab, als Franklin in das gestreifte Sonnenlicht der Halle tat. »Mylady, vom Diener Seiner Gnaden erfuhr ich, dass Seine Gnaden beabsichtigt, auf Lacey Court zu nächtigen. Der Mann wünschte, dass ich dem Gefolge des Herzogs geeignete Unterkünfte zuweise.« Jeder Zug von Franklins hagerer Erscheinung drückte Kränkung und Beklemmung aus. Seine Begegnung mit dem Diener des Herzogs hatte ihn offenbar völlig aus der Fassung gebracht, und sein Gefühl für Anstand empörte sich gewiss über die Vorstellung, dass ein Fremder im Hause nächtigte, ohne dass der Earl of Dunston dies durch seine Anwesenheit sanktionierte.
    »Ja, so ist es, Franklin«, entgegnete Arabella ruhig. »Sicher werden Sie der Dienerschaft des Herzogs den Aufenthalt angenehm gestalten.« Ihre Hand ruhte auf der glatten vertrauten Rundung des Treppenpfostens, eine Berührung, die ihr half, unverändert ruhig fortzufahren: »Lord Dunston verstarb vor wenigen Tagen in London. Seine Gnaden ist nun Besitzer von Lacey Court. Sicher wird er mit dem Hauspersonal bei nächster Gelegenheit sprechen, um alles zu erklären.« Sie sah den Herzog Bestätigung heischend an.
    Jack nickte und sagte höflich: »Franklin, ich wäre dankbar, wenn Sie und – Mrs Elliot, wenn ich nicht irre – heute um drei in die Bibliothek kämen. Dann können wir besprechen,welche Veränderungen, falls überhaupt, ich in der Haushaltsführung vornehmen werde.«
    Franklin starrte Arabella an. Seine Miene drückte Verzweiflung aus, sein Mund stand leicht offen. »Lord Dunston
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