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Der grosse eBook-Raetselkrimi

Der grosse eBook-Raetselkrimi

Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi
Autoren: Marc Ritter
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of the West Indies«. Falcons & Caracaras – Falconidae lautete die Überschrift des Kapitels. Crested Caracara – Caracara plancus . Sie musste grinsen. Unwillkürlich stellte sie sich Plank als aufgeplusterten Caracara vor. Peregrine Falcon – Falco peregrinus . War da nicht mal dieser Film mit Humphrey Bogart, »Die Spur des Falken«? Merlin – Falco columbarius . »Der Vogel Merlin heißt auf Latein Falco columbarius?«, schrie sie auf. Sie langte zu dem Foto von Inspektor Columbo. »Peter Falk!«, rief sie entgeistert, »der Darsteller von Columbo! Falk alias Columbo. Falco columbarius. Alias Merlin.«
    Anselm Plank war von den Socken. »Das kann kein Zufall sein: Nibelungen, Merlin, Bond, Columbo, Falk. Das muss der Hinweis sein! Sehr gut, Stephanie! Und jetzt weiß ich auch, wo wir hinmüssen. Sitzen deine neuen Stiefel gut? Falke! Hier oben wimmelts nur so von Falken. Wir müssen zur Falkenhütte. Dazu müssen wir leider hier erst mal wieder runter …«
    Alpengasthof Eng, 14.10 Uhr
    »Bekommen wir noch etwas zu essen?«
    »Alles. Aber vielleicht bitte nichts allzu Kompliziertes. Um zwei Uhr machen wir eigentlich die Küche zu.« Die Wirtin legte die beiden Speisekarten auf den Tisch und blieb mit dem Block in der Hand gleich neben den späten Mittagsgästen stehen.
    »Ich nehm die Schlutzkrapfen. Bei uns gibts die ja nicht.« Anselm Plank freute sich auf die Mischung aus Kohlenhydraten und Fett. »Und danach Powidltatschkerln. Nach unserer Bergauf-und Bergabtour genau das Richtige.«
    »Ich habe keine Ahnung, was das ist, aber ich schließe mich an«, sagte Stephanie Gärtner, »und zwei Apfelschorle bitte, oder, Anselm?«
    »Jaja, passt schon.«
    »Zweimal Schlutzer, zweimal Powidl und zwei Obi gschpritzt, jawoll, die Herrschaften«, verabschiedete sich die Wirtin in die Küche, von wo man sie die Bestellung in Kommandolautstärke dem Koch entgegenrufen hörte.
    »Was hab ich da gerade bestellt? Und wieso gibts das bei uns nicht?«, fragte Stephanie Gärtner.
    »Bei uns in Deutschland. Wir sind seit ein paar Kilometern in Österreich. Und da gibts Schlutzkrapfen. Heißen auf Deutsch Ravioli. Und Powidltatschkerln sind, ähh … Pflaumenmusravioli, auf alle Fälle wahnsinnig gut.«
    »Wir essen also als Hauptspeise Ravioli und als Nachspeise Ravioli. So habe ich mir Österreich immer vorgestellt. Und wieso Obi? Ich dachte, das ist ein Baumarkt.«
    »Stimmt auch. Darum heißt die bekannteste österreichische Apfelsaftmarke auch nicht mehr so. Aber der neue Name beeindruckt die Österreicher reichlich wenig.«
    »Hoffentlich. Muss ja nicht alles einheitlich werden.«
    »Solang der Aldi hier noch wie ein Wiener Mordopfer heißt, ist alles gut.«
    »Muss ich das verstehen?«
    »Nein. Ich erklärs dir später. Vielleicht sing ichs dir vor. Aber jetzt muss ich mal schnell raus und telefonieren.«
    »Geheimnisse?« Stephanie Gärtner zog eine Schmollschnute.
    »Schmarrn. Hier drinnen hab ich so einen miesen Empfang.«
    Vier Minuten später kam Plank wieder zur Türe herein. »Alles klar.«
    »Hast du einen anderen Provider als ich? Denn ich habe hier fünf Striche. Vollausschlag.«
    »Seltsam. Mein Handy hat noch das deutsche Netz …« Plank ließ sein Mobiltelefon schnell in der Hosentasche verschwinden.
    »Anselm, ich mag blond sein, aber blöd bin ich nicht.«
    »Wieso?«
    »Weil wir deutsche Polizisten sind und uns auf österreichischem Staatsgebiet aufhalten. Und offenbar heute auf eine Hütte steigen, die ebenfalls in Österreich liegt.« Sie zeigte ihm eine Broschüre der Falkenhütte, die sie aus einem Ständer an der Theke genommen hatte.
    »Aber die Hütte gehört dem Deutschen Alpenverein, Sektion Oberland.«
    »Anselm, bitte … raus mit der Sprache. Was machen wir hier? Und wieso? Dieser Einsatz hat doch nichts mit dem alten Buch zu tun.«
    Anselm Plank schnaufte tief durch. Er war ihr Chef. Er konnte sich nicht so von ihr ins Kreuzverhör nehmen lassen. Aber sie hatte natürlich ein Recht zu erfahren, warum sie in den Alpen herumstapften. Das Dumme: das wusste Plank ja selbst nicht genau. Nur, dass der Innenstaatssekretär etwas von »delikater Geschichte« und »Gerüchten rund um die Nibelungenhandschrift« gefaselt hatte. Mehr hatte Plank bei seinem Telefonat gerade eben nicht herausgefunden. Sondern sich nur die Genehmigung erteilen lassen, auf österreichischem Gebiet weiterzumachen. Wie die in München das mit den Österreichern klären würden, war deren Problem. Aber er würde bei seinem
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