Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
Vom Netzwerk:
heil!«, schmetterte der Kleinere von ihnen, der voranging, zurück.
    »Von mir aus. Nur eine Frage: Habts ihr ein Pflaster?«
    »Natürlich. Wir gehen nur gut ausgestattet in die Berge«, antwortete der zweite Bergkamerad, der den anderen um fast einen halben Meter überragte. Er warf seinen etwas antiquiert aussehenden Leinenrucksack auf den Boden und kramte darin herum. Mit einem »Bitte!« reichte er Plank eine Packung Hansaplast.
    »Äh, Schere oder Messer?«, fragte Plank, nachdem er den langen Pflasterstreifen ausgepackt hatte.
    »Haben wir auch. Bitte schön.« Der Lange reichte Plank ein altes Bundeswehr-Bajonett.
    Plank zog das lange Messer aus der Stahlscheide und schnitt drei Zentimeter Pflaster ab. Dann gab er die Sachen an den Mann zurück.
    »Ist doch immer noch ein gutes Messer, der alte Säbel. Bisserl schwer vielleicht auf dem Berg.«
    Der Angesprochene sagte nichts. Er verstaute Messer und Pflasterpackung wieder in seinem jagdgrünen Rucksack. Mit einem weiteren »Berg heil!« verabschiedeten sich die jungen Männer und zogen mit schneidigem Schritt voran.
    »So, passt das jetzt?«, fragte Plank, nachdem er Strumpf und Stiefel wieder an ihren Platz gebracht hatte.
    »Danke. Ja, ich glaube, es fühlt sich viel besser an.«
    Sie gingen langsam weiter. »Seltsame Typen, oder?«, begann Stephanie Gärtner.
    »Rennen halt nicht alle mit so einem gackerlbunten Nylon-Sach umeinander wie wir. Die waren eben Traditionalisten. Nichts gegen einfache schwarze Bergstiefel, Bundhosen und ein schlichtes kariertes Hemd am Berg.«
    »Die sahen aber schon ein wenig wie aus dem vergangenen Jahrhundert gesprungen aus. So ist mein Opa 1950 in den Sommerurlaub an den Wolfgangsee gefahren. Und dann dieses Bundeswehr-Messer. Wer hat denn so was?«
    »Wie ich sage: Traditionalisten. Schneller als wir kommen sie jedenfalls voran.«

    Abhörprotokoll des Bundesnachrichtendienstes
    – VS-VERTRAULICH – amtlich geheim gehalten –
    In Kopie: Bayerisches Landesamt für Verfassungsschutz
    Aufgezeichnetes Ereignis: Telefongespräch zwischen Festnetz Innsbruck / Mobilgerät in Funkzelle Karwendelhaus
    Zeitpunkt: 18.06 bis 18.08 Uhr MESZ.
    Person 1: »Hat sich der Feindkontakt nicht vermeiden lassen, Kamerad?«
    Person 2: »Melde gehorsamst, Truppführer, direkter Kontakt war die unauffälligere Weise, an den Personen vorbeizukommen. Sie saßen unerwartet hinter einem Anstieg.«
    Person 1: »Dann stiert den Berg doch nicht so hinauf, ihr Idioten! Die Operation hat höchste Geheimhaltungsstufe!«
    Person 2: »Melde gehorsamst, Truppführer, wir passen schon auf.«
    Person 1: »Passen schon auf. Das merkt man. Zwei Stunden nach eurer Inmarschsetzung rennt ihr in die Operationsziele hinein. Ihr sollt ihnen folgen und Bericht erstatten. Verstanden? Wo sind sie jetzt?«
    Person 2: »Noch nicht an der Falkenhütte angekommen. Wir berichten, wenn die da sind.«
    Person 1: »Und bis dahin wollt ihr wahrscheinlich bei einem Bier in der Hütte warten? Seid ihr komplett dämlich? Die sehen euch und sprechen euch an. Gute Lust habe ich und ziehe euch ab. Noch eine Chance hab ihr: Verkriecht euch im Schlafraum der Hütte. Und beobachtet von dort.«
    Person 2: »Zu Befehl, Truppführer. Sieg heil!«
    Person 1: »Sieg heil!«
    Falkenhütte, 17.15 Uhr
    Spindler saß wenige Gehminuten oberhalb der Hütte hinter einen Felsblock gekauert. Von der Hütte aus war er praktisch nicht zu sehen. Vor ihm reckten sich die Felswände von Laliders mit der kühnen Felskante hinauf in die heranziehenden Regenwolken. Doch dafür hatte er jetzt kein Auge. Durch seinen Feldstecher beobachtete er den Weg, der vom Großen Ahornboden über das Hohljoch hinauf zur Falkenhütte führte. Wie lange würde Plank brauchen, das Rätsel zu lösen, das er ihm auf der Hochkopfhütte hinterlassen hatte, und damit den Weg zur Falkenhütte einschlagen? Wollen wir doch mal sehen, was so ein Münchner Kriminalhauptkommissar draufhat.
    Zwei junge Männer sah er, die sich im Eilschritt der Hütte näherten. Dann lange nichts. Als die ersten Regentropfen fielen, tauchte Plank drüben am Hohljoch auf. Nicht dass er sein Gesicht erkennen konnte. Er erkannte ihn am Gang. Nichts ist aus der Ferne so verräterisch wie der Gang eines Menschen. Hast noch eine gute halbe Stunde bis zur Hütte. Heute schwitzst du aber mächtig, hm? Das gönn ich dir. Kleine Wiedergutmachung für erlittene Unbill. Wirst bald noch mehr schwitzen.
    Doch was war das? Hast du dir da was angelacht? Respekt, Plank,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher