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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Finanzen nicht noch weiter? Man beginnt einfach damit, die Mitglieder zu vergraulen! Wenn ihre Beitragszahlungen ausbleiben, übernimmt man die eine oder andere Hypothek ... in einer Hand natürlich . . . und bringt schließlich das große, ernorm wertvolle Grundstück für ein Butterbrot in seinen Besitz. Alles andere bleibt dann nur noch eine Frage geschickter Verkaufsverhandlungen. Bei den heutigen Grundstückspreisen müßte dabei ein Millionengewinn herausspringen."  
    „Sie stimmten ihm bei?"
    „Durchaus nicht. Ich war eifersüchtig auf ihn, weil er immer wieder die besseren Ideen ausbrütete. Ich widersprach. Ich versuchte ihm zu beweisen, daß der Plan dumm und unausführbar sei. Das stachelte seinen Ehrgeiz an. Kurz und gut, die Streitgespräche wurden immer heftiger, die von ihm ausgearbeiteten Details immer präziser. Der Plan gelangte auf diese Weise zu einer gewissen Perfektion. Dabei hatten weder Prentiss noch ich die Absicht, ihn je in die Tat umzusetzen."
    „Was gab dazu schließlich den Anstoß?"
    „Eine Frau."
    „Eine Frau?"
    „Ja. Eine gewisse June Nell. Sie neckte Prentiss damit, daß er nichts anderes sei als ein trockener Gentleman, ein Mensch, dem es an Männlichkeit und einem Schuß Abenteurerblut mangle. Prentiss liebte diese Frau, und er wollte ihr beweisen, daß er mehr zu sein vermochte als nur ein kühler, sachlicher Makler."
    James nickte. Er ließ den Doktor erzählen und vermied es, allzu viele Fragen zu stellen. Ihm war klar, daß Brooks bei dem Bericht die untergründige Befriedigung eines Mannes empfand, der sich für gerissen und erfolgreich hält . . . ihm war aber auch klar, was am Ende des Berichtes stehen mußte: ein kleiner, rotgelber Feuerblitz aus der Pistole.
    Das Signal des Todes. „Prentiss wollte nicht allein vorgehen. Er brauchte einen Partner. Natürlich fiel seine Wahl auf mich. Wir wurden rasch handelseinig, denn im Grunde genommen dürsteten wir schon lange danach, unsere theoretischen Spielereien in die Praxis umzusetzen. Das Mädchen June weihten wir ein. Ich war dagegen, aber Prentiss bestand darauf, denn schließlich war das Unternehmen für ihn ja eine Prestigefrage. Er wollte seine ,Männlichkeit' beweisen. Später zogen wir noch einen Barbesitzer, den June gut kannte, ins Vertrauen."
    „Daphnes Vater, vermute ich?"
    „Stimmt genau."
    „Man kann nicht behaupten, daß Sie das Geheimnis unterm Hut hielten."
    „Mag sein. Aber Sie dürfen nicht vergessen, daß es in unserer Absicht lag, gewisse Vorfälle zu inszenieren, bei denen wir ein Alibi brauchten. Das ging nur mit zuverlässigen Mitarbeitern. Im übrigen war es ja so, daß wir den Coup als großangelegten Schwindel betrachteten. Von Mord war nie die Rede. Als der arme Ginbourgh an einer Überdosis des Giftes starb, waren wir entsetzt und schockiert. Wir ließen den Plan sofort fallen."
    „Waren Sie es, der ihm das Gift ins Glas schüttete?"
    „Ja. Aber es galt nicht ihm, sondern Kerchwood, einem unserer prominentesten Mitglieder. Sir Ginbourgh griff versehentlich nach dem Glas und mußte den Irrtum mit seinem Leben bezahlen. Wir waren nicht so sehr darüber entsetzt, daß es Ginbourgh erwischt hatte . . . denn für unseren Plan war jede Art von Terror willkommen . . . sondern wir bedauerten die unbeabsichtigte Entgleisung an sich. Wir legten den Plan also auf Eis. Bis dann der Zeitpunkt kam, wo wir uns fragten: warum eigentlich? Wir haben den ersten Schritt gewagt. Jetzt müssen wir auch den Mut finden, konsequent weiter zu gehen."
    „Und Sie gingen weiter."
    „Allerdings. Ich legte im vergangenen Jahr größten Wert darauf, mich als bedroht hinzustellen. Ich schürte immer wieder die latente Angst unter den Mitgliedern, und Anfang der Woche, kurz vor dem Fest, sorgte ich dafür, daß Sie Zeuge einer solchen .Bedrohung wurden. Natürlich waren die Vorfälle, die Sie im Klubhaus miterlebten, reine Komödie. Sie sollten bezeugen können, daß es den großen Unbekannten tatsächlich noch immer gibt. In Wahrheit schoß ich im Keller nur in die Luft, und Prentiss riegelte später die Türen ab. Sie verstehen gewiß, warum ich das tat. Einmal legte ich Wert darauf, daß die Klubmitglieder erfuhren, wie aktiv der Unheimliche noch am Werk war, und zum anderen verschaffte ich mir ein Alibi. Prentiss war es übrigens auch, der die von uns vorbereitete Sprengladung auslöste. Er wußte natürlich so gut wie ich, daß nichts Ernstliches passieren konnte."
    „Später, als ich allein zurück blieb, um
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