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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff
Autoren: James White
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diese elenden Walrosse verkauft und …“
    „Sie wissen nicht, was Sie sagen, Inspektor“, sagte Hargreaves bestimmt. „Sie verschwenden Ihre Zeit genauso wie Sie sie in der Tamarstraße verschwendet haben. Für solche Fälle haben wir Notpläne, und die Düngerfabrik wird in knapp zehn Minuten hochgehen. Das Gebäude, in dem Sie sich gerade befinden, hat keine starke Struktur mehr, und wenn die Druckwelle kommt, dann werden die Wände zusammenbrechen und auf den Kellerraum fallen, in dem Sie sich soeben befinden. Also versammeln Sie bitte Ihre Leute und kommen Sie zurück zum Hauptquartier. Es liegt mir nichts daran, eventuell wertvolles örtliches Material zu verlieren.“
    Reynolds stützte sich weiterhin auf dem Schreibtisch auf, starrte seinen Vorgesetzten an und schüttelte den Kopf.
    „Inspektor“, sagte Hargreaves sanft. „Sie wollen doch ganz bestimmt nicht sterben, ohne alles über uns erfahren zu haben? Vor allem, da überhaupt keine Notwendigkeit dafür besteht, daß Sie sterben.“
    Langsam verblaßte das Bild, das Reynolds und die Verletztenstation zeigte. An seine Stelle trat ein Bild, das so völlig fremdartig war, daß es zunächst für die Malcolms nichts bedeutete.
    Nach und nach nahm die verworrene Menge von Umrissen und Farben die Form eines großen Raumes mit hoher Decke an, dessen Dach und Wände aus leuchtendem, verschiedenfarbigem Marmor gemacht zu sein schienen. Der Boden war gleichförmig in einem langweiligen Grauton gehalten. Er war durchzogen von breiten, niedrigen Kanälen, die teilweise mit einer Substanz gefüllt waren, die an dünnen, silbrigen Haferschleim erinnerte. Außer den Kanälen war nichts in der Mitte des Raumes, aber entlang den Wänden gab es unregelmäßig geformte Mechanismen, die vollkommen sinnlos erschienen und teilweise aus organischer Materie bestanden. Der organische Teil befand sich innerhalb des Mechanismus und ruhte auf einem langen, schmalen Stab, der auch teilweise mit der silbrigen Substanz gefüllt war. Während sie hinschauten, bewegte sich der organische Teil eines der Mechanismen in den nächsten Kanal. Dort angekommen, bewegte er sich wie eine Schnecke auf die Bildübertragungsvorrichtung zu.
    Malcolm machte sich plötzlich klar, daß der große unförmige Körper nicht Teil der Maschine war, sondern ihr Kontrolleur. Als die Einzelheiten der kurzen, aber sehr beweglichen Fortsätze klar wurden, die den spitz zulaufenden Nacken des Wesens umgaben, wurde es auch offensichtlich, warum es innerhalb der Maschine gesessen hatte – ein Wesen, das keine Arme hatte, aber dafür buchstäblich Hunderte von Fingern, mußte praktisch Teil der Maschine sein, die es bedienen wollte.
    Auf dem Kopf des Wesens befanden sich vier gleichartige Einbuchtungen, die von durchsichtigen Membranen bedeckt waren – das konnten die Augen sein. Vier Mundöffnungen von verschiedener Größe öffneten und schlossen sich triefend und nicht ganz gleichzeitig. Wenn das Wesen sprach, konnte man nicht erkennen, welche Mundöffnung es benutzte.
    „Ich spreche von Trenkoran A.“
    Es war eine hohe, harte und abstoßende Stimme, die klang, als sei jeder einzelne der Töne, aus denen sich die Worte zusammensetzten, an einem anderen Ort aufgenommen worden und nur ungern produziert worden.
    „Es ist notwendig, daß wir uns anläßlich der bevorstehenden Operation der Mitarbeit des Patienten versichern. Deshalb machen wir einen kleinen Teil der betreffenden Art mit den vollständigen Einzelheiten ihres Falles vertraut. Das klinische Bild und die verschriebene Behandlung, die schon im fortgeschrittenen Stadium ist, wird weder verherrlicht noch verteufelt.
    Sie werden bereits bemerkt haben, daß diese Vorrichtung zur verbalen Verbindungsaufnahme, die aus Material geschaffen wurde, das bei den ersten Kontakten mit Erdenmenschen gesammelt worden ist, keine der Eigenschaften hat, die es uns ermöglichen, die Zuhörer zu beeinflussen oder seine Reaktionen zu bestimmen. Ich berichte einzig Tatsachen und versuche nicht, Sie zu beeinflussen. Seien Sie auch versichert, daß das Bild, das Sie von mir und meiner Umgebung empfangen, in jeder Einzelheit abbildungsgetreu ist. Unsere Verbindung kann von niemandem abgehört werden, von Trenkoran B aus nicht, von Plessat nicht und auch nicht von der Erde. Es gibt keine lebenden Wächter, weder auf Trenkoran B noch auf der Erde, die jemals einen einheimischen Trenkoraner gesehen haben. Und sie werden auch nie welche zu Gesicht bekommen. Mit ihnen nehmen
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