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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Quadrat...
    In dem Quadrat tauchte jetzt der runde, rote Kopf des Doktors auf. Er lachte laut und höhnisch und zog den Kopf wieder zurück.
    „Nun, mein Freund? Bruchlandung gemacht?"
    James schwieg.
    Der Doktor lachte abermals.
    „Sie glaubten schon, mich aufs Kreuz gelegt zu haben, was? Aber der gute alte Doktor Brooks ist nicht so dumm, wie Sie glauben. Er hat sich für den äußersten Notfall diese kleine, wirksame Notbremse konstruiert. Eine offene Falltür, über die er einen Teppich legte. Sehr einfach und sehr wirksam. Ich brauchte Sie nur zu dem Wandregal zu dirigieren. Warum haben Sie sich vom Schreibtisch entfernt? Sie wurden das Opfer Ihres Leichtsinns."
    James schwieg noch immer. Er stand auf und biß die Zähne zusammen, als ihn der heiße Schmerz erneut durchzuckte. Dann blickte er um sich. In dem schwachen Licht, das durch das Quadrat fiel, erkannte er die Wände eines etwa vier mal vier Meter großen Raums. Der Raum hatte eine Stahltür. Die Höhe bis zur Decke betrug mindestens drei Meter. Der Raum war völlig kahl. Es gab nichts, worauf er sich hätte stellen können, um sich an der Falltür in die Höhe zu ziehen.
    „Sie müssen mich einen Moment entschuldigen, lieber Freund", ertönte Brooks Stimme. „Da Sie meine Pistole mit nach unten genommen haben, sehe ich mich gezwungen, das Gewehr aus der Garage zu holen. Es hat mir schon heute morgen gute Dienste geleistet, als es um Daphne ging. Es wird auch bei Ihnen nicht versagen."
     
    *
     
    Doktor Brooks bewegte sich pfeifend zur Tür, durchquerte die Diele und trat ins Freie. Draußen schien die Sonne und im Haus gegenüber lehnte eine Frau aus dem Fenster und grüßte freundlich. Er winkte zurück und lächelte vergnügt. Auf der Straße spielten ein paar Kinder. Am Zaun fuhr soeben eine junge Mutter mit ihrem Kinderwagen vorüber. Es war ein sonniges, friedliches Bild. Die Menschen warteten auf das Mittagessen; in der Luft lagen die Düfte der Sonntagsbraten, und ganz in der Nähe jaulte ein Hund. Doktor Brooks ging um das Haus herum und schloß die Garage auf. Im rückwärtigen Teil von ihr stand ein Kasten, der einem Instrumentenkoffer sehr ähnlich sah. Er nahm ihn an sich, verschloß die Garage von außen und ging zurück zum Hauseingang.
    „Na, Doktor?" rief die Frau, die aus dem Fenster schaute, über die Straße. „Schon wieder einen Patienten behandeln?"
    Er nickte und blieb stehen. „Ein trauriger Fall", erwiderte er laut. „Es wird schwer sein, ihn durchzubringen."
    „Sie werden es schon schaffen."
    „Ja", erwiderte er grinsend und klinkte die Haustür auf, „Ich werde es schon schaffen."
    „Ihr Ärmel ist zerrissen, Doktor. Haben Sie das schon bemerkt?"
    Er faßte nach dem Loch. „Gut, daß Sie mich darauf aufmerksam machen ..."
    In diesem Moment bremste vor dem Gartenportal ein dunkler Wagen. Der Schlag öffnete sich und Kommissar Morry sprang heraus. Hilfsinspektor May folgte ihm auf den Fersen.
    Das Grinsen wich aus Brooks Zügen. Er lächelte gezwungen und wartete geduldig, bis die Beamten ihn erreicht hatten.
    „Tut mir leid, meine Herren", sagte er. „Ich kann Sie jetzt unmöglich empfangen. Wie Sie sehen, befinde ich mich auf dem Wege zu einem Patienten. Sehr trauriger Fall. Es geht dabei um Leben oder Tod. Bitte halten Sie mich nicht auf!"
    „Ihr Patient muß sich schon von einem anderen Arzt behandeln lassen", meinte Morry mit ruhiger Freundlichkeit. In den Worten lag ein fast drohender Unterton . . . eine Spannung, die dem Doktor nicht verborgen blieb.
    „Bedaure, Sir", erwiderte er. „Ich habe den Fall begonnen. Ich muß ihn auch zu Ende führen . . .“
    „Doktor Brooks", sagte der Kommissar, „wir kommen soeben von Mister March. Er hat ein Geständnis abgelegt. Sie werden sich vorstellen können, daß wir nach den Informationen, die wir von ihm erhielten, keine Lust verspüren, Sie laufen zu lassen."
    In diesem Moment ertönte aus dem Haus ein Schuß. Der Doktor erblaßte.
    „Halten Sie ihn fest!" rief der Kommissar zu May und stürmte ins Innere des Gebäudes.
    Wenige Minuten später kam er zurück. Mit ihm erschien James Lee.
    „Na, Doktor?" fragte der Kommissar. „Ich vermute, das ist der Patient, von dem Sie eben sprachen?"
    „Was war das für ein Schuß?" wollte May wissen.
    „Ich war gefangen und hörte Stimmen", erklärte James. „Da gab ich den Schuß ab, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken."
    Brooks bückte sich und stellte den Kasten ab.
    „Mir ist ganz schwach in den Knien",
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