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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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Es gibt hier alle drei Meter eine bewirtschaftete Hütte«, klärte Plank sie auf. Dann steckte er seine und Gärtners Pistole unter die Bodenklappe des Kofferraums zum Ersatzrad. »Nach dem Ravioli-Wahnsinn ist es auch an der Zeit, dass wir zu Fuß gehen. Mann, bin ich pappsatt.« Stephanie Gärtner rieb sich den Bauch.
    »Du kannst es ja vertragen. Was soll ich da sagen? Schau dir mal meine Wampe an. Aber wir werden auf dem Weg zur Falkenhütte davon schon ein bisschen was verbrennen.«
    Stephanie Gärtner ließ ihr Auge noch einmal über das Hochplateau streifen. »Wenn das in Amerika wäre, würde ich sagen: Hübsch haben sie das alles angelegt. Ist ja fast zu schön, um wahr zu sein.«
    »Gell, da schaust du. Der Große Ahornboden ist eine perfekte Filmkulisse. Darum halten hier auch ständig der Hinterseer und solche Knallchargen ihre Goschn in die Kamera. Die Bäume sind bis zu sechshundert Jahre alt. So was findest du in ganz Europa sonst nicht. Und dahinten bei den Engalmen wirst du erst Augen machen. Die hat auch nicht der Walt Disney dahin bauen lassen, obwohl es so aussieht. Seit gut hundert Jahren stehen die Häuser dort. Das Tal ist nur im Sommer erreichbar. Im Winter geht eine Loipe hin, sonst nichts.«
    Sie gingen auf dem Wanderweg nebeneinanderher. Ein Schild wies zur Falkenhütte eine Gehzeit von zweieinhalb Stunden aus.
    »Ist ja alles ganz flach. Das wird ja ein schöner Verdauungsspaziergang«, freute sich Stephanie Gärtner.
    »Verschrei es nicht«, mahnte Plank. »Das bleibt nicht so.«
    »Aber wissen möchte ich schon, wie sie es den Österreichern verklickern, dass ein deutsches Ermittlerduo dem Spindler hinterherstiefelt«, setzte Stephanie Gärtner die Unterhaltung fort.
    »Spar dir deinen Atem und genieße die Gegend.«
    »Och, lass uns doch ein bisschen quatschen. Bisher sind wir nur herumgerast. Du könntest doch von deinem Fall Vonnegut erzählen. Oder von Drago.«
    »Dragic. Mache ich heute Abend, falls wir da oben wieder übernachten müssen.«
    »Langsam gefällt’s mir. Ich habe nur vergessen, Shampoo einzukaufen. Aber wie ich das mit den Hütten kenne, hat man ja genug Leute in seinem Einzelzimmer, von denen man so was leihen kann.«
    Als der Weg an Steilheit zunahm, verstummte Stephanie Gärtner.
    Nach einer Stunde kamen sie aus einem Waldstück heraus, querten zwei Wildbäche und marschierten auf ein altes Tor zu, das irgendwann einmal zu einem Zaun gehört hatte. Dahinter ragten die Laliderer Wände in ihrer vollen Pracht auf.
    »Können wir hier ein bisschen Pause machen?«, flehte Stephanie Gärtner.
    »Aber wir brauchen doch nur noch eine Stunde«, versuchte Anselm Plank seine Kollegin zu motivieren.
    »Aber meine Füße. Es sticht dahinten an der Ferse, als wenn eine Nadel in dem Schuh stecken würde.«
    »Au weh. Das wird doch keine Blase sein? Setz dich da auf den Felsen.« Er band ihren Bergstiefel auf und zog ihr den Strumpf aus. Dann begutachtete Plank die Ferse. »Das ist eine Druckstelle. Wenns pikst, ist die Haut schon angegriffen, da muss eigentlich ganz dick Hirschtalg drauf. Ich hoffe, die haben so was auf der Hütte. Jetzt muss erst einmal ein Pflaster reichen.« Plank durchsuchte die Taschen seiner Bergjacke. Doch da hatten sich noch keine nützlichen Sedimente abgelagert. Die Hightech-Klamotte war ja am Morgen noch beim Sportartikelhändler in Garmisch gehangen. Den alten Parka hatte Plank im Auto liegen lassen. Da wäre sicher ein passendes Stück Verbandszeug zu finden gewesen.
    Zwei junge Bergwanderer kamen den Weg herauf. Plank hasste nichts mehr, als Leute in den Bergen nach dem Weg, der Uhrzeit oder gar einem Stück Ausrüstung zu fragen. Das war unter seiner Würde als Bergmensch. Immerhin war er in Deutschlands höchstgelegenem Kirchdorf Wamberg geboren, als dieses noch nicht von Garmisch-Partenkirchen eingemeindet war. Er war also ein echter Werdenfelser. Wer wie er in den Bergen geboren war, musste unterwegs niemanden um Hilfe bitten. Das wäre so, als bräuchte Winnetou ein dahergelaufenes Greenhorn zum Fährtenlesen. Höchstens ein »Grüß Gott« oder ein »Servus« hatte man den Entgegenkommenden oder den Überholten zuzuwerfen. Doch dieses Mal musste er über seinen Schatten springen. Ohne ein Pflaster würde die Haut an dieser Druckstelle sehr bald durchgerieben sein. Und dann wäre ein Tag Pause das mindeste, was Stephanie Gärtner brauchen würde. »Grüß Gott«, sprach Plank die beiden an, als sie an ihnen vorbeiziehen wollten.
    »Berg
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