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Der Heiratsantrag - Almost a Bride

Titel: Der Heiratsantrag - Almost a Bride
Autoren: Jane Feather
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Jack hob sie hoch und trug sie in ihre Kabine. »Arabella wird mir ins Bett helfen«, sagte sie, als er sie auf die schmale Koje legte.
    In hilflosem Kummer blickte er auf sie hinunter, während sie vor seinen Augen dahinzuschwinden schien. Er drehte sich um, als Arabella eintrat. »Komm in einer Weile wieder«, sagte sie und stellte ihre Tasche und einen Wasserkrug ab. Er bückte sich, um einen Kuss auf Charlottes heiße Stirn zu drücken, und verließ die Kabine.
    Arabella war es inzwischen gewöhnt, Charlotte auch bei der persönlichsten Pflege an die Hand zu gehen, und ihre Schwägerin ließ sich ihre Hilfe bereitwillig gefallen. Sie lag still, als Arabella sie auszog und mit kühlem Wasser abrieb, ehe sie ihr in das Nachthemd half. Sie schluckte das Laudanum, das Arabella sorgsam dosierte. Es linderte den Husten und verschaffte ihr Ruhe.
    »Bleib bei mir«, bat sie, als Arabella die wenigen Dinge wieder in ihre Tasche packte.
    »Ich muss mich umziehen«, sagte Arabella und deutete angewidert auf ihre zerlumpte Kleidung. »Ich weiß gar nicht, was Captain Perry sich denkt. Das letzte Mal, als er uns sah, waren wir Duke und Duchess of St. Jules in passender Aufmachung. Wir können von Glück reden, dass er uns heute mitnahm.« Sie lachte in dem Bemühen, Charlotte aufzuheitern. »Ich ziehe mich hier um.«
    Sie war in ihrem Hemd und wusch sich den Reisestaub von Armen und Brüsten, als Jack wieder eintrat. Er sah sie an, und registrierte, dass sie dünner geworden war. Ihr Gesicht war blasser als sonst, ihre Augen größer. Sie sieht nicht gut aus, dachte er. Nach den letzten zehn Tagen nicht verwunderlich.
    Sie spürte seinen Blick auf sich und schenkte ihm ein zögerndes Lächeln, das sofort wieder verschwand, als er nicht reagierte. Sie hatte das Gefühl, nur ein Objekt zu sein, das er auf fast klinische Weise abschätzte. Es machte sie frösteln, doch sie konnte verstehen, dass alle seine Gedanken nun seiner Schwester galten.
    Jack kniete neben der Koje nieder, in der seine Schwester lag. Ihre Lider wurden schwer, als die Wirkung des Laudanums einsetzte. »Ich mag nicht, wie es meinen Kopf schwer macht«, murmelte sie.
    »Was denn, Liebes?« Er beugte sich näher über sie, um sie zu verstehen.
    »Laudanum«, sagte Arabella hinter ihm und nestelte an den Knöpfen ihres sauberen Kleides. »Ich habe es ihr regelmäßig gegeben. Es lindert den Husten.«
    Er runzelte die Stirn. »Ist es denn klug, ihr ein Beruhigungsmittel zu geben?«
    »Ja«, sagte sie. »Bitte, knöpfe das Kleid zu.« Sie wandte ihm den Rücken zu.
    Er knöpfte es noch immer stirnrunzelnd zu. »Es macht süchtig.«
    »Meinst du, das würde jetzt noch eine Rolle spielen?« Sie warf einen Blick zur Koje. Charlotte schlief und atmete schwer durch den Mund. »Jack, ich weiß, wie schwer es für dich ist ...«
    »Woher willst du das wissen?« Er schüttelte die Hand ab, die sie auf seinen Arm gelegt hatte. »Meine Schwester ist dem Tod nahe, und ich kann nichts tun, um ihr zu helfen.«
    »Du könntest ihr die letzten Stunden angenehm machen«, sagte sie in erregtem Flüsterton. »Du könntest hin und wieder ein Lächeln versuchen. Was glaubst du, wie Charlotte sich fühlen mag, wenn du sie ansiehst, als läge sie schon im Grab?«
    Jack starrte sie an, dann drehte er sich mit einem jähen Kopfschütteln um und verließ die Kabine. Arabella seufzte. Sie hatte es versucht. Charlotte rührte sich und flüsterte: »Streitet nicht meinetwegen, Arabella.«
    »Das tun wir nicht«, log sie und trat wieder an die Koje. »Aber ich muss gestehen, dass dein Bruder einem auch alles verderben kann, wenn er will.«
    Charlotte lächelte matt. »Hilfst du mir beim Aufsetzen? Dann fällt mir das Atmen leichter.«
    Arabella ließ sich auf der Koje nieder und saß aufrecht neben Charlotte, die sie so anhob, dass sie an ihrer Schulter ruhte. »Besser?«
    »Ja, danke.« Sie schloss die Augen und nickte für ein paar Minuten ein, während Arabella den Blick auf die Kabinenwand gegenüber richtete und beobachtete, wie sie sich im Rhythmus des sanften Wellenganges hob und senkte.
    »Mir wird übel«, sagte sie und löste sich hastig von Charlotte, sie erreichte das Nachtgeschirr gerade noch rechtzeitig. Charlotte erwachte und beobachtete sie besorgt. Zu Arabellas Entsetzen betrat Jack eben die Kabine, als sie den letzten Rest ihres Frühstücks von sich gab.
    »Was ist los?« Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, während sie über dem Nachtgeschirr würgte. »Die See ist so
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